Herbsterholung

Fürther Arbeitsmarkt: Mehr junge Menschen finden einen Job

1.10.2021, 10:57 Uhr
Fürther Arbeitsmarkt: Mehr junge Menschen finden einen Job

Der September ist auf dem Arbeitsmarkt traditionell ein guter Monat, starten dann doch die Ausbildungen und etliche Betriebe stellen nach der Sommerpause wieder ein. Auch heuer ist das nicht anders, weswegen vor allem die Jugendarbeitslosigkeit im Zuständigkeitsbereich der Fürther Agentur für Arbeit abgenommen hat.

Wer von den 15- bis 25-Jährigen bislang noch kein passendes Job- oder Ausbildungsangebot gefunden hat, müsse dennoch nicht verzweifeln. Auch in solchen Fällen, so Thomas Dippold, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Fürth, sei noch den ganzen Herbst über ein Einstieg möglich, unabhängig vom offiziellen Start des Ausbildungsjahres am 1. September.

"Die Chancen auf eine Lehrstelle stehen dank hoher Ausbildungsbereitschaft der Betriebe sehr gut, so dass sich ein Termin bei unserer Berufsberatung gerade jetzt lohnen kann." Dass diese Beratungstermine coronabedingt viele Monate auch nicht an den Schulen stattfanden, könnte auch ein Grund für noch unentschlossene Jugendliche sein.

Leicht rückläufig sind auch die Zahlen älterer Jobsuchender ab 50 Jahren im gesamten Agenturbezirk, zu dem neben Stadt und Landkreis Fürth die Stadt Erlangen sowie die Landkreise Erlangen-Höchstadt und Neustadt/Aisch-Bad Windsheim gehören. Deutlich abgenommen haben dort dagegen die gemeldeten offenen Stellen. Und auch die Arbeitslosigkeit junger Menschen ist rückläufig. Im September waren im Agenturbezirk 1115 Frauen und Männer zwischen 15 und 25 Jahren ohne Job gemeldet, 144 Personen oder 11,4 Prozent weniger als im August. Verglichen mit dem Vorjahresmonat betrug der Rückgang sogar 393 Menschen oder 26,1 Prozent.


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In Fürth waren im September insgesamt 4030 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Das sind 107 Personen oder 2,6 Prozent weniger als noch im Vormonat und 563 oder 12,3 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ist seit August um 0,1 Prozentpunkte auf aktuell 5,3 Prozent gesunken und liegt damit um 0,7 Prozentpunkte niedriger als im September vergangenen Jahres.

Leicht zugelegt hat, entgegen dem Trend im gesamten Agenturbereich, die Personalnachfrage – ein Indikator für die weitere Erholung am Arbeitsmarkt. So haben die lokalen Arbeitgeber im Berichtsmonat 293 offene Stellen gemeldet. Das sind zehn Angebote oder 3,5 Prozent mehr als im August, in dem wegen der Ferienzeit weniger eingestellt wird. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren es 124 Stellen oder 73,4 Prozent mehr.

Anders sieht es im Landkreis aus. Dort ist die Zahl der Arbeitslosen im September nur minimal gesunken. 2028 Frauen und Männer sind derzeit arbeitslos gemeldet. Das sind fünf Personen oder 0,2 Prozent weniger als im Vormonat und 281 Personen oder 12,2 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote bleibt mit 3,0 Prozent seit August unverändert und liegt damit 0,4 Prozentpunkte niedriger als im September vergangenen Jahres.

Auch die Personalnachfrage hat sich deutlich abgeschwächt. Die lokalen Arbeitgeber haben im September lediglich 116 offene Stellen gemeldet. Das sind 23 Angebote oder 16,5 Prozent weniger als noch im August, aber eine Stelle oder 0,9 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

Anlass zur Hoffnung in der Stadt und auch im Landkreis sind die Anzeigen von Kurzarbeit. Hatte während des ersten Lockdowns im April 2020 noch jeder dritte Betrieb im Fürther Agenturbezirk Kurzarbeit angemeldet, spielt dieses Instrument, mit dem Arbeitskräfte gehalten werden sollen, inzwischen kaum mehr eine Rolle. Im September waren die Werte in Fürth so gering, dass sie aus Datenschutzgründen nicht veröffentlicht wurden. Im Landkreis sah es sogar noch besser aus: Hier gab es gar keine Anzeige von Kurzarbeit.

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