Stichwahl in Rothenburg: Das ist das Ergebnis

29.3.2020, 20:26 Uhr
Knapp 50 Prozent der stimmberechtigten Rothenburger gingen bei der letzten Kommunalwahl 2014 wählen.

© Julian Stratenschulte, dpa Knapp 50 Prozent der stimmberechtigten Rothenburger gingen bei der letzten Kommunalwahl 2014 wählen.

Bayernweit fanden am Sonntag, dem 15. März 2020, Kommunalwahlen statt. In Rothenburg, der kleinsten "Großen Kreisstadt" Bayerns, wurde neben den 24 Stadtratsmitgliedern auch ein Oberbürgermeister/eine Oberbürgermeisterin gewählt. Andere Städte mit doppelt so vielen Einwohnern haben dieses Privileg nicht und wählten stattdessen einen Ersten Bürgermeister/eine erste Oberbürgermeisterin.

Der bisherige OB Walter Hartl (parteilos) wotte 2020 nicht nochmals antreten. Dafür standen drei andere Bewerber bereit: Die SPD hatte Harry Scheuenstuhl nominiert, der zwei Amtsperioden lang Bürgermeister von Wilhermsdorf (Landkreis Fürth) war und zwischen 2013 und 2018 dem Bayerischen Landtag angehörte. Der Kandidat für die Freie Rothenburger Vereinigung (FRV), Dr. Markus Naser, ist den Rothenburgern vor allem als Vorsitzender des Vereins Alt-Rothenburg bekannt. Oberstudiendirektorin Martina Schlegl war die Bewerberin der CSU. Seit 2017 leitet sie das Gymnasium Tauberbischofsheim, politisch bringt sie Erfahrungen im CDU-Stadtverband Creglingen mit.

Zwischen Naser und Schlegl kam es am 29. zu einer Stichwahl, die Naser mit knapp 62 Prozent der Stimmen gewann. Auch in der ersten Wahlrunde lag Naser mit knapp 47 Prozent vor Schlegl mit circa 34 Prozent.

Die Ergebnisse der Kommunalwahl 2014

Seit 1336 gibt es das Amt des Bürgermeisters in Rothenburg. Walter Hartl hatte es seit 2006 inne und wurde 2012 ohne Gegenkandidaten wiedergewählt. Die Bestätigung im Amt galt gleich für acht statt sechs Jahre, um den Rhythmus an den der Stadtratswahlen anzupassen.

Zwei Jahre später entschied sich die Zusammensetzung des aktuellen Stadtrats: Bei den Kommunalwahlen 2014 kamen CSU und SPD beide auf sechs Sitze, die Freie Rothenburger Vereinigung (FRV) erlangte fünf und die Wählervereinigung Unabhängige Rothenburger (UR) vier. Insgesamt drei Stühle gingen an die Grünen. Verglichen zur vorigen Wahl verlor die SPD damit zwei Sitze, die Grünen und die UR gewannen je einen.

Bei der Stadtratswahl war das Ausfüllen des Stimmzettels nicht eben einfach. 24 Stimmen duften die Einwohner Rothenburgs verteilen, entsprechend der Mitgliederzahl im Gremium. Bei der Kreistagswahl, für die landkreisweit Stimmen abgegeben werden durften, waren es sogar 70. Diese Stimmen ließen sich panaschieren und kumulieren, also mehrfach auf einzelne Kandidaten oder auch auf verschiedene Listen verteilen.

Außerdem kam bei der Wahl 2020 in Bayern erstmals das Sainte-Laguë/Schepers-Verfahren zum Einsatz. Es sollte eine gerechtere Umrechnung der Stimmergebnisse in Mandate ermöglichen, da es weder große noch kleine Parteien bevorzugt. Den Wechsel zum neuen Verfahren hat der bayerische Landtag 2018 beschlossen. Zur Bundestagswahl wird es bereits seit 2008 genutzt.

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