Waldbesitzer: "Die Gefahr des Wolfes wird heruntergespielt"

18.8.2020, 19:00 Uhr
Waldbesitzer Ludwig Frank sieht die Sichtung eines Wolfes in der Region kritisch.

© Alexander Heinl, dpa Waldbesitzer Ludwig Frank sieht die Sichtung eines Wolfes in der Region kritisch.

Ein Wolf in der Region? Während Stadtförster Sven Finnberg und Förster Maximilian Hetzer gegenüber der WZ erklärten, dass Panik nicht berechtigt wäre, ist Ludwig Frank, Waldbesitzer aus Erkenbrechtshofen, "sehr besorgt" und ganz anderer Meinung: "Der Wolf ist eine Gefahr für den Menschen, es ist ein Raubtier, das hier im besiedelten Gebiet nichts verloren hat."


Max Hetzer forscht zu Wölfen in Weißrussland


Ludwig Frank verweist auf Zahlen der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf. 2019 seien von Wölfen in Deutschland 2894 Nutztiere getötet oder verletzt worden. "Ich glaube nicht, wenn es bei uns hier ein Rudel geben würde, dass ich meine Enkelin noch in den Wald lassen würde", sagt der 68-Jährige.

Keine weitere Sichtung

Die Wolfssichtung sei natürlich auch Thema im Dorf gewesen, weder er, noch andere Erkenbrechtshöfer könnten aber verstehen, warum beispielsweise Sven Finnberg sagte: "Da wird eine gewisse Panik verbreitet, die nicht angebracht ist." Ludwig Frank meint dazu: "Es soll die Bevölkerung ruhig gestellt und die Gefahr des Wolfes heruntergespielt werden." Der 68-Jährige verweist auf Forschungen von Professor Dr. Christoph Stubbe, der sich intensiv mit historischen Entwicklungen und Problemen von Wölfen in Russland beschäftigt hat.

In der Region ist nach dem beim Bayerischen Landesamt für Umwelt gemeldeten und per Foto bewiesenen Nachweis in den vergangenen Wochen kein Wolf mehr gesichtet worden, sagt Maximilian Hetzer gestern auf Nachfrage. Für Ludwig Frank steht dennoch fest: "Wir sind die letzten 150 Jahre ohne Wolf zurecht gekommen, deshalb brauchen wir keine Wölfe für unser Ökosystem."

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