Welterbezentrum Bamberg: Baustelleneinrichtung steht an

16.9.2016, 18:19 Uhr
Wird zur Herbst-Baustelle: Die Sterzermühle in Bamberg.

© Maximilian Hetzelein Wird zur Herbst-Baustelle: Die Sterzermühle in Bamberg.

Nach der städtischen Bewilligung seines Konzeptes im Mai scheint das Projekt im Unteren Mühlenviertel in ruhiges Fahrwasser geraten zu sein: Die Eckdaten für den Mietvertrag mit dem Besucherzentrum Welterbe sind ausgehandelt, Interessenten für das Restaurant mit Freischankfläche gibt es auch. Indes sind weiterhin Fragen zur Wasserkraftnutzung, der Spundung und Teilaufschüttungen der Regnitz offen. Der Findungsprozess einer geeigneten Turbine, welche einmal Ökostrom für mehrere hundert Haushalte liefern soll, geriet zum langwierigen Unterfangen. Kraus bat den am Mittwoch versammelten Bau- und Werkssenat darum, unabhängig vom wasserrechtlichen Verfahren auf sein Risiko einstweilen mit der Vorbereitung zur Errichtung des Hochbaues starten zu dürfen, "sonst sind wir im Frühjahr und das kann es nicht sein!".

Während Franz-Wilhelm Heller (CSU) dem Bauherrn alle denkbaren Möglichkeiten einräumen wollte, warnte Ursula Sowa von der GAL vor einem Schnellschuss. Doch es half nichts: In der Sitzungsvorlage war lediglich die Kenntnisnahme vermerkt.

Teile der bestehenden Fasade sollen in den Hochbau integriert werden. Doch zunächst müssen die Sandsteine abgebaut und eingelagert werden.

Teile der bestehenden Fasade sollen in den Hochbau integriert werden. Doch zunächst müssen die Sandsteine abgebaut und eingelagert werden. © Architekturbüro Heinz Rosenberg

Um Irritationen vorzubeugen, hat die Stadt mittlerweile per Mitteilung reagiert und die planmäßige Durchführung bekräftigt. "Alles was den Hochbau oberhalb der Wasserkraft betrifft und an Land stattfindet, kann unserer Lesart nach eigentlich stattfinden. Einen Stillstand gibt es definitiv nicht", betont Ulrike Siebenhaar, Pressesprecherin der Domstadt, auf Nachfrage.

Weitere Erkenntnisse lieferte Heinz Rosenberg, der verantwortliche Architekt. So muss die Untere Mühlbrücke zwischen Huthsmühle und Bischofsmühle für die Bauzeit gesperrt werden. Parallel zur Bischofsmühle wird im Abstand von vier Metern zur Hauswand der Bauzaun hochgezogen. Weiterhin wird eine Behelfsbrücke von der Bischofsmühlbrücke zur Baustelle gebaut. Die Baustelleneinfahrt soll über die Geyerswörthstraße erfolgen.

Mühlenwand wird zunächst abgebaut

Neuerungen gibt es auch im Umgang mit der Sterzermühle, deren Stumpf in den Neubau integriert werden soll. Aufgrund starker Rissbildung und Verformung der Außenschale fehlt die Sicherung für die Bauzeit. Da die Sandsteine jedoch Planungsgrundlage sind, wird die Fassade zunächst dokumentiert und abgebaut. Nachdem die innere Wandschale neu erstellt ist, erfolgt der originalgetreue Wiederaufbau – bis hin zur Verwendung des gleichen Fugenmörtels.

Das Büro "h neun Berlin" entwickelt das  Konzept für das Welterbezentrum.

Das Büro "h neun Berlin" entwickelt das Konzept für das Welterbezentrum. © Stadt Bamberg

Das Büro "h neun Berlin" erarbeitet derzeit das Konzept für das Welterbe-Besucherzentrum. Es soll den Kontext zur UNESCO-Familie bereitstellen, Interessierten als Startraum dienen und auf weitere Häuser wie das Historische Museum die Staatsbibliothek oder das Diözesanmuseum verweisen. Die Konzeptionsphase soll bis Januar abgeschlossen werden. Etwa gleichzeitig soll der Startschuss für den Rohbau fallen, um die alte Kriegsruine aus der Stadtansicht zu tilgen.

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