Mehr Radwege für Erlangen

4.12.2020, 12:30 Uhr
Mehr Radwege für Erlangen

© Klaus-Dieter Schreiter

"Ich möchte vor allem dem Stadtrat danken, der im Haushalt die Gelder für diese Investitionen zur Verfügung gestellt hat", sagt der Leiter des Tiefbauamtes, Andreas Pfeil. Ohne die engagierten Kollegen des Bauhofes hätte man das alles aber gar nicht bewältigen können, lobt er die Männer, die sich auf dem Gelände des Baubetriebshofs an der Stintzingstraße versammelt haben. Dort stellte er das vor, was durch den städtischen Bautrupp alles erledigt wurde in diesem Jahr, und was noch folgen soll.

Engagiertes Team

Das Team habe sich dabei enorm engagiert und immer wieder gesagt: "Wir können mehr". Darum sei man auch deren Vorschlägen gefolgt und habe neue Geräte angeschafft, die genau auf die Bedürfnisse der engagierten Bautrupps zugeschnitten sind. Angefangen mit einer 190 000 Euro teuren Asphaltfräse, die zwar noch ausgeliehen ist, aber nach der Erprobung gekauft werden soll. Sie wird benötigt, um eine beschädigte Oberfläche abzutragen. Auch ein Bagger wurde angeschafft, der auf jeder Baustelle unerlässlich ist. Zudem gehört eine Walze zum Fuhrpark, um die Fahrbahndecken zu glätten. Und einen Asphaltfertiger samt Tieflader, auf dem er transportiert wird, – zusammen kostet das 200 000 Euro – besitzt die Stadt nun auch.

"Der Erfolg hat uns Recht gegeben", strahlt Pfeil. Mit den eigenen Gerätschaften könne man nun auch ungeplante Projekte, die einen großen Anteil des Aufgabenbereiches vom Tiefbauamt darstellen, kurzfristig erledigen, weil man schneller und flexibler arbeiten könne, und weil man kleinere Dinge nicht über Monate oder gar Jahre hinaus planen müsse. 

Mehr Radwege für Erlangen

© Klaus-Dieter Schreiter

Dadurch könne man wirtschaftlicher und effizienter arbeiten, auch weil Baustellen schneller begonnen und schneller abgeschlossen werden können. "Es gibt für die Bevölkerung nichts Schlimmeres als eine lange oder gar nicht besetzte Baustelle", so Pfeil. "Wenn die Leute sehen es geht voran, dann haben sie auch mehr Verständnis".

Für das laufende Fahrradstraßen-Erneuerungsprogramm hat das Tiefbauamt zwar einige Aufträge vergeben, es sind aber auch etliche Projekte selbst durchgeführt worden. Dazu gehört die 339 Meter lange Rad- und Fußwegverbindung vom Bogenweg durch den Schwabachgrund hinauf zur Drausnickstraße. "Unser innovatives und motiviertes Team hat dort das vorhandene Pflaster ausgebaut, recycelt und an gleicher Stelle als Verstärkungsmaterial wieder eingebaut", erläutert Pfeil. Darauf sei dann die neue Asphaltdecke aufgetragen worden. "Das ist ein absolut lobenswerter Prozess, eine gute Idee, die auch gut umgesetzt wurde".

Im Anschluss an die Fertigstellung der Fahrradstraße Wöhrmühle, die bereits nach dem neuen "Gestaltungskonzept Radwege" hergestellt wurde, von Radwegbevorrechtigungen und 125 neuer Fahrradabstellbügel, soll es 2021 mit erhöhtem Tempo weiter gehen. 

"Klimaschutz durch Radverkehr" ist das Stichwort. Förderanträge für innovative Radfahrprojekte sind bereits gestellt, positive Bescheide werden nun erwartet.

Geplant sind laut Pfeil zwei neue Fahrradstraßen in der Bayernstraße und in der Leipziger Straße. Zudem sollen zwei Fahrradbevorrechtigungen entstehen, die aber noch nicht festgelegt sind. Außerdem will das Tiefbauamt auf 5500 Meter die Fahrbahnen verbessern. Darunter sind die Rad- und Fußwege entlang der Gebbertstraße und der Nürnberger Straße. "Der Bedarf ist allerdings an vielen Stellen vorhanden", so Pfeil. Für diese relativ kleinen Maßnahmen Unternehmen auf dem freien Markt zu finden, sei schwierig. "Aber wir haben ja 40 Spezialisten im Straßenbau, die sogar schneller und effizienter sind als Fremdfirmen".

Personal wird aufgebaut

Dass man letztendlich Geld spart, wenn man Projekte selbst durchführen kann, macht Baureferent Josef Weber deutlich: "Bei Ausschreibungen hatten wir zuletzt an die 200 000 Euro Mehrkosten nur aufgrund der Marktlage. Da amortisiert sich die Anschaffung solcher Geräte schnell".

Laut Oberbürgermeister Florian Janik baut die Stadt "in den klassischen Arbeiterbereichen" Personal auf, um nicht immer auf eine Firma warten zu müssen, die eine Kleinigkeit machen kann. "So werden wir schneller und flexibler".

Zudem, meint Josef Weber, sei ein gut ausgerüsteter Maschinenpark für die Stadt als Unternehmerin wichtig, um junge Menschen für eine Ausbildung zur Stadt zu locken. 

Der Oberbürgermeister meint zudem, die Stadt könne dem Anspruch, einer der fahrradfreundlichsten Städte Deutschlands zu sein, weiterhin nur gerecht werden, wenn sie mit eigenem Personal und mit eigenen Maschinen beim Ausbau der Fahrradwege selbst kräftig anpackt.

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