Match-Statistik: FCN in fast allen Belangen unterlegen

10.12.2019, 14:30 Uhr
Lukas Mühl im Zweikampf mit dem Ex-Cluberer Daniel Didavi.

© Thomas Kienzle, dpa Lukas Mühl im Zweikampf mit dem Ex-Cluberer Daniel Didavi.

Nach der 1:3-Niederlage gegen den VfB Stuttgart wartet der Club seit nunmehr acht Spielen auf einen Sieg. Wenn man den Test gegen Ingolstadt und die DFB-Pokal-Niederlage gegen Kaiserslautern mit einberechnet, sind es sogar zehn Partien, in denen der FCN lediglich drei Unentschieden verbuchen konnte. Der letzte Dreier ist auf den 30. September datiert, an dem man mit einer Galavorstellung den Bundesligamitabsteiger Hannover 96 mit 4:0 besiegte. Wenn man die kicker-Statistik aus der neuerlichen Niederlage gegen Stuttgart analysiert, fällt auf: Der Club war in fast allen Belangen unterlegen. Bis auf die Tatsache, dass Stuttgart einmal im Abseits stand, der FCN nicht.

Viele Club-Fans werden gehofft haben, dass es nun endlich mit einem Dreier klappen möge - spätestens nachdem Michael Frey in der 10. Spielminute den Ball mit voller Wucht in den Kasten vom Ex-Cluberer Fabian Bredlow hämmerte. Doch sie sollten wieder enttäuscht werden. Die Stuttgarter drehten durch Silas Wamangituka (58.) der per Handelfmeter ausglich und durch Mario Gomez (59., 2:1) innerhalb von zwei Minuten die Partie, bevor Philipp Förster in der 72. Minute mit dem 3:1 allen aufkeimenden Club-Hoffnungen ein schmerzhaftes Ende bereitete. Die Hausherren versenkten somit drei ihrer 13 Versuche, beim FCN war es eine aus acht.


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FCN gegen VfB: Laufintensiver Kampf gegen die Krise

Beide Mannschaften wollten ihre jeweilige Talsohle überwinden, auch wenn diese bei den Stuttgartern mit vier Niederlagen aus den letzten zehn Spielen geringer anmutete, als die des Clubs. Die Entschlossenheit der Schwaben und der Franken lässt sich aus der Laufleistung der Mannschaften heraus lesen. Mit 124,12 zurückgelegten Kilometern war Stuttgart den Nürnbergern einen knappen Kilometer voraus - die Franken brachten es auf 123,07. Bemerkenswert war hierbei auf beiden Seiten, dass der Club 8,94 Kilometer mehr als im Durchschnitt (114,13 Kilometer) und Stuttgart immerhin 7,41 Kilometer mehr als im Schnitt (116,71 Kilometer) zurückgelegt hat.

Deutliche Differenzen gab es hingegen in der Pass-Statistik. Während die Stuttgarter am Montagabend satte 763 Pässe spielten und davon 652 beim Mitspieler anbrachten, kamen die Nürnberger gerade einmal auf 257. Davon fanden 137 Pässe ihr Ziel. Das führt zu einer Pass-Quote von 85 Prozent bei Stuttgart und 53 Prozent beim Club. Bei den Fehlpässen lagen beide Teams nach 90 Minuten mit 111 (VfB) zu 120 (FCN) relativ gleich auf.

Einen weiteren, düsteren Wert in der Spielhistorie weist die Ballbesitz-Statistik auf. Lediglich 26 Prozent des Spiels hatte der Club das Leder in seinem Besitz. Die logische Schlussfolgerung die daraus bleibt: Mehr Chancen wären wohl nur möglich gewesen, wenn der Ball nicht zu 74 Prozent des Spiels auf der Stuttgarter Seite verweilt hätte und die Cluberer dem Spielgerät hinter her rennen mussten, anstatt es in Szene zu setzen.


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Einzelne Lichtblicke beim Club

Die Zweikampfquote lässt den FCN indes etwas aufatmen. Zwar ging auch diese Statistik mit 52 Prozent gewonnen Duellen an die Stuttgarter, aber eben nur relativ knapp. Vor allem Abwehrspieler Lukas Mühl trumpfte hier mit einer Quote von 88 Prozent auf. Aber auch Lukas Jäger, der viel gescholtene Linksverteidiger Tim Handwerker und FCN-Kapitän Hanno Behrens lagen mit jeweils 60 Prozent gewonnener Duelle mit ihren Gegenspielern über dem Mannschafts-Durchschnitt.

Wirklich viel Hoffnung dürfte die Statistik gegen Stuttgart weder den Verantwortlichen noch den Fans beim Club in Hinblick auf die anstehende Partie gegen Holstein Kiel (Sonntag, 13.30 Uhr, Liveticker auf nordbayern.de) machen. Die Sieglosserie wird der FCN mit ähnlichen Werten wie gegen den VfB wohl kaum beenden können.

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