Warme Delikatesse

Genuss in der kalten Jahreszeit: Wie bereitet man Maronen eigentlich zu?

Elias Thiel

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17.10.2023, 07:57 Uhr
Wie Sie Maronen richtig zubereiten, erfahren Sie in unserem Beitrag.

© IMAGO / Westend61 Wie Sie Maronen richtig zubereiten, erfahren Sie in unserem Beitrag.

In diesem Artikel:

Maronen sind essbare Kastanien, unterscheiden sich dennoch von der sogenannten Esskastanie. Aber was ist der Unterschied? Wie gesund sind Maronen und worauf sollte man bei der Zubereitung achten?

In diesem Artikel erhalten Sie alle Antworten und bekommen wertvolle Tipps, um Maronen selbst zuzubereiten.

Maronen sind essbare Kastanien, die von der Esskastanie (Castanea sativa) stammen. Diese Früchte sind weit verbreitet und werden in vielen Teilen der Welt geschätzt.

Der Begriff "Marone" wird oftmals synonym für die Esskastanie verwendet. Allerdings gibt es einen Unterschied zwischen der gewöhnlichen Esskastanie und Maronen: Maronen wurden von der ursprünglichen Edelkastanie weiter gezüchtet als die Esskastanie. Sie sind etwas größer und runder und lassen sich leichter schälen. Zudem schmecken sie etwas aromatischer als Esskastanien.

Der deutlich größere Unterschied besteht zur Rosskastanie, die man im Herbst vielerorts auf dem Boden findet und die Kinder gerne sammeln. Rosskastanien kann man nicht essen.

Maronen gelten als sehr gesund, da sie voller wichtiger Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente stecken.

Maronen: Nährwerte im Überblick

Pro 100 Gramm sind folgende Nährwerte in Maronen enthalten

Maronen: Inhaltsstoffe und Vitamine

100 Gramm Maronen enthalten Inhaltsstoffe:

Im Vergleich zu anderen Nüssen enthalten Maronen mit 200 Kilokalorien pro 100 Gramm nur wenige Kalorien und sehr wenig Fett mit 2 Gramm. Walnüsse kommen im Vergleich dazu bei 100 Gramm auf 650 Kilokalorien und 62 Gramm Fett.

Gleichzeitig haben Maronen viele Ballaststoffe. Diese unterstützen die Verdauung und tragen zu einer gesunden Darmflora bei. Außerdem enthalten Esskastanien Flavonoide, die im Körper antioxidativ wirken und ihn vor freien Radikalen schützen.

Maronen stecken zudem voller wertvoller Nährstoffe. Maronen liefern ungefähr so viel Vitamin C wie Orangen und stärken somit effektiv das Immunsystem. Vitamin B1 ist beispielsweise wichtig für den Energiestoffwechsel und für die Weiterleitung von Reizen durch das Nervensystem, während das Vitamin B2 für den Energiestoffwechsel benötigt wird und zur Entgiftung des Körpers beiträgt. Das Vitamin B6 hilft beim Fettstoffwechsel und beeinflusst die Aktivität von Hormonen sowie das Immunsystem in positiver Weise.

Das in Maronen enthaltene Kalium spielt eine zentrale Rolle für die Weiterleitung von Nervenimpulsen und beeinflusst Muskelkontraktion sowie Herzfunktion. Gleichzeitig enthalten Maronen einen hohen Anteil an gesunden Omega-3-Fettsäuren, die sich positiv auf den Blutfettspiegel auswirken und somit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern können.

Auch Allergien gegen Maronen kommen nur selten vor. Allerdings kann es bei einer Allergie gegen Latex zu einer Kreuzallergie mit Maronen kommen. Manche Menschen sind auch gegen einen Eiweißstoff in Maronen allergisch, es kommt zu einem Juckreiz im Mund, Rötungen und Schwellung.

Die Maronen- und Esskastanien-Saison beginnt in der Regel im September und dauert bis Dezember. Im Supermarkt kann man Maronen von Anfang September bis März kaufen. Zusätzlich sind Esskastanien und Maronen aber auch ganzjährig in Konserven, als Püree oder in getrockneter Form erhältlich.

Hat man eine Edelkastanie im Garten, kann man meist ab Ende September ernten. Das ist sehr einfach, da die reifen Früchte einfach vom Boden aufgesammelt werden können.

Achtung: Nicht alle Kastanienarten sind essbar! Die in Deutschland am häufigsten vorkommenden Kastanienbäume sind Rosskastanien, die nicht mit der Esskastanie verwandt sind und deren Früchte man nicht essen kann. Sie stecken in einer Kapsel mit einzelnen größeren Stacheln, in denen sich eine Frucht befindet.

Maronen und Esskastanien fallen hingegen in einer Kapsel mit vielen kleinen Stacheln vom Baum. Öffnet man diese, befinden sich in der Regel mehrere Früchte darin. Die Kapsel ist erst grün und wird später braun. Außerdem sehen auch die Blätter anders aus. Bei Rosskastanien hängen mehrere Blätter an einem Stiel, ähnlich wie Finger an einer Hand. Esskastanien haben einzelne, langgezogene Blätter ähnlich einer Feder.

Drei essbare Edel-Kastanien in einer Schale.

Drei essbare Edel-Kastanien in einer Schale. © IMAGO/M. Wuchenauer

Nun stellt sich die Frage "Wie kann man die Esskastanien zubereiten?". Im Folgenden gibt es die drei gängigsten Methoden mit einer einfachen Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Maronen im Backofen

Esskastanien aus dem Backofen sind ganz einfach in der Zubereitung. So geht es:

  1. Im ersten Schritt heizt man den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vor und stellt eine feuerfeste Schale mit Wasser in das Backrohr.
  2. In der Wartezeit legt man die Maronen auf die bauchige Seite und schneidet sie oben mit einem spitzen Messer entweder einmal in der Mitte oder kreuzförmig ein.
  3. Anschließend kann man die angekreuzten Maronen mit dem Schnitt nach oben auf das Backblech legen.
  4. Nach circa 25 bis 30 Minuten sind die Maronen fertig, sodass der Backofen ausgeschaltet werden kann. Bestenfalls lässt man die Schalenfrüchte aber noch im leicht geöffneten Ofen etwas ruhen.
  5. Im letzten Schritt nimmt man die Maronen aus dem Backofen und wickelt sie für einige Minuten in ein feuchtes Tuch. Durch die Feuchtigkeit lässt sich die Schale einfacher lösen.

Maronen kochen

Wer Maronen kochen möchte, sollte sich an diese Anleitung halten:

Zutaten:

  • 300 g Maronen
  • Wasser
  • 1 TL Salz
  • ein großer Kochtopf

Zubereitung:

  1. Zuerst ritzt man die Maronen kreuzweise ein, damit sie nicht im Topf platzen.
  2. Danach gibt man die Kastanien in einen großen Topf und füllt diesen mit Wasser.
  3. Anschließend werden die Maronen gesalzen und der Topf auf dem Herd erhitzt. Nun werden die Maronen bei mittlerer Hitze circa 20 Minuten lang gekocht.
  4. Wenn die Schale leicht aufgeplatzt ist, sind die Maronen gar. Dann kann man das Wasser abgießen und die Kastanien abkühlen lassen.

Maronen rösten

Wenn man Weihnachtsmarkt-Maronen vor allem wegen der leckeren Röstaromen liebt, eignet sich die Zubereitung in der Pfanne.

  1. Zuerst erhitzt man eine große Pfanne ohne Öl auf höchster Stufe.
  2. Wenn die Temperatur hoch ist, kann man die Maronen in die Pfanne geben und diese mit einem Deckel verschließen.
  3. Nun reduziert man die Hitze auf mittlere Stufe und röstet die Maronen unter gelegentlichem Schwenken für rund 20 Minuten.
  4. Keine Sorge, wenn die Schale etwas schwarz wird. Allerdings sollte die Hitze nicht zu hoch sein, da die Maronen sonst hart werden können.
  5. Nach dem Rösten lässt man die Maronen etwas abkühlen und schält sie wie gewohnt.

Das Entfernen der Schale an rohen Maronen ist am mühsamsten und nicht zu empfehlen. Nachdem die Maronen geröstet, gekocht oder gebacken wurden, lassen sie sich am besten schälen. Denn die Schalenfrüchte können am besten geschält werden, wenn sie noch warm sind. Dann lässt sich die Schale leicht mit den Fingern oder einem Messer abziehen. Vor allem das Backen im Ofen eignet sich sehr gut, da sich bei dieser Methode auch die feine Innenhaut leichter löst

Tipp: Mit einem Geschirrtuch und einem kurzen, scharfen Messer lassen sich die fertig zubereiteten Maronen ganz einfach schälen.

Maronen sollten nicht roh verzehrt werden. Vielmehr ist es erforderlich, dass sie gekocht, geröstet oder gebacken werden. Denn rohe Maronen sind schwer verdaulich und können bitter schmecken.

Die Menge der verzehrten Maronen hängt von den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben ab. Maronen sind zwar gesund, aber wie bei allen Lebensmitteln sollte der Verzehr auch hier in Maßen erfolgen. Maronen als Snack oder Beilage sind in einer ausgewogenen Ernährung aber natürlich unbedenklich.

Maronen sind leider nicht sehr lange haltbar – im Kühlschrank halten sie sich nur etwa 2 Wochen. Beim Kauf sollte man daher darauf achten, dass sich keine Risse oder Löcher in den Maronen befinden. Zudem sollten sie prall und glänzend sein. Alte Maronen haben einen eher matten Farbton.

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