Sponsoren springen ab: Eishockey-Weltverband berät über WM in Belarus

18.1.2021, 09:39 Uhr
Der wirtschaftliche Druck auf den Eishockey-Weltverband wächst: Drei Sponsoren drohen, abzuspringen, sollte die WM in Belarus stattfinden.

© Monika Skolimowska, dpa Der wirtschaftliche Druck auf den Eishockey-Weltverband wächst: Drei Sponsoren drohen, abzuspringen, sollte die WM in Belarus stattfinden.

In der Schalte soll das Exko-Treffen am 25. und 26. Januar besprochen werden. Thema wird aber vor allem auch die umstrittene WM in Belarus in diesem Jahr sein. Ob dabei schon eine Entscheidung fällt, Belarus die WM zu entziehen, ist noch unklar.

Die Weltmeisterschaft ist vom 21. Mai bis 6. Juni im lettischen Riga und im belarussischen Minsk geplant. Zuletzt war der politische und wirtschaftliche Druck auf die IIHF immens gewachsen, Belarus das Turnier wegen der Machenschaften des Machthabers Alexander Lukaschenko wieder zur entziehen. Dies hatte unter anderem auch der deutsche Außenminister Heiko Maas gefordert. Zudem setzte am Wochenende deutete sich am Wochenende eine Sponsorenflucht an, sollte Belarus als Co-Ausrichter nicht gestrichen werde.

Drei Sponsoren vor dem Absprung

Am Samstag hatte WM-Sponsor Skoda für diesen Fall angekündigt, sich zurückzuziehen. Am Sonntag verkündete der Motorenöl-Hersteller Liqui Moly dasselbe. Auch die Marke Nivea Men soll laut Medienberichten den Rückzug angedroht haben. Ein WM-Entzug für Belarus gilt spätestens seit diesen Drohungen als wahrscheinlich. IIHF-Präsident René Fasel hatte zuvor stets vor den finanziellen Folgen einer solchen Entscheidung angesichts geltender Verträge gewarnt.

Die EU erkennt Lukaschenko seit der als gefälscht eingestuften Präsidentenwahl vom 9. August nicht mehr als Präsidenten an. Dutzende Staaten haben Sanktionen gegen Funktionäre des Machtapparats erlassen. Bei Protesten gegen Lukaschenko gab es seit August mehr als 30.000 Festnahmen, hunderte Verletzte und zahlreiche Tote. Zudem steht Belarus wegen mangelnder Corona-Schutzmaßnahmen in der Kritik.

Sollte Belarus als Ausrichter wegfallen, könnte das Turnier nur in Lettland, in Dänemark oder der Slowakei stattfinden.

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