Nürnberger Spielwarenmesse bekommt ein neues Führungstrio

12.5.2020, 18:22 Uhr
Nürnberger Spielwarenmesse bekommt ein neues Führungstrio

© Ralf Rödel

Das Schicksal des genossenschaftlich strukturierten Nürnberger Messe- und Marketingdienstleisters – so der Beschluss der Aufsichtsrats – liegt ab 1. Juli 2021 in den Händen von Christian Ulrich, Florian Hess und Jens Pflüger. Alle drei Manager stammen aus den Reihen des Unternehmens.

Ernst Kick, Jahrgang 1954, ist seit Frühjahr 2003 Vorstandschef der Spielwarenmesse eG; das Unternehmen, das auch international tätig ist, ist Eigentümerin der gleichnamigen Weltleitschau. Er freue sich darauf, im nächsten Jahr die Vorstandsarbeit "in vertrauensvolle, kompetente Hände übergeben zu können", so der gebürtige Passauer.

Weniger Fachbesucher

Bis dahin steht Kick wie auch die Messewirtschaft insgesamt jedoch noch vor großen Herausforderungen. Das Coronavirus hat das Veranstaltungsgeschäft ausgebremst, reihenweise wurden Messen verschoben oder abgesagt, auch in Nürnberg. Wann die Branche und damit auch die Messebauer wieder durchstarten können, ist derzeit noch offen.

Die nächste Spielwarenmesse – sie ist die Weltleitschau der Branche – ist vom 27. bis 31. Januar 2021 in Nürnberg geplant. Bei der Schau in diesem Jahr, die vom 29. Januar bis 2. Februar stattfand, zeigten sich bereits die Auswirkungen des Virus: Die Zahl der Fachbesucher, die im Vorjahr noch bei 66.876 gelegen hatte, sank auf 62 357.

Auch die BioFach, die kurz darauf ihre Tore öffnete, musste dem Virus Tribut zollen: Die Besucherzahl der Weltleitmesse für Bio-Produkte lag mit gut 47.000 acht Prozent unter der des Vorjahres. Aber immerhin konnten diese Schauen noch stattfinden – seit etlichen Wochen herrscht Stille in den Hallen.

"Messen sind eine Art Lagerfeuer"

Die Coronakrise hat die Diskussion über die Zukunft von Messen in Zeiten der Digitalisierung angeheizt. Es gibt Stimmen, die dieses Geschäftsmodell infrage stellen. Die Messeunternehmen selbst sehen das naturgemäß anders, wenngleich auch sie die Möglichkeiten der Digitalisierung verstärkt nutzen. "Der Mensch ist ein soziales Wesen: Wir wollen uns mit anderen Menschen treffen. Und Messen sind eine Art Lagerfeuer für die jeweiligen Branchen", hatte NürnbergMesse-Chef Peter Ottmann vor kurzem in einem Interview mit dieser Zeitung gesagt.

Ähnlich sieht das Axel Kaldenhoven, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Spielwarenmesse eG: "Messen nehmen nach wie vor einen hohen Stellenwert ein und werden nicht an Bedeutung verlieren. Der persönliche Kontakt bleibt in allen Branchen einfach unerlässlich."

Im künftigen Spielwarenmesse-Führungstrio sind die Zuständigkeiten bereits klar: Christian Ulrich wird als Sprecher des Vorstands die Bereiche Marketing, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Neue Geschäftsfelder verantworten, Florian Hess Veranstaltungsorganisation, Vertrieb und rechtliche Angelegenheiten, Jens Pflüger die Bereiche Finanzen, IT, Personal, Digitalisierung und Mitgliederbetreuung.

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