Lauterbach gehen Lockerungen viel zu weit: "Mit diesem Beschluss läuft die 3. Welle langsam an"

4.3.2021, 13:37 Uhr
Karl Lauterbach sieht die neuen Corona-Beschlüsse mit großer Sorge. 

© Michael Kappeler, dpa Karl Lauterbach sieht die neuen Corona-Beschlüsse mit großer Sorge. 

Noch in der Nacht hat der SPD-Politiker und Epidemiologie-Professor Karl Lauterbach auf Twitter deutlich gemacht, dass er die beschlossenen Lockerungen für gefährlich hält.

Lauterbach: "Spätestens Anfang April liegt die Inzidenz über 100"

Er sei "sehr besorgt" ob der Ergebnisse des Corona-Gipfels, schrieb er auf Twitter. "Das wahrscheinlichste Szenario ist, dass mit diesem Beschluss die 3. Welle langsam anläuft."

Am späten Mittwochabend hatten sich Kanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten auf eine Verlängerung des Lockdowns geeinigt, gleichzeitig soll es schon ab kommendem Montag erste Lockerungen geben.

Es könne sein, dass Terminshopping und Außengastronomie kurz anliefen, doch "spätestens Anfang April liegt die Inzidenz über 100 und das Intermezzo ist beendet", so Lauterbach.

Lauterbach warnt: "Der Weg kostet viele Covid-Fälle"

Eine wichtige Entscheidung sei die Notbremse, findet der SPD-Politiker. Mit diesem Instrument will die Regierung Lockerungen wieder zurücknehmen, sobald die Inzidenz an drei aufeinanderfolgenden Tagen über 100 liegt.


Simulationsrechnung von Lauterbach: So lässt sich die dritte Corona-Welle brechen


Sei sie erreicht, müsse man "neu aufsetzen mit den dann hoffentlich vorhandenen Antigen-Selbsttests", so Lauterbach. Er fürchtet: "Der Weg bis dahin kostet viele Covid-Fälle und bringt auch der Wirtschaft wahrscheinlich wenig."

Positiv sieht er den flächendeckenden Einsatz von Corona-Schnelltests. Ab 8. März will die Regierung jedem Bürger einen kostenlosen Schnelltest pro Woche anbieten, außerdem sollen die Tests verstärkt in Schulen und Betrieben eingesetzt werden.

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