Keine Kündigungen? Vereinbarung von Siemens Energy und Arbeitnehmern

29.1.2021, 17:48 Uhr
Siemens Energy hatte im vergangenen Jahr einen turbulenten Börsenstart hingelegt. 

© Frank Rumpenhorst, Frank Rumpenhorst/dpa Siemens Energy hatte im vergangenen Jahr einen turbulenten Börsenstart hingelegt. 

Der Energiekonzern Siemens Energy hat mit dem Gesamtbetriebsrat und der Gewerkschaft IG Metall eine Zukunftsvereinbarung geschlossen. Die sieht vor, "die Standorte in Deutschland grundsätzlich zu erhalten" und "möglichst keine Standorte schließen zu müssen". Ganz ohne Personalabbau geht das aber offenbar nicht vonstatten: Die "notwenigen Personalanpassungen" sollen aber über "freiwillige Maßnahmen" erreicht werden, um "möglichst keine betriebsbedingten Kündigungen" auszusprechen, heißt es in der veröffentlichten Mitteilung.


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"Der Energiemarkt durchläuft einen fundamentalen Wandel. Viele Zukunftstechnologien befinden sich aber noch in einer frühen Phase. Deshalb müssen wir jetzt unsere Kosten senken, profitabler werden und dann unser Portfolio aktiv auf die Wachstumsfelder ausrichten," so Tim Holt, Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektor von Siemens Energy. Diese Transformation solle nun "im Schulterschluss mit den Arbeitnehmern" gestaltet werden.

Arbeitnehmervertreter zufrieden

Betriebsrat und Gewerkschaft zeigten sich mit der Vereinbarung zufrieden: Es sei "ein klares Bekenntnis zum Standort Deutschland", kommentierte der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats, Robert Kensbock, die Pläne. Jürgen Kerner, Hauptkassierer der IG Metall, lobte den "klaren Willen zu einem Weg ohne betriebsbedingte Kündigungen". Die Umstellung der Energieversorgung stelle Energy "vor große Herausforderungen mit massiven Auswirkungen nicht nur auf Produkte und Tätigkeiten, sondern auch auf Standorte und Beschäftigung".

Siemens Energy hatte im vergangenen Jahr einen turbulenten Börsenstart hingelegt. Zudem macht die Energiewende und die damit einhergehende Fokussierung auf erneuerbare Energie dem Konzern zu schaffen. Für die Zukunft will sich das Unternehmen demnach nun entlang von drei Säulen aufstellen, heißt es in der Mitteilung weiter: Nachhaltige Stromerzeugung (geringer oder kein CO2-Ausstoß), Stromübertragung und -speicherung und Optimierung und Elektrifizierung von Industrieprozessen. Welche der Kompetenzen in Deutschland ausgebaut werden sollen, wurde demnach ebenfalls in der Vereinbarung festgelegt.

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