Fall 24 der Weihnachtsaktion

Ein Unglück kommt selten allein: Krebs, Corona und dann die Firmenpleite

10.12.2021, 11:30 Uhr
Der Wohnungsmarkt in Nürnberg ist angespannt, geförderter und günstiger Wohnraum ist Mangelware. 

© Oliver Berg/dpa Der Wohnungsmarkt in Nürnberg ist angespannt, geförderter und günstiger Wohnraum ist Mangelware. 

Eigentlich hat Marga K. (Name geändert) ihr Leben lang gearbeitet. Obwohl sie vier Kinder groß gezogen hat, obwohl sie über 34 Jahre hinweg mit dem Vater ihrer Töchter zusammen war. "Aber eigentlich war ich allein", wie sie heute, sechs Jahre nach der Scheidung, sagt. Denn ihr Ex-Mann ist Alkoholiker. "Es war eine schlimme Zeit." Wohlstand konnte sich die Familie der heute 58-Jährigen mit ihrer Erwerbstätigkeit nicht erwirtschaften.

Seit 12 Jahren hat die gelernte Schneiderin einen Job in einer Fabrik. Doch die Miete wurde im Laufe der Jahre immer höher. So dass Marga K. die Wohnung von ihrem Gehalt im Grunde längst nicht mehr finanzieren kann. Wäre da nicht ihre 21-Jährige Tochter, die mit Studentenjobs etwas beisteuert, wären die 1000 Euro nicht zu stemmen.

Doch der Wohnungsmarkt in Nürnberg ist angespannt, geförderter und günstiger Wohnraum ist Mangelware. Die Suche von Marga K. blieb lange erfolglos. Dann kam ihr die Lösung: Ein Umzug in den Landkreis Nürnberger Land, wo auch ihre Arbeitsstelle ist, so würde sie sich auch den Anfahrtsweg sparen.

Doch dann wurde im März bei ihr Lungenkrebs diagnostiziert. Kleinzellig und hoch aggressiv. Schon nach kürzester Zeit zeigten sich Metastasen im ganzen Körper - inzwischen auch an der Leber. Chemotherapien und Bestrahlungen wechseln sich ab. Ein Klinikaufenthalt folgt dem nächsten.

Zu allem Übel erkrankte sie im Sommer noch an Corona, da sie sich aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustandes nicht impfen lassen konnte. Sie überstand die Infektion zwar, doch was ihre Krebserkrankung anbelangt, so wurde sie gesundheitlich wieder zurück geworfen. Denn alle Behandlungen mussten in dieser Zeit pausieren.

An Arbeiten ist nicht zu denken

Schon seit März fällt sie im Betrieb aus. Inzwischen bekommt sie zwar auch ein bisschen Wohngeld, aber eben auch nur noch Krankengeld, was die finanzielle Situation der schwerstkranken Frau noch verschärft. An die eigene Suche nach einer neuen Wohnung ist kaum mehr zu denken. "Auch ein Wegzug aus Nürnberg kommt nun eher nicht mehr in Frage, da sich die Kliniken sowie sämtliche Ärzte, die sie jetzt sehr häufig konsultieren muss, in Nürnberg befinden", wie die Sozialamtsmitarbeiterin sagt, die Marga K. begleitet.

Vor einigen Wochen kam die nächste Hiobsbotschaft: die Insolvenzerklärung ihres bisherigen Arbeitgebers. Bislang ist noch nicht klar, wie sich diese Situation auf sie auswirken wird. So schwindet die Hoffnung auf eine Rückkehr ins Arbeitsleben noch mehr. Wird sie wenigstens Ausfallgeld erhalten?

Um Marga K. zumindest finanziell etwas unter die Arme greifen zu können, bitten wir heute herzlichst um Spenden.


Gezielt und unbürokratisch: So hilft die Aktion "Freude für alle" des Verlags Nürnberger Presse (VNP) Menschen, die ins soziale Abseits und in Not geraten. Sie möchten spenden und sich an der Aktion beteiligen? Dann klicken Sie bitte hier. Alle Fälle der diesjährigen Weihnachtsaktion finden Sie unter diesem Link.

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