Erste Bilanz

800 Notrufe, 600 Einsätze: Mittelfranken mit "intensivster Silvesternacht seit Jahren"

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

E-Mail zur Autorenseite

1.1.2023, 12:37 Uhr

Nach zwei Jahren Pandemie war es für die Einsatzkräfte in Nürnberg der erste Jahreswechsel quasi ohne jegliche Beschränkungen. Das schlägt sich auch in der Einsatzbilanz der Feuerwehr Nürnberg zu Buche. So fiel das Fazit zum Jahreswechsel 2022/23 "vergleichsweise mit der Zeit vor Corona aus". Während man 2019/20 – dem letzten Silvester vor der weltweiten Corona-Pandemie – noch mit 46 Brandeinsätzen und 10 "technischen Hilfsleistungen" zu tun hatte, kommt man in diesem Jahr auf 50 Brände und 14 Hilfsleistungen.

Ein befürchteter Anstieg der Einsätze blieb damit glücklicherweise aus. Der Nürnberger Rettungsdienst musste insgesamt 192 medizinische Notfälle behandeln. Hierbei handelte es sich vor allem um gestürzte, alkoholisierte und durch Feuerwerkskörper verletzte Personen. Besonders schwere oder viele Verletzungen waren laut Bericht "glücklicherweise nicht zu beklagen". Insgesamt disponierte und begleitete die Integrierte Leitstelle der Feuerwehr 887 Notrufe zu 348 Rettungsdienst- und 124 Feuerwehreinsätze.

Auch für die mittelfränkische Polizei ist es Zeit, einen ersten Strich unter die Silvesternacht zu setzen. So habe man laut Pressemitteilung "mit knapp 600 Einsätzen die intensivste Silvesternacht der letzten Jahre" erlebt. Immerhin: Dennoch könne man wohl im Gesamtbild von einer positiven Bilanz sprechen.

Im Zeitraum zwischen dem Silvestertag um 19 Uhr und dem 1. Januar 7 Uhr dokumentierte die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Mittelfranken insgesamt 594 Einsätze. Der Schwerpunkt des Einsatzgeschehens lag bei der Bearbeitung von 97 Ruhestörungen, 101 meist kleineren Bränden, 44 Körperverletzungsdelikten, 25 Verkehrsunfällen und 22 Sachbeschädigungen.

58 Personen wurden leicht verletzt, davon neun Menschen durch Verkehrsunfälle. Vier Personen erlitten schwerere Verletzungen. Im Vorfeld der Silvesternacht verfügte die Stadt Nürnberg eine Feuerwerksverbotszone von der Lorenzkirche bis zur Kaiserburg. Das hielt den ein oder anderen von dummen Gedanken jedoch auch in diesem Jahr nicht ab. So zündeten ab 21.30 Uhr im Bereich der Lorenzkirche mehrere Personen Pyrotechnik. Vor dem Hauptportal der Lorenzkirche wurden vier Polizeibeamte und ein Passant durch einen pyrotechnischen Gegenstand leicht verletzt.

Erfreuliche Nachrichten auch von der Burgfreiung. Diese war gut besucht, musste aber zu keinem Zeitpunkt wegen Überfüllung geschlossen werden. Zudem kam es auch zu keinen nennenswerten Zwischenfällen auf diesem Gelände. Ab 1.30 Uhr morgens leerten sich die öffentlichen Plätze nach und nach, sodass ab diesem Zeitpunkt nur noch ein geringes Personenaufkommen zu verzeichnen war.

Das abschließende Fazit seitens der Polizei Mittelfranken zu Nürnberg: Neben den genannten Geschehnissen in der Nürnberger Innenstadt zeigte sich der weitere Verlauf der Silvesternacht in ganz Mittelfranken eher ruhig. Gemeinsam mit der unterstützenden Bayerischen Bereitschaftspolizei könne man deshalb "trotz der hohen Einsatzbelastung eine positive Bilanz" ziehen.

  • In Schwabach und im nördlichen Landkreis Roth verlief der Jahreswechsel ruhig. Lediglich in Abenberg brannte es ernstzunehmend - und in Penzendorf sogar beabsichtigt:
  • Ausgelassene Stimmung auch in Erlangen zum Jahreswechsel: Nach der coronabedingter Pause in den Vorjahren feierten vor allem viele junge Menschen bei fast frühlingshaften Temperaturen in der Innenstadt den Start ins Jahr 2023:

    Allerdings kam es in der Silvesternacht zu einem tragischen Unglück. Ein Mischlingshund geriet in Panik und verbiss sich im Gesicht eines Zehnjährigen. Dieser musste mit schweren Verletzungen ins Klinikum gebracht werden.

    • In Fürth wurde das neue Jahr funkeln und laut aber weitgehend friedlich begrüßt. In der Notaufnahme blieb es zum Glück ruhig:
    • In Forchheim sorgte ein halbnackter Mann in der Nacht zum 1. Januar für Furore, der mit einem Messer bewaffnet, in die Polizeiinspektion gerannt kam:
    • Im Nürnberger Land blieb es aus Sicht von Polizei und Feuerwehr außergewöhnlich ruhig. Allerdings musste die Feuerwehr mehrfach ausrücken, weil Feuerwerk zu Bränden führte:
    • In Gunzenhausen ging es etwas wilder zu. Ein Dachstuhlbrand, eine Schlägerei in einem Lokal und Schüsse in der Wohnung eines Pärchens: Die Polizei-Dienststellen in dieser Region hatten einiges zu tun in der Silvesternacht:
    • In Pegnitz in Oberfranken rückten 30 Feuerwehrler an die Schmiedgasse aus. Und es gab einen tödlichen Sturz im Raum Amberg-Sulzbach:
    • In Neumarkt und in der Oberpfalz bezeichnet die Polizeidirektion das Geschehen als "relativ ruhig" in der Silvesternacht. Doch es gab einen tragischen Unfall:

      Hier geht es zu allen aktuellen Polizeimeldungen.