Sommerfrüchte

Wie gesund sind Erdbeeren wirklich?

Elias Thiel

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15.6.2023, 10:40 Uhr
Welche Wirkung Erdbeeren auf die Gesundheit haben können, erfahren Sie hier.

© IMAGO / Westend61/Tanya Yatsenko Welche Wirkung Erdbeeren auf die Gesundheit haben können, erfahren Sie hier.

In diesem Artikel:

Erdbeeren schmecken nicht nur frisch gepflückt vom Feld, sondern sind auch eine beliebte Zutat in Nachspeisen wie Eis und Kuchen. Aber auch als Marmelade und in einigen herzhaften Gerichten wie Salaten und Flammkuchen wird die Frucht gerne gegessen. Die roten Erdbeeren können aber mehr als nur gut schmecken: Sie haben auch gesundheitsfördernde Eigenschaften.

In diesem Artikel erfahren Sie alles über die gesundheitlichen Vorteile von Erdbeeren und warum die leckeren Beeren ein wertvoller Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung sind.

Den Erdbeeren werden zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften nachgesagt. Daher werden die Erdbeeren und ihre Wirkung auf den Körper im Folgenden näher vorgestellt.

Erdbeeren: Nährwerte

Die leckeren Früchte bestehen zu 90 Prozent aus Wasser und enthalten pro 100 Gramm nur 32 Kalorien. Daher eignen sich Erdbeeren auch ideal zum Abnehmen.

In 100 Gramm Erdbeeren stecken (je nach Sorte und Reifegrad) circa:

  • 90 Gramm Wasser
  • 5,5 Gramm Kohlenhydrate (zum Großteil Zucker)
  • 2 Gramm Ballaststoffe
  • 0,8 Gramm Eiweiß
  • 0,4 Gramm Fett

Damit ist der Zuckeranteil von Erdbeeren verglichen mit den meisten anderen Obstsorten relativ gering. Äpfel, Mandarinen, Birnen, Ananas und süße Kirschen enthalten beispielsweise über 10 Gramm Zucker pro 100 Gramm Frucht. Interessant zu wissen: Himbeeren schneiden beim Fruchtzucker ebenfalls gut ab. Sie enthalten etwa 4,8 Gramm Zucker pro 100 Gramm.

Erdbeeren enthalten zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe. Vor allem der Vitamin-C-Gehalt der Erdbeere ist hervorzuheben: Mit 58 Milligramm Vitamin C auf 100 Gramm ist dieser sogar höher als bei Zitronen (53 Milligramm) oder Orangen (52 Milligramm).

Eine 200-Gramm-Schale Erdbeeren deckt bereits den täglichen Vitamin-C-Bedarf eines Erwachsenen. Erdbeeren verfügen aber auch über wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Eisen, Kalzium, Zink und Kupfer. Zudem eignen sich Erdbeeren besonders für Schwangere, da sie viel Folat enthalten. Die synthetisch hergestellte Form des Vitamins kennt man übrigens als Folsäure. In der Schwangerschaft sollte man darauf achten, genug Folat oder Folsäure zu sich zu nehmen, da dies die Blutbildung und Zellvermehrung unterstützt und somit eine gesunde Entwicklung des Babys fördert.


Was Schwangere noch essen oder vermeiden sollten, erfahren Sie in unserem Beitrag.


Neben den Vitaminen und Mineralstoffen besitzt die Erdbeere auch sekundäre Pflanzenstoffe (Polyphenole), die einen positiven Einfluss auf eine Vielzahl von Stoffwechselprozessen haben.

Nach Angaben des Bundeszentrums für Ernährung (BZfE) können Polyphenole vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen, Krankheitskeime abtöten und entzündungshemmend wirken. Zudem helfen sie möglicherweise, bestimmten Krebsarten vorzubeugen. Allerdings gibt es hierzu vorwiegend Studien an Tieren und an einzelnen menschlichen Zellen im Labor. Es ist daher noch ungewiss, inwieweit die Polyphenole der Erdbeeren hier wirklich unterstützen können. Wissenswert ist in jedem Fall: Freiland-Erdbeeren haben dem BZfE zufolge einen höheren Gehalt an Polyphenolen als Früchte aus Folienanbau.

Zudem helfen die enthaltenen Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe (siehe oben) dabei, den täglichen Bedarf des Körpers zu decken.

Das macht Erdbeeren nicht zur Medizin - sie sollten nicht alleiniges Mittel bei der Heilung von Unwohlsein oder Krankheiten verwendet werden. Aber sie können Teil einer gesunden Ernährung sein und dem Körper Gutes tun. Die Ernährungsberaterin und Trainerin Nina Kersting empfiehlt sogar, in den Erntemonaten (etwa von Mai bis Ende August) täglich Erdbeeren zu essen.

Interessant sind Erdbeeren auch für Menschen, die abnehmen wollen. Sie enthalten nicht nur vergleichsweise wenig Zucker, sondern machen aufgrund des Wassergehalts und der enthaltenen Ballaststoffe gut satt. Somit sind Erdbeeren ein sinnvoller Snack bei einem Hungergefühl.

Auch Diabetiker können Erdbeeren essen. Ihr glykämischer Index fällt niedrig aus. Das heißt, dass der Blutzuckerspiegel nach dem Verzehr von Erdbeeren nur langsam ansteigt. 100 Gramm Erdbeeren haben etwa eine halbe Broteinheit (BE).

Auch interessant: Ernährung bei Diabetes - Was dürfen Diabetiker nicht essen?

Sind Erdbeeren gesund für die Leber?

Erdbeeren wurden bereits in der Antike als Heil- und Stärkungsmittel bei Leberleiden und Gallenproblemen geschätzt. Die enthaltenen Antioxidantien wie Vitamin C und Anthocyane reduzieren den oxidativen Stress in der Leber, der Schäden in den dortigen Zellen begünstigen würde. Zudem wirken sie laut BZfE harntreibend und blutreinigend.

Darüber hinaus unterstützen die Ballaststoffe die Verdauung und fördern den Stoffwechsel von Giftstoffen in der Leber.

In der Regel gelten Erdbeeren als sicher und gut verträglich, allerdings können in einigen Fällen unangenehme Effekte auftreten. Diese äußern sich durch:

  • Magen- und Darmbeschwerden

Wie bei allem anderen ist die Dosis relevant: Wenn man große Mengen Erdbeeren isst, wirkt das abführend. Zudem kann die Säure in den Früchten bei empfindlichen Menschen zu Sodbrennen führen.

Der Fruchtzucker in den Erdbeeren kann zudem für Bauchschmerzen oder Durchfall sorgen, wenn man diesen nicht so gut verträgt oder sehr große Mengen zu sich nimmt. Ist das der Fall, hilft eine Beigabe von Proteinen oder Fetten - oder sogar Haushaltszucker. Joghurt, Milch, Quark oder etwas Zucker können also dabei helfen, Erdbeeren auch ohne Magenprobleme zu genießen.

  • Pseudoallergische Reaktionen

Einige Menschen reagieren mit Hautausschlag, Juckreiz, Schwellung oder manchmal auch Atembeschwerden auf den Verzehr von Erdbeeren. Dabei handelt es sich streng genommen nicht um eine Allergie, sondern um eine pseudoallergische Reaktion. Der Körper schüttet dabei große Mengen an Histamin aus. Warum das bei manchen Menschen so ist, weiß man nicht. Betroffen sind häufiger Babys und Kleinkinder.

Wer von einer "Erdbeerallergie" weiß, sollte den Verzehr vermeiden und lieber auf andere Obstsorten umsteigen.

  • Pestizidrückstände

Wie bei vielen anderen Obst- und Gemüsesorten auch, können Erdbeeren Pestizidrückstände aufweisen. Daher wird empfohlen, Erdbeeren gründlich zu waschen und auf regional angebaute Bio-Erdbeeren zurückzugreifen.

  • Zahnschmelz

Erdbeeren enthalten Fruchtsäuren, die bei übermäßigem Verzehr oder häufigem Kontakt mit den Zähnen den Zahnschmelz schädigen können. Dies kann zu einer erhöhten Empfindlichkeit der Zähne führen und langfristig Zahnprobleme wie Karies oder eine Erosion des Zahnschmelzes begünstigen.

Schädlicher als frische Früchte sind hierbei Säfte, die manche Menschen den ganzen Tag über immer wieder trinken und so den Zahnschmelz ständig belasten. Bringt man nur gelegentlich Säure in den Mund, wird sie vom Speichel wieder neutralisiert.

Wenn man seine Zähne von Säuren schützen will, kann man nach dem Verzehr von Erdbeeren ein wenig Milch trinken. Diese enthält viel Kalzium. Zudem sollte man mit dem Zähnebürsten ein wenig warten, etwa eine halbe Stunde.

Der Verzehr von Erdbeeren geht mit zahlreichen Vor- und Nachteilen einher.

Erdbeeren: Vorteile

Erdbeeren bieten zahlreiche Vorteile für die Gesundheit. Dazu gehören die antientzündliche, zellschützende, entzündungshemmende und möglicherweise auch eine herz- und leberschützende Wirkung. Gleichzeitig liefern Erdbeeren viele Vitamine und Mineralstoffe, enthalten wenig Zucker und machen schnell satt.

Erdbeeren: Nachteile

Einige Menschen haben eine Pseudoallergie gegen Erdbeeren, sodass der Verzehr von Erdbeeren Symptome wie Hautausschläge, Juckreiz oder Atembeschwerden hervorrufen kann. Andere Menschen reagieren wiederum empfindlich auf die Fruchtsäure oder den Fruchtzucker in den Erdbeeren und bekommen beim Verzehr Bauchschmerzen oder Sodbrennen. Gleichzeitig kann ein übermäßiger Verzehr von Erdbeeren abführend wirken.

Erdbeeren enthalten nur 5,5 Gramm Kohlenhydrate pro 100 Gramm, hauptsächlich in Form von Fructose. Menschen können in der Regel zwischen 25 und 80 Gramm Fruchtzucker pro Tag verarbeiten. Damit sind 500 Gramm Erdbeeren vollkommen bedenkenlos. Selbst für Diabetiker sind Erdbeeren in der Regel gut verträglich. Wer keine Allergie oder einen empfindlichen Magen hat, kann also bedenkenlos zugreifen und die leckeren Früchte frei nach Belieben genießen.

Häufig gestellte Fragen zu "Sind Erdbeeren gesund?":

Der Verzehr von Erdbeeren am Abend kann eine gute Alternative zu fett- oder zuckerhaltigen Snacks sein und Heißhungerattacken vorbeugen. Allerdings sollte man Erdbeeren am besten nicht direkt vor dem Zähneputzen essen. Denn die Fruchtsäure kann den Zahnschmelz angreifen.

Erdbeeren behalten als gefriergetrocknete Früchte nahezu alle Vitamine und Nährstoffe. Beim schonenden Gefriertrocknungsprozess bleiben die Nährwerte der Erdbeeren erhalten, sodass sie weiterhin eine gute Quelle von gesunden Nährstoffen sind. Allerdings sättigen sie deutlich weniger, weil im Vergleich zu frischen Erdbeeren das Wasser fehlt. Somit sind gefriergetrocknete Erdbeeren im Vergleich pro 100 Gramm ein deutlich kalorienreicherer Snack mit viel Fruchtzucker.

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