Kommentar: Abschaffung der Centstücke ist längst überfällig

29.1.2020, 12:08 Uhr

Dass EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Kupfermünzen aus dem Verkehr ziehen will, ist richtig. Sechs EU-Länder haben das sowieso längst getan. Zuletzt verabschiedete sich Belgien von den Minimünzen, seit Anfang Dezember müssen Geschäfte das Wechselgeld dort auf fünf Cent auf- oder abrunden. Das spart nicht nur die Mühe beim Zählen, sondern auch die verhältnismäßig hohen Kosten. Letzteres gilt vor allem für die Kleinste aller Münzen: Um das Eisenstück mit Kupfermantel zu produzieren, muss mehr als ein Cent investiert werden.

 

 

 

Ein Blick auf die Statistik der Europäischen Zentralbank offenbart zudem einen weiteren Irrsinn: Von keinen anderen Münzen werden mehr Stückzahlen produziert. Allerdings nicht, weil wir so gerne damit bezahlen: Vielmehr dienen mehr als drei Viertel der in Deutschland ausgegebenen Cent-Münzen nicht mal als Zahlungsmittel, sondern fristen ein trauriges Dasein in Sparschweinen und Einmachgläsern. Ihre Abschaffung ist deswegen kein erster Schritt zur Bargeldlosigkeit, sondern lediglich ein Verzicht auf unnötigen "Kupferschmarrn".

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