Nosferatu-Schreck an Halloween

Spinnen-Schock in Nürnberg: Giftiger Achtbeiner in Kinderwagen entdeckt

Benjamin Jungblut

Redakteur

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31.10.2022, 18:10 Uhr
Plötzlich war die Spinne im Kinderwagen unterwegs.

© Friederike Kreil Plötzlich war die Spinne im Kinderwagen unterwegs.

Die Nosferatu-Spinne ist relativ groß, haarig, kann sogar Menschen beißen und breitet sich seit nicht allzu langer Zeit immer mehr in Bayern aus. Das hat auch unsere Leserin Friederike Keil feststellen müssen. Sie war mit ihrer Tochter spazieren, als sie auf Höhe des Jean-Paul-Platz eine grausige Entdeckung machte: Die Spinne krabbelte im Inneren des Kinderwagens umher.

Zu dem Zeitpunkt befand sich die Tochter glücklicherweise in einer Trage. Ein Passant konnte der Mutter dann helfen das Tier aus dem Wagen zu bekommen. Es handelt sich offenbar um die erste Sichtung der Nosferatu-Spinne in Nürnberg – und das pünktlich zu Halloween.

Grund zur Beunruhigung besteht für die Nürnberger aber nicht. Obwohl die Spinnenart zu den wenigen gehört, die durch die menschliche Haut beißen können, ist sie dennoch harmlos, wie der Biologe und Spinnenexperte Theo Blick gegenüber der dpa mitteilte. Wie die meisten Spinnen ist auch die Zoropsis spinimana giftig. Gefährlich sei der Biss jedoch nur für die Beute, betonte Spinnenexperte. Der Biss könne zwar schmerzhaft sein, sei aber meist harmloser als ein Wespen- oder Bienenstich. Zudem seien keine allergischen Reaktionen bekannt, wie auch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mitteilte.

Die Nosferatu-Spinne wurde in Bayern erstmals 2015 in Schweinfurt nachgewiesen, teilte ein Sprecher des Bayerischen Landesamtes für Umwelt mit. 2019 gab es zwei weitere Funde und seit 2020 wird sie von immer mehr Menschen entdeckt. Mittlerweile gelte die Nosferatu-Spinne in Bayern als "mäßig häufig". Das entspreche Stufe 3 in einem sechsstufigen System, erklärte Blick, der sich als Sprecher der Arachnologischen Gesellschaft dem wissenschaftlichen Austausch zu Spinnentieren widmet. Deutschlandweit sei die Nosferatu-Spinne, die zur Familie der Kräuseljagdspinnen gehört, bereits "sehr häufig" (Stufe 6). Auch in Bayern sei eine steigende Tendenz zu beobachten.

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