Café Beer wird zweitbester Weihnachtsbäcker

23.12.2015, 16:15 Uhr
Martin und Sabine Rößler vom Café Beer waren mit dem zweiten Platz bei "Deutschlands bester Weihnachtsbäcker" sehr zufrieden.

© Stefan Hippel Martin und Sabine Rößler vom Café Beer waren mit dem zweiten Platz bei "Deutschlands bester Weihnachtsbäcker" sehr zufrieden.

Dass Inhaber und Konditormeister Martin Rößler auch im Fernsehen bäckt, das wissen die meisten seiner Kunden. Seit sieben Jahren tritt der 44-Jährige in der BR-Sendung "Wir in Bayern" auf. Doch die Teilnahme an der ZDF-Sendung "Deutschlands bester Weihnachtsbäcker" habe das locker in den Schatten gestellt. "Ich werde sogar auf der Straße angesprochen", sagte er und schmunzelte. Ob er nun denn gewonnen habe, wollten die Leute in den letzten Wochen wissen. "Das darf ich nicht verraten, ich hab‘s unterschrieben", so seine Antwort. Doch jetzt ist das ZDF-Format "Deutschlands bester Weihnachtsbäcker" beendet und die Freude über den zweiten Platz ist im Hause Rößler groß.

Im Finale am Mittwoch standen keine leichten Aufgaben für das Team Beer und die beiden Mitstreiter an. Für ein Lebkuchenhaus, bei dem die Jury nur die Optik bewertete, hatten die Finalisten drei Stunden Zeit.

Neben Kreativität, waren auch die architektonischen Kenntnisse gefragt. "Wir machen einen Stern, der über dem Haus thront", erklärte Backstubenleiterin Susanne Wienecke. Auch eine kleine Hexe, Hänsel und Gretel formte das Team aus Marzipan. Das Haus klebte das Trio mit Schokolade zusammen und benutzte ein Festigungsspray, damit die Wände auch nicht außeinander fallen konnten. "Das Lebkuchenhaus ist sehr liebevoll- und detailsverliebt gemacht", lautete das Fazit der Jury zum Hexenhäusla der Nürnberger.

Bald stand auch die zweite Aufgabe an, nämlich zwei Sorten Printen (spezielle Lebkuchen mit Kandiszucker) zu backen, bei denen Geschmack, Optik und die Füllung bewertet wurden. Für einen Nürnberger Bäcker nicht ganz einfach - schließlich stammt das Gebäck aus Aachen und wird ganz anders hergestellt als die Nürnberger Elisenlebkuchen. Das Team Beer setzte auf getrocknete Himbeeren. "Wir wollen der Printe damit einen leicht fruchtigen Geschmack geben", erklärte Konditormeister Martin Rößler. Für Sternekoch Johann Lafers Geschmack waren die Printen jedoch eine zu süße Angelegenheit. Auch das Himbeeren-Aroma konnte die Jury nicht wirklich rausschmecken.

Am Ende fiel die Entscheidung knapp aus: Nur die Marburger Konditorei Klingelhöfer konnte die Nürnberger Bäcker noch übertrumpfen. Das Café Beer landete auf dem zweiten Platz.

Freude verschweigen

"Sehr schwierig" war es für Rößler und sein Team, die Freude in den vergangenen Wochen auch vor den 40 Mitarbeitern zu verschweigen. "Wir kamen euphorisch zurück und mussten uns ganz schön zusammen reißen", sagte Backstubenleiterin Susanne Wienecke (38), die zusammen mit Konditorin Lisa Weihbrecht zum "Team Beer" gehörte.

Das alteingesessene Café samt Konditorei existiert bereits seit 156 Jahren. Martin Rößler hat es in sechster Generation übernommen und führt es zusammen mit seiner Mutter Karin und Ehefrau Sabine. Die Team-Arbeit an den drei Finaltagen sei "der Hammer" gewesen, sagt der Chef. "Weil wir strukturiertes, flottes und enges Zusammenarbeiten einfach aus unserer Backstube gewohnt sind", ergänzt Susanne Wienecke, die "erst schon ein bisschen enttäuscht über den zweiten Platz" war.

Doch die Drei sind sich einig: Die Printen, die das Team der Marburger Konditorei Café Klingelhöfer gebacken hat, die waren einfach am besten und gaben letztendlich den Ausschlag für den Sieg. "Aber unser Hexenhäusla war viel schöner", wirft Rößler ein. Egal. Dabei sein ist alles und ein zweiter Platz eine ganz große Auszeichnung. "Wir würden es wieder machen", sagt Martin Rößler, der sich jetzt erst einmal freut, wenn Weihnachten ist. Und Ruhe einkehrt.

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