Noch gelten wenige Beschränkungen

2G an Weihnachten? Nürnberger Kirchen planen Gottesdienste

21.11.2021, 05:58 Uhr
Masken sind auch aus den Kirchen derzeit nicht wegzudenken. Eine 3G- oder 2G-Regel gibt es allerdings bislang nur in manchen Gemeinden oder manchen Gottesdiensten.

© Bistum Eichstätt, NN Masken sind auch aus den Kirchen derzeit nicht wegzudenken. Eine 3G- oder 2G-Regel gibt es allerdings bislang nur in manchen Gemeinden oder manchen Gottesdiensten.

Noch dürfen Kirchengemeinden Gottesdienste abhalten, ohne eine 3G- oder 2G-Regel einzuhalten. Aber ist das angesichts explodierender Infektionszahlen noch angemessen? Elke Pilkenroth treibt das Thema hörbar um. "Wir tun uns schwer zu sagen: Du darfst nicht", sagt die Sprecherin der katholischen Stadtkirche. Strengere Regeln als vorgeschrieben seien in den meisten Nürnberger Gemeinden noch kein Thema.

Weil man niemanden ausschließen will, und weil sich die Besucherzahlen an normalen Sonntagen im Rahmen halten. "Im Gottesdienst reichen die Plätze aus, um ausreichend Platz zu lassen", sagt Pilkenroth. Noch warte man zudem auf Ansagen aus den Diözesen, wie die aktuellen politischen Vorgaben umgesetzt werden sollten.

"Wir haben das Thema 3G oder 2G im Kirchenvorstand diskutiert"; berichtet Pfarrer Martin Brons von St. Egidien und St. Sebald. "Aber die, die zu uns kommen, sind meist sogar schon geboostert." Und gerade als Innenstadtgemeinden sehe man sich auch verpflichtet, niemanden kategorisch auszuschließen und offen zu bleiben für Menschen, die aus einem aktuellen Anlass heraus kommen und in der Kirche Trost suchen.

Auch in der Lorenzkirche gelte derzeit noch: Zugang für alle, aber mit Abstand und FFP2-Maske auch in der Kirchenbank, so Pfarrerin Claudia Voigt-Grabenstein. Genug Platz, wenige Besucher, die meisten ohnehin geimpft, so hört man es von den meisten Pfarreien. Dazu komme bei der Entscheidung gegen strengere Regeln in den Gemeinden oft auch ein ganz trivialer Grund, sagt Elke Pilkenroth. Wer 3G oder 2G vorschreibt, braucht auch Ordner, die das kontrollieren. "Und da ist es kaum mehr möglich, Ehrenamtliche zu finden."

Doch es gibt auch andere Beispiele. In der Versöhnungskirche in Schniegling gilt nach einer Entscheidung des Kirchenvorstands schon jetzt 2G, Ungeimpfte können dort den Gottesdienst nicht mehr besuchen. Und die Erfahrungen seien gut, sagt Pfarrer Otfried Haug. "Das bringt eher mehr Leute in die Kirche, weil sie froh sind, dass ihnen hier ein geschützter Raum angeboten wird." Auch in St. Hedwig in Großgründlach hat man am Martinstag strengere Regeln ausgetestet, es galt 3Gplus mit Anmeldung. "Das war auch zur Sicherheit der Kinder, von denen viele ungeimpft sind", erzählt Pastoralreferent Ralph Saffer. "Parallel haben wir den Gottestdienst nach außen übertragen, damit niemand ausgeschlossen wird." Die Resonanz auch hier: positiv.

Weihnachten im Blick

Mit solchen Testläufen nehmen die Gemeinden auch Weihnachten in den Blick. Kürzere und mehr Gottesdienst können am besucherstärksten Tag des Jahres für Entzerrung sorgen, aber ob das reicht? In St.Lorenz will man - Stand jetzt - noch auf G-Regeln verzichten, aber mit einem Anmeldesystem arbeiten, sagt Pfarrerin Claudia Voigt-Grabenstein. Doch in einigen Gemeinden wird es strenger werden. Im Seelsorgebereich Nürnberg Mitte Nordwest von Ralph Saffer gehe die Tendenz in den Gemeinden zu 3G plus mit Anmeldung, vor allem bei den Familienveranstaltungen, so der Pastoralreferent.

Ähnlich plant man in St. Sebald und St. Egidien. "Weihnachten muss man nochmal anders bewerten", sagt Pfarrer Martin Brons. "Da gibt es mehr Gedränge, aber auch ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis für die, die kommen wollen. Stand jetzt wird für unsere Gottesdienste 3G oder 2G gelten." Ein Online-Ticketsystem wie im vergangenen Jahr will man in St. Sebald und St. Egidien in diesem Jahr dagegen nicht anbieten, weil bis zu 30 Prozent derer, die einen Platz gebucht hatten, am Ende doch nicht erschienen waren.

Fürchtet er keinen Gegenwind, wenn Ungeimpfte vom Weihnachtsgottesdienst ausgeschlossen werden? "Ich sehe keine Alternative. Und es ist eine freiwillige Entscheidung, sich nicht zu impfen." Dann müsse man auch die Konsequenzen tragen. Komplett ausgeschlossen werde ohnehin niemand, findet Brons. "Man kann ja auch ein digitales Angebot annehmen."

Informationen zu den aktuellen Regelungen und den Plänen für die Weihnachtsgottesdienste erhalten Gläubige in den Pfarrämtern vor Ort.