Reaktion auf Saisonabbruch

Oberölsbacher Ringer träumen weiter von der Oberliga

26.11.2021, 15:21 Uhr
Oberölsbacher Ringer träumen weiter von der Oberliga

© Foto: Maria Krauß

Dem Terminplan nach wären die Ringer des SC Oberölsbach dieser Tage gar nicht aus dem Feiern herausgekommen. Nachdem sie ihren vorentscheidenden Triumph im Titelrennen vor stimmungsvoller Heimkulisse bereits mit Sektdusche und italienischem Abendessen im Vereinslokal genossen, wären das Derby beim ASV Neumarkt und an diesem Wochenende ein weiterer Auftritt in eigener Halle auf dem Programm gestanden. Gerne, sagt Freistil-Spezialist und Teamsprecher Thomas Kleesattel, hätten sie das meisterliche Schaulaufen ausgekostet und sich für die Zuschauer noch etwas ausgedacht, doch es kam der vorzeitige Rückzug des Lokalrivalen und dann der offizielle Abbruch der Rückrunde durch den Verband.


Corona hat die Neumarkter ASV-Ringer im Griff


Während Kleesattel die generelle Entscheidung, vor dem Hintergrund massiv steigender Corona-Inzidenzen bei gleichzeitig schrumpfender Personalauswahl in den Mannschaften nachvollziehen kann, wartet man beim SCO gespannt auf die zum 17. Dezember angekündigten Beschlüsse zur Auf- und Abstiegsregelung. Dabei gibt es an der sportlichen Überlegenheit des verlustpunktfreien Tabellenführers der Bayernliga Nord unabhängig jedweder Quotienten-Wertungen "überhaupt nichts zu rütteln", wie Trainer Fabian Schmitt konstatiert. "Wir haben uns eindeutig behauptet und wollen aufsteigen. Der Verband kann ja heutzutage froh sein, wenn ein Verein dieses Recht wahrnimmt."

Tatsächlich unterliegt der Fortbestand von Formationen selbst auf professioneller Ebene immer wieder Schwankungen, so dass allerhand Ligenreformen in der Schwebe hängen. Kommt es zur anvisierten Einführung einer 2. Bundesliga unterhalb der bisher dreiteiligen Eliteklasse, könnte sich das auf die Besetzung der Oberligen auswirken. "Ich bin mir relativ sicher, dass es hoch geht", erklärt Thomas Kleesattel. Wenn nicht, würde der Grad der Enttäuschung davon abhängen, wie sich das Niveau in einer potenziell eingleisigen Bayernliga darstellt. "Das würde für uns neue Reize setzen", so Kleesattel.

Wobei ausschlaggebend für die große Dominanz seiner Schützlinge in der nun abgelaufenen Runde, die der Konkurrenz bei 337:75 erzielten Punkten nur einzelne Achtungserfolge gestatteten, aus Sicht des Trainers Fabian Schmitt nicht die Schwäche der Gegner war. Sondern die eigene Stärke. "Wir haben die volle breite unseres Aufgebots ausgeschöpft und uns trotzdem nicht auf unseren Lorbeeren ausgeruht. Natürlich lässt sich immer an kleinen technischen Stellschrauben drehen, aber in dieser Verfassung müssen wir definitiv keine Angst vor der Oberliga haben", betont der beim Bundesligisten Burghausen unter Vertrag stehende Schmitt, der es als Jungtalent in Nürnberg einst mit hochkarätigen Kontrahenten in der Oberliga aufnehmen musste.

Ersten internen Vorgesprächen zufolge steht Schmitt das Gros seiner Formation auch im nächsten Jahr zur Verfügung. Finanzielle Mehrkosten etwa für Lizenzen oder Auswärtsfahrten dürften sich ebenfalls in Grenzen halten. "Wo wir die Klassen nicht durch Eigengewächse besetzen können, sind punktuelle Verstärkungen denkbar. Wir haben ja jetzt erstmal viel Zeit." Einen längeren Winterschlaf lassen die Ambitionen indes nicht zu. Sofern es die Infektionslage erlaubt, werde das Training in reduzierter Form unter 2G+-Bedingungen aufrechterhalten - mit Ausnahme einer Weihnachtspause.

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