Stark im DFB-Pokal, trist in der Liga: Bremen im Kleeblatt-Gegnercheck

2.2.2021, 06:00 Uhr
Einlaufen ins leere Weserstadion: Auch heute werden die Bremer Fußballer, in der Mitte Joshua Sargent, zu Hause antreten. Zu Gast ist die Spielvereinigung Greuther Fürth.  

© nordphoto GmbH / Kokenge, nordphoto GmbH / Kokenge Einlaufen ins leere Weserstadion: Auch heute werden die Bremer Fußballer, in der Mitte Joshua Sargent, zu Hause antreten. Zu Gast ist die Spielvereinigung Greuther Fürth.  

Mit Werder Bremen hat die Spielvereinigung Greuther Fürth im DFB-Pokal den zweiten Bundesligisten gezogen. Bei der TSG Hoffenheim hatte das Kleeblatt in einem nervenaufreibenden Schlagabtausch im Elfmeterschießen gewonnen. Nun geht es zum nächsten Klub aus dem Oberhaus. Anstoß im Weserstadion ist am Dienstag um 20.45 Uhr.


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"Der Pokal hat bei Werder auch historisch eine große Bedeutung und deshalb wollen wir weiterkommen", sagte Frank Baumann, Bremens Geschäftsführer Sport, auf der Pressekonferenz am Montagnachmittag. "Finanziell wäre das Viertelfinale ebenfalls gut für uns."

Gewonnen hat Werder Bremen den DFB-Pokal zuletzt in der Saison 2008/09, unvergessen aber ist das Double von 2003/04 - als der Siegeszug unter anderem auch über den Ronhof führte. Im Viertelfinale hatten die Hanseaten bei der Spielvereinigung in letzter Minute mit 3:2 gewonnen. In den vergangenen drei Runden und unter Trainer Florian Kohfeldt, der seit Oktober 2017 im Amt ist, kam Werder immer mindestens in die Runde der Top acht. Verloren hat Bremen nur eines der vergangenen 40 Pokal-Heimspiele - natürlich gegen die Bayern - im Halbfinale der Saison 2018/19 mit 2:3-Niederlage.

Mit der Gesamtsituation ...

können Fans und Verein aktuell leben. Auch wenn Platz elf in der Bundesliga-Tabelle alles andere als glanzvoll ist - eine Verbesserung zur Vorsaison ist es allemal. Die Saison 2019/20 hatte Werder auf Rang 16 abgeschlossen und sich vor dem drohenden Abstieg erst in der Relegation gerettet. Gegen den 1. FC Heidenheim konnten die Bremer zwar nicht gewinnen, ein 0:0 und ein 2:2 auswärts im Rückspiel aber verhinderten den Absturz.

Der Verein ist Gründungsmitglied der Bundesliga und gehörte mit Ausnahme der Saison 1980/81 durchgehend dem Oberhaus an. Seit der Hamburger SV abgestiegen ist, sind die Bremer mit 56 Spielzeiten der neue Bundesliga-Dino. Nach der beinahe Katastrophe geht es in dieser Saison einzig und alleine um den gesicherten Klassenverbleib. Und hier liegen Kohfeldt und sein Team auf Kurs.

Das letzte Spiel ...

wurde beinahe ein Rückfall in dunkle Zeiten. Beim 1:1 gegen gegen Bundesliga-Schlusslicht Schalke 04 fielen die Bremer vor allem im ersten Durchgang in alte Verhaltensmuster zurück. Werder war in der Vorsaison fast abgestiegen, und sah am Samstag in den ersten 45 Minuten fast so hilflos aus wie damals. Die Hausherren reagierten nur und kamen kaum in Pressing-Momente. "Nahezu alle" seien in Halbzeit eins "nicht an ihr Limit gekommen", stellte Trainer Florian Kohfeldt klar, "und einige sogar weit davon weg gewesen."

So schlimm wie früher aber ist es nicht mehr, nach dem Seitenwechsel hatten sich die Bremer berappelt. Kevin Möhwald - im Sommer 2018 vom 1. FC Nürnberg gekommen - sorgte für den Ausgleich. Fast wäre sogar noch der 2:1-Siegtreffer gelungen, doch Maximilian Eggesteins Tor in der Nachspielzeit wurde wegen einer vorausgegangenen Abseitsposition wieder aberkannt. Ömer Toprak hatte am Samstag einen Schlag aufs linke Knie bekommen, er werde aber zumindest im Kader sein, erklärte Kohfeldt am Montagnachmittag. Davie Selke, Niclas Füllkrug, Christian Groß und Patrick Erras stehen gegen Fürth nicht zur Verfügung.

Alle Augen auf ...

Joshua Sargent. Und nicht nur, weil er naturrote Locken hat. In einer offensiv eher durchschnittlichen Mannschaft, die über keinen klassischen Unterschied-Spieler verfügt, stach der 20-Jährige zumindest in den beiden bisherigen Pokalspielen heraus. Sargent traf sowohl beim 2:0 in Jena also auch beim 3:0 in Hannover. In der Bundesliga hat der US-Amerikaner in 18 Partien ebenfalls zweimal getroffen, was eine nicht ganz so herausragende Bilanz ist. Doch das ist auch ein anderer Wettbewerb.

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