Sieg nach Start-Malheur: Rast zeigt am Norisring seine Klasse

6.7.2019, 14:47 Uhr
Sieg nach Start-Malheur: Rast zeigt am Norisring seine Klasse

© Uwe Anspach/dpa

Nur vier Kurven, ein enger Kurs mit Mauern, die keine Fehler verzeihen: Dem Qualifying kommt am Norisring besondere Bedeutung zu - eigentlich. Beim ersten Lauf des Jahrgangs 2019 am Samstagmittag war nach wenigen Runden trotzdem schon nichts mehr wie am Vormittag. Audi-Pilot Nico Müller hatte sich da bei der Jagd nach der schnellsten Runde die Pole Position gesichert und auch am Start nicht hergegeben, dahinter wurde das Feld munter durchgemischt.

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BMW-Fahrer Philipp Eng war noch vor dem Rennen von Platz zwei wegen Behinderung eines Kollegen auf Platz fünf strafversetzt worden, Mike Rockenfeller im Audi sogar von acht ans Ende der Startaufstellung. Im Parc fermé hatte er unerlaubt die Motorhaube geöffnet. Beim Start würgte der Meisterschaftsführende René Rast (Audi) dann auch noch sein Auto ab und fiel weit zurück, Lokalmatador Marco Wittmann (BMW) konnte seinen sechsten Platz ebenfalls nicht lange verteidigen.

Ein Unfall nach der Grundigkehre sorgte zusätzlich für Bewegung: Ferdinand von Habsburg schob Aston-Martin-Kollege Paul Di Resta in den Audi von Pietro Fittipaldi, der das Rennen nicht fortsetzen konnte. Das Safety Car enterte die Strecke und wirbelte das Rennen weiter durcheinander, bereits nach wenigen Runden hatte das Publikum auf den Tribünen rund um die Steintribüne fast alles erlebt, was Motorsport ausmacht.

Großer Profiteur des Durcheinanders: René Rast, der nach 30 Runden das Rennen anführte. Noch wichtiger als das Qualifying war das richtige Timing beim Boxenstopp. Eng, vor der Dienstreise nach Nürnberg Meisterschaftszweiter, war mit Wut im Bauch gestartet und hatte sich früh auf den zweiten Rang geschoben, beendete den Lauf aber trotzdem nur relativ weit hinten. Müller, lange Zeit in Führung, verlor den Platz an der Sonne ebenfalls, weil er zu spät sein Team aufsuchte. Auch Bruno Spengler und Jamie Green, beide viermalige Sieger am Norisring, schnupperten zeitweise am Podium, fielen dann aber wieder zurück.

Und Marco Wittmann? 

Die Folge: René Rast setzte sich ganz vorne immer weiter ab, Joel Eriksson im BMW zementierte nach und nach den zweiten Platz und Marco Wittmann? Der hatte sich nach der Hälfte des Rennens still und heimlich auf Rang drei vorgearbeitet. Nach seinem Sieg im Vorjahr hätte der Fürther natürlich nichts dagegen gehabt, wieder auf dem Podium zu stehen, doch Müller hatte etwas dagegen. In Runde 55 bewies der Audi-Pilot, das sein Arbeitgeber in diesem Jahr am Norisring die bessere Einstellung gefunden hat und überholte Wittmann, der auch noch Daniel Juncadella, Loic Duval, Spengler und Eng passieren lassen musste.

Während Rast vorne einsam seine Runden drehte, gab es dahinter bis zum Schluss packenden Motorsport zu sehen. Eriksson und Müller stritten bis zur letzten Kurve um den zweiten Platz. Das bessere Ende hatte der Schweizer für sich, der den Schweden noch in der Dutzendteichkehre schluckte. In der Gesamtwertung kletterte Müller dadurch auf den zweiten Rang, Rast baute die Führung aus, Eng ist Dritter, Wittmann Vierter. Am Ende waren die schnellsten aus dem Qualifying – wenn auch in anderer Reihenfolge – doch wieder ganz vorne gelandet. 

 

 

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