ADAC Pannenhilfe hat wieder deutlich mehr zu tun

24.2.2021, 05:47 Uhr
Die Pannenhilfe des ADAC ist derzeit sehr gefragt.

© dpa Die Pannenhilfe des ADAC ist derzeit sehr gefragt.

Die ADAC Straßenwacht und die ADAC Mobilitätspartner rückten im vergangenen Jahr zu 3.385.699 Pannen in ganz Deutschland aus. Damit liegt die Pannenstatistik um knapp zehn Prozent unter den Zahlen von 2019, was wiederum in etwa dem Corona-bedingten Rückgang des Verkehrsaufkommens entspricht. In Nordbayern übernahmen die "Gelben Engel" 165.738 Aufträge. Bei 95.782 Pannen halfen die 102 Straßenwachtfahrer aus Nordbayern und bei 69.956 Pannen rückten die ADAC Mobilitätspartner aus.

Die meisten Pannen sind dabei aufgrund der Bevölkerungsdichte in Städten zu verzeichnen. So gab es 2020 alleine in Nürnberg 49.528 Fälle. Deutschlandweit war der pannenstärkste Tag der 2. Januar 2020 mit 18.032 Hilfseinsätzen.


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Schon im Vorjahr mussten die "Gelben Engel" am Tag nach Neujahr besonders häufig ausrücken. Damals war der 2. Januar der Tag mit den zweitmeisten Pannen des Jahres (16.903 Fälle), wie ADAC-Sprecher Simon Hiller erklärt. 2018 war der Rekordtag übrigens am 26. Februar mit deutschlandweit 24.065 Fällen. "Insofern kann dies im Jahresverlauf zur Winterzeit schwanken", ergänzt Hiller.

Generell lagen die Spitzenmonate des Pannenaufkommens in letzter Zeit im Sommer und im Winter. 2020 waren Januar und August und 2019 Januar und Juli die Monate mit dem höchsten Pannenaufkommen. "Dies liegt sicherlich auch darin begründet, dass zum Beispiel im Juli und August viele Menschen zur Urlaubszeit unterwegs sind", erklärt Hiller.

Fast in der Hälfte aller Fälle 2020 wurde die ADAC-Pannenhilfe gerufen, weil die Autofahrerinnen und Autofahrer Probleme mit ihrer Batterie hatten.

Fast in der Hälfte aller Fälle 2020 wurde die ADAC-Pannenhilfe gerufen, weil die Autofahrerinnen und Autofahrer Probleme mit ihrer Batterie hatten. © ADAC e.V.

2020 war aufgrund der Corona-Pandemie freilich ein besonderes Jahr. Die Tage mit den wenigsten Einsätzen fielen im vergangenen Jahr auf Sonntage im ersten Lockdown. So gab es am 29. März lediglich 3.352, am 22. März 3.865 und am 12. April 6.635 Einsätze, wie der ADAC Nordbayern mitteilt.

Probleme mit der Batterie

Warum wurden die "Gelben Engel" gerufen? Pannenursache Nummer eins waren mit 46,3 Prozent Probleme mit der Batterie, was im Vergleich zum Vorjahr einer Steigerung von über vier Prozentpunkten entspricht. Dies lag in erster Linie an den längeren Standzeiten der Autos während der Lockdowns.

Generell gibt es in den Wintermonaten mehr Probleme mit den Batterien, "da die Leistungskraft der Batterien aufgrund der niedrigen Temperaturen eingeschränkt ist", wie ADAC-Sprecher Simon Hiller erklärt. "Hinzu kommt, dass die Autos über den Jahreswechsel meist länger standen und deshalb die Batterie schwächer ist."


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15,9 Prozent der Pannen gingen auf die Bereiche Motor und Motormanagement zurück. Darunter fallen zum Beispiel Probleme mit der Einspritzung. 14,2 Prozent Anteil fielen auf sonstige Pannen. Hiervon betroffen waren etwa die Karosserie, die Lenkung, die Bremsen, aber auch das Fahrwerk und der Antrieb.

Einsatzzahlen steigen deutlich

Aktuell steigen die Zahlen wieder: Die "Gelben Engel" in Nordbayern und die Mobilitätspartner des ADAC kamen im Zeitraum vom 8. bis 12. Februar 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 35 Prozent häufiger zum Einsatz, trotz niedrigerem Verkehrsaufkommen in der Corona-Pandemie.

Dies lag vor allem an den sehr niedrigen Temperaturen in der ersten Februarhälfte, wodurch es mehr Einsätze wegen schwacher Batterien oder versulzter Dieselmotoren gab. So wuchs die Zahl der Pannen in der zweiten Februarwoche von 2530 auf 3421.


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Die ADAC Straßenwacht und der Mobilitätspartner orientieren sich an den vom Robert-Koch-Institut empfohlenen Hygienevorschriften. Während der Pandemie profitieren auch Nicht-Mitglieder in systemrelevanten Berufen von der Hilfe der "Gelben Engel", wie der ADAC Nordbayern in einer Mitteilung betont.

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