Forchheim: Mehr neue Möbel braucht die Stadt

16.8.2018, 06:00 Uhr
14 Dreier- und vier Doppelsitzbänke sind im April 2017 für den Paradeplatz angeschafft worden. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft GWS, der die Möblierung unterliegt, würde sich noch ein paar mehr für die Innenstadt wünschen und braucht dafür Sponsoren.

© Roland Huber 14 Dreier- und vier Doppelsitzbänke sind im April 2017 für den Paradeplatz angeschafft worden. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft GWS, der die Möblierung unterliegt, würde sich noch ein paar mehr für die Innenstadt wünschen und braucht dafür Sponsoren.

Mehr als drei Jahre ist es her, dass die Stadt die Beratungsgesellschaft Cima damit beauftragt hat, Vorschläge zu machen, wie der Paradeplatz "entrümpelt" werden könne. Doch wie das eben so ist, wenn man mal anfängt mit dem Entrümpeln, war neben dem Paradeplatz auch flugs die Hauptstraße und der Marktplatz, ja quasi die gesamte Innenstadt dazu gekommen, die auch dringend "entrümpelt" werden müsste.

Forchheim: Mehr neue Möbel braucht die Stadt

© Roland Huber

Sichtbares Zeichen einer dringend notwendigen Entrümpelung: Der sogenannte Infopilz zwischen dem früheren Eduscho und Blumen Betz. Das Glasdach marode, die Plakate vom Gilb zerfressen, das Design sowas von Retro, dass es schon fast wieder modern ist. Den Pilz einfach wegreißen? Geht nicht, weil im Inneren des Edelstahl-Pfiffers, wo auch mal ein Münzfernsprecher installiert war, jede Menge Kabel verlaufen. Leitungen für die Marktkaufleute etwa, Leitungen der Stadtwerke.

Die Pilzsaison in der Hauptstraße muss also weiter andauern. Und doch, so räumt Reinhilde Wöhrmann-Distler von der GWS ein: "Der Info-Pilz ist nicht mehr zeitgemäß." Deswegen soll der Pilz "ummodelliert" werden, so die GWS-Mitarbeiterin, für Touristen soll dort überdies eine Stele mit Infos über die Fränkische Schweiz installiert werden. Gespräche würden bereits laufen, "um eine modischere Verkleidung hinzukriegen" und damit auch "irgendwann ein einheitliches Erscheinungsbild". Im September werden die Pläne zur Pilz-Umgestaltung dem Stadtrat vorgelegt.

Und die Bänke? Zwölf bis 15 Stück könnte die Hauptstraße schon noch vertragen, so Wöhrmann-Distler. 14 Dreier- und vier Doppelsitzbänke wurden im April 2017 für den Paradeplatz angeschafft. Bis es soweit überhaupt kam, wurden dereinst 39 Hersteller angeschrieben und durch eine Fachjury, bestehend aus Stadträten, Heimatpfleger, Seniorenbeauftragten, dem Vorsitzenden des Seniorenbeirats, dem Barrierebeauftragten und einem Vertreter der Werbegemeinschaft eine Vorauswahl getroffen (wir berichteten mehrfach).

Das Angebot der Lebenshilfe

Entschieden hatten sich die Stadträte 2016 für Bänke aus Frankreich (Holzimitat Modell "Serena" aus Sägespäne-Polymerstoff), Mülleimer aus Nordrhein-Westfalen und Fahrradständer von einem Unternehmen mit Niederlassung in Düsseldorf. Kostenpunkt pro Bank: Rund 1000 Euro. Die Forchheimer Lebenshilfe, die am Kennedy-Ring in den eigenen Werkstätten ebenfalls Bänke produziert, ließ man damals mit ihrem Angebot buchstäblich "sitzen". Als Grund war zu hören: Die Lebenshilfe biete zusätzlich zu den Bänken nicht das nötige Beiwerk, sprich Müllkübel und Fahrradständer. Außerdem fürchtete man, die Lebenshilfe-Bänke seien als Stadt-Bank nicht strapazierfähig genug (mehr dazu hier.). Seit der Diskussion um die städtischen Sitzbänke erlebt die Lebenshilfe einen enormen Ansturm, auch aus Solidarität, berichtete Wolfgang Badura im Frühjahr im Gespräch mit den Nordbayerischen Nachrichten und eine Produktionssteigerung um rund 25 Prozent. Die Lebenshilfe-Bänke liegen, je nach Ausstattung, bei rund 150 Euro.

Die Finanzierung der 1000 Euro für die Stadtbank "Serena" ruht auf drei Säulen: einen Teil trägt der Staat, einen Teil die Stadt, der Rest soll Dank Sponsoren finanziert werden. Doch die sind rar gesät: "Erst zwei Sponsoren-Zusagen", so Wöhrmann-Distler, gebe es für dieses Jahr 2018. Weitere Sponsoren werden gesucht: "Jeder Sponsor erhält auf seiner Bank ein Hinweisschild mit seinem Namen", so Wöhrmann-Distler, dafür müsste man "500 Euro anlegen, damit der Name draufsteht".

ZInformationen zum Sponsoring der Stadtmöblierung bei Reinhilde Wöhrmann-Distler, Telefon (0 91 91) 17 26 23.

4 Kommentare