Nach dem bitteren 1:4 auf Schalke

Club-Trainer Klauß: "Es kam heute viel zusammen"

11.12.2021, 08:00 Uhr
Blutende Nase, geprellte Zähne: Ansonsten kam Enrico Valentini aber mit dem Schrecken davon. Was man von seinem Club nicht behaupten kann. 

© Bernd Thissen, dpa Blutende Nase, geprellte Zähne: Ansonsten kam Enrico Valentini aber mit dem Schrecken davon. Was man von seinem Club nicht behaupten kann. 

Auch nach Dienstschluss fasste sich Manuel Schäffler ständig an den Kopf. 32 ist der kräftige Stürmer des 1. FC Nürnberg mittlerweile und hat schon einiges erlebt, so ein Fußballspiel wie am Freitagabend in der Arena auf Schalke (Endstand 1:4) aber bestimmt zum ersten Mal.

Wieviel Pech kann man haben? Schon in der 17. Minute dürfte Schäffler gespürt haben, dass irgendetwas nicht stimmte. Sein Kopfball aus dem Lehrbuch klatschte an den linken Pfosten. Gut, kann passieren, normalerweise macht er den aber selbst mit verbundenen Augen. Und es ging so weiter: In der 36. Minute traf er aus 18 Metern flach ins linke Eck und neben den Pfosten, der ihn kurz zuvor noch so geärgert hatte.

Diesmal ärgerte ihn das Schiedsrichter-Gespann; nach Handwerkers Traumpass auf Nürnberger, der aus zehn Metern an Fraisl scheiterte, entschieden die Unparteiischen überstürzt auf Abseits, dass es mitnichten war. Als Schäffler den Abpraller trocken ins Netz jagte, hatte der auch sonst wacklige Schiedsrichter Reichel bereits unterbrochen, anstatt, wie in diversen DFB-Lehrgängen gelernt, das Spiel erst mal weiterlaufen zu lassen.

"Der Schiri hat gesagt, dass er zu früh abgepfiffen hat", berichtete Klauß in der Pressekonferenz, "das war ärgerlich." Sehr sogar. Tore werden vom VAR immer überprüft, diesmal nicht. Weil nicht mehr nötig. Was unter anderem Nürnbergs Trainer auf die Palme brachte. Schäfflers Abend war aber noch lange nicht vorbei. Nürnbergers 1:1 bereitete er per Kopfballablage mustergültig vor, das 2:1 erzielte er selbst. Auf einem Bein und mit leicht abgewinkeltem Schädel, wie er danach erzählte. Nur eben im falschen Strafraum.

"Zu lange gehadert"

"Das ist unglaublich bitter für den Moment", sagte Schäffler später, "ich glaube, wir haben dann zu lange damit gehadert." Wenig später leitete er mit einem unglücklichen Fehlpass auch noch das 1:3 ein, wobei er die Kollegen hinter sich nicht freisprechen wollte, zumindest von einer Mitschuld. "Wenn man im Mittelfeld mal den Ball verliert, müssen wir auch das in Zukunft ein bisschen besser verteidigen."

Auch wenn es verrückt klingen mag: Schäffler hat trotzdem mehr richtig gemacht als falsch. "Heute haben wieder Kleinigkeiten zur Niederlage geführt", sagte er noch, "wenn wir einen Punkt mitnehmen wollen auf Schalke, müssen wir aber eine Schippe drauflegen." Sein ehrliches Fazit des Pech- und Pannen-Abends in Gelsenkirchen: "Wir müssen stärker werden."

Geis auf Krücken

Tatsächlich hatten die Gäste bis zum 1:2 gut mitgehalten und in der ersten Halbzeit auch drei dicke, fast 100-prozentige Möglichkeiten durch Schäfflers Kopfball sowie Nürnbergers und Möller Daehlis überhastete Abschlüsse jeweils allein vor Fraisl.

Die drei verletzungsbedingten Wechsel waren ebenfalls nicht gerade förderlich: Möller Daehli hatte schon beim Warmmachen Probleme mit dem Oberschenkel und musste zur Pause raus, Krauß (Hüfte) bereits kurz davor, Valentini nach einem Crash mit Mathenia eine Viertelstunde vor Schluss. Der Kapitän gab noch in der Arena Entwarnung; Geis hingegen verließ das Stadion dick bandagiert und auf Krücken, weil er nicht mehr auftreten konnte.

"Heute kam viel zusammen, wir mussten viel einstecken", fand auch der Trainer, der mit der Leistung in der ersten Halbzeit einverstanden war, mit der Leistung nach dem Eigentor eher weniger. "Wir hatten zu viele technische Fehler und Ballverluste, durch die wir Schalke oft zum Kontern eingeladen haben", sagte Klauß.

Dass es zudem wieder nicht ganz gereicht hat gegen eine der Top-Mannschaften in der zweiten Liga, sehen sie beim Club vor allem sportlich, so auch Torwart Mathenia. "Es fehlt noch ein bisschen was."


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