Haushalt

Trauermücken bekämpfen: Diese Hausmittel helfen

11.3.2022, 09:01 Uhr

Wenn Ihre Zimmerpflanze befallen ist, können Sie mit Gelbstickern die Trauermücken fangen. Es gibt aber auch andere Methoden. © Nathalie Helene Rippich/dpa

Von den Trauermücken gibt es rund 1800 Arten auf der ganzen Welt. Im Vergleich zu normalen Mücken stechen diese nicht, sondern erfüllen eine wichtige organische Funktion. Fast jeder Pflanzenbesitzer kommt früher oder später einmal mit den Schädlingen in Kontakt. Alles, was Sie zum Thema Trauermücken wissen müssen, was die Ursachen für einen Befall sind und was zur Prävention wichtig ist, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

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Trauermücken gehören zu der Familie der Zweiflügler, genauer gesagt zu der Unterordnung Mücken. Bei Trauermücken handelt es sich um kleine schwarze Fliegen, die sich meist auf der Erde von Zimmerpflanzen niederlassen. Weltweit sind ungefähr 1800 Arten der sogenannten Trauermücken bekannt. Den Namen verdanken sie ihrer dunklen Farbe. Obwohl sie mit den Stechmücken verwandt sind, können sie nicht stechen. Jegliche dahingehenden Sorgen sind somit unbegründet. Für die Natur spielen sie eine bedeutsame Rolle, da sie organisches Material zersetzen.

Ein Trauermückenbefall lässt sich unschwer an dem Schwarm kleiner, schwarzer Insekten erkennen. Die Schädlinge sind nur zwei bis vier Millimeter groß. Beim Pflanzengießen oder Anheben einer Pflanze fliegen diese schnell los und ein Schwarm wirbelt durch die Luft. Im Vergleich zu den Fruchtfliegen haben Trauermücken sowohl längere Beine als auch Fühler. Die Unterschiede lassen sich also unschwer erkennen.

Die Trauermücken verursachen keine unmittelbaren Schäden beim Menschen. Dennoch sind sie lästig und können sich negativ auf den Wachstumsprozess der Zimmerpflanzen auswirken. Die im Boden lebenden Larven der Trauermücken fressen nicht nur abgestorbene Pflanzenteile, sondern häufig auch die Wurzeln der Pflanze. Junge Pflanzen wie Keimlinge oder Stecklinge sterben dann bei einem Befall ab, da sie aufgrund der beschädigten Wurzel nicht genügend Wasser und Nährstoffe aufnehmen können.

Zudem können Pflanzenkrankheiten entstehen, die durch Bakterien übertragbar sind. Die Bakterien dringen über die geöffneten Wurzeln leichter in den jeweiligen Organismus der Pflanze ein. Nicht nur junge Pflanzen sind durch einen Befall gefährdet, sondern auch ältere Exemplare. Diese werden in ihrem Wachstum gestört und verlieren ihr vitales, gesundes Aussehen.

Um Trauermücken und ihre Larven effektiv zu bekämpfen, sollte zunächst das Gießen der befallenen Pflanzen eingestellt werden. Sofern es die jeweiligen Pflanzen verkraften, sollte man den Topfballen kurzzeitig austrocknen.

Danach sollten die betroffenen Pflanzenbesitzer zu anderen Mitteln greifen:

Verwendung von Gelbstecker oder Gelbtafeln

Diese steckt man einfach in die Erde der Blumentöpfe. Pflanzenliebhaber können diese in jedem Gartencenter oder Baumarkt erwerben. Die Trauermücken verfangen sich dann an der beleimten Oberfläche.

Fettkraut auf die Fensterbank stellen

Beim Fettkraut handelt es sich um eine fleischfressende Pflanze. Die klebrigen Blätter der Pflanze fangen die Trauermücken ein. In der Regel genügt schon eine Zimmerpflanze pro Fensterbank.

Pflanzenschutzmittel

Mit Pflanzenschutzmitteln kann man Trauermücken effektiv beseitigen. Das Mittel kann der Pflanzenliebhaber ganz einfach mit Gießwasser gleichmäßig auf der Erde verteilen. Somit werden die Larven, die bereits in der Erde leben, daran gehindert, sich zu erwachsenen Trauermücken zu entwickeln.

Bakterien

Spezielle Bakterien geben ein Gift ab, welches im Verdauungstrakt der Mückenlarven wirksam ist und diese abtötet.

Nematoden

Darüber hinaus können Pflanzenliebhaber mit sogenannten Nützlingen beziehungsweise Motten (SF-Nematoden) gegen die Trauermücken vorgehen.

Auch Hausmittel haben sich bei der Bekämpfung von Trauermücken bewährt.

Quarzsand oder Kies

Blumenerde circa einen Zentimeter hoch mit Quarzsand bedecken. Die erwachsenen Insekten werden somit daran gehindert, ihre Eier in die feuchte Erde zu legen. Tipp: Wenn die Betroffenen einen Feuchtefühler besitzen, können sie ganz einfach prüfen, wann die Erde unter dem Sand erneut gegossen werden muss.

Streichhölzer

Wer Streichhölzer mit dem Kopf voran in die Erde steckt, sorgt dafür, dass das enthaltene Schwefel mit dem Gießwasser zusammen im Topf verteilt wird und die Larven abtötet.

Kaffee

Bereits eine halbe Tasse kalter Kaffee bewirkt manchmal wahre Wunder. Den Kaffee kann man zu gleichen Teilen mit Wasser mischen und in die Erde gießen. Das Koffein tötet die kleinen Larven ab. Zudem erschwert eine dünne Schicht Kaffeesatz auf der Blumenerde den weiblichen Trauermücken ihre Eiablage.

Weitere Informationen zum Thema Kaffeesatz als Dünger finden Sie in unserem Beitrag.

Lavendel- oder Teebaumöl

Wer 20 Tropfen ätherisches Öl von Lavendel oder Teebaum mit einem Liter Wasser vermengt und damit die befallenen Pflanzen gießt, bekämpft einen Großteil der Trauermücken.

Backpulver

Die Pflanzenbesitzer streuen eine dünne Schicht Backpulver auf die Blumenerde und befeuchten diese anschließend leicht. Die Larven sterben bei der Aufnahme des Backpulvers ab.

Muskat

Schon eine dünne Schicht gemahlener Muskat hilft, die Trauermücken loszuwerden. Wer das Pulver direkt auf die Erde streut, sorgt dafür, dass die Larven aufgrund der enthaltenen Myristinsäure absterben.

Wenn diese Tipps nicht geholfen haben, können die Betroffenen die Pflanzen aus dem Topf nehmen und versuchen, die Blumenerde so gut wie möglich von den befallenen Larven zu befreien. Anschließend können sie die Pflanzen in Tongranulat umtopfen. Das grobkörnige Substrat bietet den Schädlingen keine geeignete Lebensumgebung.

Die kleinen Mücken sind für den Menschen vollkommen ungefährlich. Die Tiere können nicht stechen und sterben nach wenigen Tagen wieder ab. Allerdings legen die Weibchen in ihrem kurzen Leben bis zu 200 Eier, sodass in Kürze die ganze Wohnung voller Trauermücken ist.

Insbesondere bei feuchter Erde treten Trauermücken vermehrt auf. Ein Beispiel dafür ist der Komposthaufen im Garten. Aber wie kommen die Trauermücken dann eigentlich in die Wohnung? Oftmals werden die Schädlinge mit minderwertiger Blumenerde eingeschleppt. Dies bedeutet, dass sich entweder Eier oder die Schädlinge selbst bereits in der Erde befinden. Die Trauermücken können aber auch bei geöffnetem Fenster aus dem Garten in die Wohnung gelangen.

Aus den Eiern der Weibchen schlüpfen fünf bis sieben Millimeter längliche, weiße Larven mit einem schwarzgefärbten Kopf. Wenn die Blumenerde feucht ist, sind die Larven aktiv. Nach 13 Tagen Larvenzeit verpuppen sie sich und fünf bis sechs Tage später schlüpfen sie zu neuen erwachsene Trauermücken.

Um Trauermücken am besten vorzubeugen, sollte man beim Kauf der Topf- oder Kübelpflanzen den Fokus auf die Blumenerde legen. Ein unangenehmer Geruch oder Ablagerungen weisen darauf hin, dass die Pflanzen zu lange in Feuchtigkeit gestanden haben. Die Säcke mit der Pflanzenerde sollten bestenfalls intakt und vorher nicht beschädigt worden sein. Generell sollten Pflanzenliebhaber auf hochwertige Blumenerde zurückgreifen.

Die richtige Dosierung beim Pflanzengießen spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Pflanzen sollten lieber mehrmals wöchentlich mit wenig Wasser versorgt werden, als einmalig die Erde zu übergießen. Die Erdoberfläche sollte immer gut getrocknet sein, bevor erneut gegossen wird. Wenn die Oberfläche nicht feucht ist, legen die Schädlinge in der Regel ihre Eier auch nicht darin ab.

Tipp: Damit die Larven gar nicht erst schlüpfen, können Pflanzenliebhaber ihre neue Blumenerde sterilisieren. Dazu kann man die Erde einfach auf einem Backblech verteilen und für 20 Minuten bei 200 Grad Celsius erhitzen.

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