Klares Ja: Organspende könnte zum Normalfall werden

2.4.2019, 18:10 Uhr
Klares Ja: Organspende könnte zum Normalfall werden

© Foto: Uni-Klinik Erlangen/Archiv

Hier haben wir für Sie die wichtigsten Argumente für die aktuell diskutierte Widerspruchsregelung zusammengestellt. Die Gegenposition lesen Sie hier.

Befürworter der Widerspruchslösung erhoffen sich vor allem mehr Organspender. Auch Jens Spahn argumentiert, nur mit der Widerspruchslösung könne die Organspende zum Normalfall werden.

 

Besonders Spanien, wo die Regelung bereits gilt, wird als Vorbild herangezogen. So sagt auch Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann (SPD): "Es werden dort wesentlich mehr dringend benötigte Organe gespendet und transplantiert als in Deutschland."

Trauernden Angehörigen Belastungen ersparen

Mit der Widerspruchslösung hätten Bürger oder ihre Angehörigen weiterhin die Möglichkeit, eine Organentnahme abzulehnen. Es besteht jedoch die Hoffnung, dass durch die Regelung auch diejenigen zum Spender werden, die einer Organentnahme zwar positiv gegenüberstehen, ihre Entscheidung aber nicht festgehalten haben.


"Hart aber fair": Spahn verteidigt Ansichten zur Organspende


Dass genau dies derzeit passiert, zeigen Studien der Bundeszentrale für politische Aufklärung. So erklärten im Jahr 2016 bei einer Umfrage 62 Prozent der Befragten, die ihre Entscheidung zur Organspende nicht schriftlich festgehalten haben, dass sie sich innerlich für eine Organspende entschieden haben.

Ein weiteres Argument für die Widerspruchslösung: Sie könnte den Angehörigen in der Trauer die belastende Situation ersparen, über den Wunsch des Verstorbenen mutmaßen zu müssen. Denn derzeit müssen die nächsten Angehörigen entscheiden, falls der Angehörige seine Haltung zur Organspende zu Lebzeiten nicht eindeutig festgehalten hat.

 

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