Lockerung erst ab 35er-Inzidenz: Fürths OB zeigt sich enttäuscht

11.2.2021, 14:30 Uhr
Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung zeigt sich enttäuscht über die aktuellen Beschlüsse aus Berlin.

© Hans-Joachim Winckler Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung zeigt sich enttäuscht über die aktuellen Beschlüsse aus Berlin.

In einer Pressemitteilung zeigt sich Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung enttäuscht über die Beschlüsse, die Bund und Länder am Mittwoch getroffen haben. Er verweist darauf, dass die Sieben-Tage-Inzidenz stark gesunken sei, am Donnerstag betrug sie in Fürth laut Robert-Koch-Institut 45,9. Das sei ein Wert, dem man mit großer Hoffnung entgegengeblickt habe, macht der OB klar.


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„Die Stadt Fürth liegt heute laut Meldung des Robert-Koch-Instituts erstmals seit Monaten wieder unter dem Inzidenzwert von 50. Dieser Wert wurde – bis gestern – ebenfalls seit Monaten sowohl von der Kanzlerin als auch von den Länderchefs als die entscheidende Marke für mögliche Lockerungen postuliert", heißt es in der Pressemitteilung. "Jetzt liegt sie aber plötzlich bei 35."

Er habe selbstverständlich Verständnis dafür, "dass nach wie vor Vorsicht das Gebot der Stunde in dieser Situation bleiben muss. Und dass angesichts der Virusmutationen zu frühe Lockerungen kontraproduktiv wären."

Dass aber "keinerlei Perspektiven aufgezeigt werden, keine Konzepte für kontrollierte Öffnungen vorliegen", sei den krisengeschüttelten Branchen und ihren Beschäftigten nicht mehr zu vermitteln. Zumal es gerade dort mit den zugesagten staatlichen Hilfen immer noch hake.

"Das führt zu Frustration und Vertrauensverlust"

Auch für die Familien mit Kindern in Kitas und Schulen ist die Lage zunehmend kritisch und stark belastend, heißt es weiter. Verstärkt würden die Probleme durch die "weiterhin sehr unbefriedigende Versorgung mit den Impfstoffen".

Fürths Rathauschef stellt fest: "In dieser existenziellen Frage ist die Bundesrepublik von einer durchdachten und vorausschauenden Strategie meilenweit entfernt. Auch dies führt zu Frustration und Vertrauensverlust in die Politik."


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Er fordere die Verantwortlichen in Berlin und München deshalb dazu auf, "schnellstens konkrete und verlässliche Pläne darzulegen, wie es nach dem 7. März weitergehen soll".

Appell an die Bürgerinnen und Bürger

Sie müssten für genügend Impfstoff und zügiges Impfen sorgen. Und sie müssen sich, so Jung, "ihrer Verantwortung zur Frage der Verhältnismäßigkeit ihrer Entscheidungen stellen", sollten die Inzidenzwerte weiter so sinken wie in den vergangenen Wochen.

Nichtsdestotrotz appelliere er an alle Fürtherinnen und Fürther: "Bleiben Sie bitte so vorsichtig und achtsam wie bisher, halten Sie sich weiter so erfolgreich wie bisher an die Regelungen und bleiben Sie zuversichtlich!"

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