Schrot im Stadtgebiet?

3.1.2013, 17:15 Uhr
Schrot im Stadtgebiet?

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Der erste Unfall ereignete sich Anfang Dezember 2012: Dabei erschoss ein Jäger auf einer Treibjagd versehentlich einen 66-jährigen Kollegen im fränkischen Rimpar. Kurz vor Weihnachten dann zielte ein Jäger im Stadtgebiet Nürnberg auf einen Hund, der in der Nähe seines Besitzers mit anderen Hunden spielte. Das Tier starb sofort, der 76-jährige Halter erlitt einen Schock. In Boxdorf erhitzte eine Treibjagd die Gemüter zahlreicher Anwohner - vor allem Eltern zeigten sich empört über die Schrotflinten in der Nähe von Wohnhäusern.

Diese Zwischenfälle haben bei unseren Lesern eine Welle der Empörung ausgelöst. Jagd sei unnötig, sagen einige. "Unverantwortlich" finden sie es, in der Nähe von Wohngebieten auf die Pirsch zu gehen. "Scheinheilig" sei die Kritik, meinen dagegen andere: Wer Fleisch esse, dürfe sich auch nicht darüber erzürnen, dass Tiere getötet würden. Unterstützung für die Jäger kommt auch von Bauern. Denn wenn Wildschweine ihre Felder verwüsten, rücken die Jäger aus.

"Kompetente Partner für die Öffentlichkeit in Sachen Natur, Wild und Jagd", möchten die Jäger des Bayerischen Jagdverbandes sein, aktiv zu Arten- und Naturschutz beitragen und einen Beitrag zur Sicherung standortgerechter, gesunder Wälder leisten. "Wildtiere zu töten, muss einen vernünftigen Grund haben", sagt der Verband in seinem Leitbild.

Zumindest in der Diskussion unserer Leser scheinen die Fronten diesbezüglich verhärtet. Vom Bild des hehren Jägers, der in den Liedern besungen wird, scheint die öffentliche Wahrnehmung weit entfernt. Sicher ist: mit den beiden tödlichen Unfällen haben die Schützen ihren Kollegen einen Bärendienst erwiesen.

Pro: Jagen ist wichtig – auch in der Stadt

Contra: Verantwortungsloser Schuss in einer rechtlichen Grauzone

 

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