Kolumne zum Kleeblatt
Laubenweg 60: Systemfrage beim Kleeblatt
30.11.2021, 14:00 UhrIm modernen Fußball wird sehr viel über Systeme gesprochen, über Philosophien und Formationen. Die einen bevorzugen einen schönen Ballbesitzfußball mit vielen kurzen Pässen, die anderen das sehr intensive Pressing mit blitzschnellem Umschalten – es sind Begriffe, bei denen mancher Zuschauer aus- oder zumindest auf seiner Fernbedienung umschaltet.
Das System des Kleeblatts hat Trainer Stefan Leitl mal als "Identität durch Intensität" beschrieben, "wir betreiben ein sehr intensives Spiel - mit dem Ball und gegen den Ball." Es soll, so könnte man das übersetzen, immer etwas los sein, wenn das Kleeblatt Fußball spielt. Das war in dieser Bundesliga-Saison bislang tatsächlich sehr oft so, weshalb sich mancher Fan wünscht, dass es auch mal etwas ruhiger zugeht und am Ende vielleicht ein 0:0 statt eines 3:6 steht.
Das wird so schnell aber nicht passieren, wie der Trainer am Samstag verkündet hat. Er will seiner Philosophie weiter treu bleiben – der Erfolg wird sich schon irgendwann einstellen. Bei der Definition seines Systems aber hat Stefan Leitl zuletzt Konkurrenz bekommen. Ausgerechnet die Politik hat die Systemfrage gestellt – und das Land anhand des „Kleeblatt-Systems“ (Ein Kleeblatt mit fünf Blättern?) in die Zonen Nord, Ost, Süd, Südwest und West aufgeteilt.
Dass das arme Kleeblatt, das derzeitig schon so viel einstecken muss, jetzt auch noch mit der Verlegung von Intensivpatienten und der Überlastung des Gesundheitssystems in Verbindung gebracht wird, ist schade, aber wohl nicht (mehr) zu vermeiden. Es sind eben intensive Zeiten – im Fußball wie im Leben.
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