Match-Statistik: So schwach war der Club gegen die Löwen

18.8.2015, 12:27 Uhr
Auf dem Boden der Tatsachen: Der 1. FC Nürnberg hat am Montagabend einige Schwächen präsentiert.

© Sportfoto Zink Auf dem Boden der Tatsachen: Der 1. FC Nürnberg hat am Montagabend einige Schwächen präsentiert.

Fehlerhafte Defensive: Wenn ein Verteidiger aus der Viererkette nur 36 Prozent seiner Zweikämpfe gewinnt, spricht das nicht unbedingt für dessen Defensivqualitäten. Dass Niklas Stark auf dieser Position ein Notnagel ist, ist freilich keine Neuigkeit. Sein direkter Gegenspieler Daylon Claasen kam auf - für einen Offensivspieler exorbitant hohe - 62,5 Prozent.

Das ist nur ein Indiz dafür, dass es hinten noch knirscht im Club-Gebilde. Genauso wie zehn Gegentore nach drei Punktspielen - Ligahöchstwert. Das Defensivproblem ist aber nicht primär ein Problem der Viererkette. Ondrej Petrak und Hanno Behrens, gelernte Abräumer, schafften es auf ihren zentralen Mittelfeld-Positionen nicht, die Angriffswellen der Löwen frühzeitig zu stoppen. Einzig Kapitän Jan Polak agierte solide, auch er hat aber noch Luft nach oben.

Maue Offensive: Ganze sechsmal schoss der Club am Montagabend auf das Gästetor. Allein der Münchner Daniel Adlung hat es ebenso oft versucht, insgesamt feuerten die Löwen 23-mal auf den Kirschbaum-Kasten. Noch dramatischer ist die Ecken-Bilanz: In der 81. Minute gab es den ersten und letzten Eckstoß für den FCN. Die Sechziger hatten deren zwölf.

Nur, woran liegt's? Am System? Am Personal? Klar ist, dass der hoch veranlagte Alessandro Schöpf aktuell unter seinen Möglichkeiten bleibt. Auch am Montag brach sich das Talent des 21-Jährigen kaum Bahn, er musste zur Pause Niclas Füllkrug weichen - der blieb ebenso blass wie Neuzugang Rurik Gislason. Weil auch Danny Blum seiner Topform hinterherläuft und Stefan Kutschke noch nichtmal vielversprechende Ansätze zeigen konnte, bleibt nur Guido Burgstaller. Der Österreicher ist ein steter Unruheherd, ein Vorbild an Leidenschaft und Einsatzwille. Aber ein Burgstaller alleine reicht eben nicht.

Und Weiler? Der Club-Trainer ist nicht zu beneiden, muss er doch aus einer fehlerhaften Defensive und einer mauen Offensive ein funktionierendes Konstrukt bauen. Wie schwierig das ist, offenbarte das Montag-Spiel allzu offensichtlich. In der Pause korrigierte der Coach seine Formation, tauschte zweimal durch. Und fand dazu offenbar die richtigen Worte, war doch im zweiten Durchgang immerhin der Wille erkennbar, sich zu wehren.

Was der Club kann: Die Weiler-Truppe hat nicht alles falsch gemacht am Montag. Wenn eine Heimmannschaft nur sechsmal in Richtung Tor schießt, ist das einerseits natürlich zu wenig. Wenn dabei jedoch zwei Treffer herausspringen, ist das andererseits eine richtig gute Quote. Und: Nach drei Spielen weist der FCN bereits sieben verschiedene Torschützen auf - auch hier Ligahöchstwert. Immerhin.

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