Nachlegen in Osnabrück! Das wird für den FCN heute wichtig

8.2.2020, 05:39 Uhr
Da muss man erst einmal vorbeikommen: Hanno Behrens' Nürnberger sind heute bei Bald-Bremer Felix Agu und dessen Osnabrückern am Ball.

© Sportfoto Zink / DaMa Da muss man erst einmal vorbeikommen: Hanno Behrens' Nürnberger sind heute bei Bald-Bremer Felix Agu und dessen Osnabrückern am Ball.

Wie ist die Ausgangslage? Durch den 2:0-Heimerfolg gegen Sandhausen hat sich der als Aufstiegsanwärter in die Saison gestartete Abstiegskandidat ein klein wenig Luft im Klassenkampf verschafft. Platz 17, den der Club vor dem dreifachen Punktgewinn gegen die Kurpfälzer belegte, ist dennoch nur zwei mickrige Zähler entfernt. Ein Polster sieht anders aus, weswegen der 1. FC Nürnberg bei seinem Gastspiel in Niedersachsen natürlich aufgefordert ist, gegen den Tabellenachten nachzulegen. Einen entsprechenden Arbeitsauftrag hat Jens Keller vor der Auseinandersetzung mit den Lila-Weißen bereits öffentlich hinterlegt. "Wir wollen alles daran setzen, den zweiten Sieg in Folge zu holen, um unsere Situation weiter zu entspannen", gab der FCN-Coach vor der Partie an der Bremer Brücke zu Protokoll, was bei erfolgreicher Umsetzung das selten entspannte Umfeld von Nürnbergs Zitter-und-Zappel-Club in der Tat noch ein wenig mehr beruhigen würde.

Nacheinander Siegen? Nicht gerade Nürnbergs Spezialität

Kann der Club das überhaupt? Dass das mit dem Nachlegen gar nicht so einfach ist, wenn man der 1. FC Nürnberg ist, wissen sie am Neuen Zabo allerdings auch. “Stoppt der Club endlich die Rückschlag-Serie“, fragt die Bild vor der heutigen Begegnung daher nicht grundlos. Und rechnet vor, dass der mitunter recht gerne auf seine triumph- und tränenreiche Geschichte blickende Altmeister - die hier bedeutsame Miese-Laune-Statistik natürlich ausgenommen - seit 643 Tagen, also fast schon zwei Jahren, auf einen Doppel-Sieg vergeblich wartet. Im Mai 2018 glückten dem Club sogar drei Dreier nacheinander. In Kiel, gegen Sandhausen und schließlich - womit man wieder bei Sandhausen wäre - bei der Aufstiegsfeier im dortigen Hardtwald.

Sörensen fehlt dem FCN - Wer stürmt statt Frey?

Wer spielt mit? Zwei Tage vor dem Spiel ließ Jens Keller noch einige Fragezeichen stehen. Sicher ist indes, dass der Club-Coach in der Sturmspitze Gelb-Rot-Sünder Michael Frey ersetzen muss. Infrage kommen dafür neben Adam Zrelak, der in der Pole Position scheint, und Mikael Ishak vielleicht sogar Fabian Schleusener, Felix Lohkemper oder Nikola Dovedan, die zwar keine klassischen Vor-Arbeiter sind, im Konterspiel aber durchaus ihre Vorzüge haben. Im Abwehrzentrum wird Georg Margreitter, der seine Rückenprobleme auskuriert hat, derweil wohl wieder an die Seite von Konstantinos Mavropanos rücken. Asger Sörensen, der dort gegen Sandhausen neben dem kantigen Griechen verteidigte, verpasst das Osnabrück-Spiel aufgrund von Adduktorenbeschwerden, die bereits beim Donnerstagstraining ein vorzeitiges Arbeitsende des Dänen zur Folge hatten. Auf der linken Bahn kann Keller wohl schon gegen den SVS wahrscheinlich Philip Heise aufbieten, der - eine entsprechende Belastung über 90 Minuten nicht mehr gewohnt - seine muskulären Probleme vor dem Spiel an der Bremer Brücke offenbar in den Griff bekommen zu haben scheint.

Osnabrücks Trainer Daniel Thioune, der seit der Winterpause mit dem VfL noch keinen Sieg verbuchen konnte, muss wie Jens Keller mit David Blacha auf einen Gelb-Rot-gesperrten Spieler verzichten. Aufpassen muss der Club vor allem auf Angreifer Marcos Alvarez, der bereits neun Tore und zwei Vorlagen auf seinem Konto hat und vor allem bei ruhenden Bällen gefährlich wird. Auch der hochtalentierte Felix Agu, dessen Wechsel im Sommer zu Werder Bremen im Vorfeld der Partie publik wurde, wird gegen den FCN von Beginn an sicherlich auf dem Rasen stehen.

Wo kann ich das Spiel verfolgen? Natürlich wie immer vor Ort. Vom Osnabrücker Bahnhof werden Shuttle-Busse eingesetzt, um die Fans bis zum Stadion an der Bremer Brücke zu bringen. Neben dem Zug ist die Anreise auch mit dem Auto möglich. Etwa 476 Kilometer müssen die knapp 2000 Club-Fans dafür zurücklegen. Wem das zu umständlich ist, kann die Partie natürlich auch vor dem Bildschirm verfolgen. Der Pay-TV-Sender Sky überträgt das Spiel, der Streaming-Dienst DAZN bietet ab 40 Minuten nach Abpfiff eine Zusammenfassung der Highlights. Alle, die unterwegs sind, können den Spielverlauf auch über Sky Go oder natürlich den Live-Ticker bei nordbayern.de verfolgen.

Reichel, Club, Großwetterlage: Ein Schiri-Debüt - und Regen?

Wer pfeift? Tobias Reichel wird die Leitung der Partie übernehmen. Der Stuttgarter pfeift erst seit der Saison 2017/18 in Liga zwei und ist seitdem kein einziges Mal dem Club begegnet. Während es zwischen Reichel und dem FCN also eine Premiere gibt, kennt Osnabrück den 34-Jährigen bereits. Zuletzt pfiff er den VfL bei dessen 2:1-Sieg gegen den Hamburger SV und wurde vom kicker mit der Note 3,0 bewertet. An der Linie stehen Asmir Osmanagic und Tobias Endriß, Vierter Offizieler ist Fabian Maibaum und im Videokeller sitzt Robert Kempter.

Wie wird das Wetter? Zwischen sieben bis neun Grad soll es mittags in Osnabrück haben, anfühlen sollen sich diese wie fünf, sechs oder eben sieben Grad, verrät der schnelle Blick auf wetter.com. Dass der Himmel über der Bremer Brücke bedeckt, die Regenwahrscheinlichkeit allerdings bei nur 35 Prozent liegen soll, überrascht indes schon ein bisschen. Schließlich sollen dort Niederschläge - zumindest im Bundesdurchschnitt - häufiger sein als vielerorts in Fußball-Deutschland. Auch im Mai 2004, als der Club in Osnabrück mit 4:3 obenauf war und seine Bundesliga-Rückkehr damit amtlich machte, regnete es - wie sich der Verfasser dieser Zeilen zu erinnern meint - heftig an der Bremer Brücke. Und dennoch feierte der FCN. Etwas, was auch dieses Mal - bei einem heutigen Club-Sieg also - die Großwetterlage in Nürnberg deutlich entspannen würde.

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