Der Club gastiert bei befreundeten Schalkern

"Der FCN steigt wieder auf" und andere Klassiker

10.12.2021, 05:59 Uhr
Freut sich auf Schalke und einen "Riesenverein": Club-Trainer Robert Klauß.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Freut sich auf Schalke und einen "Riesenverein": Club-Trainer Robert Klauß.

Das Lied wird am Freitagabend gegen 20.20 Uhr wohl eher nicht angestimmt von den Anhängern des FC Schalke, unabhängig vom Ergebnis. Nicht so wie am letzten Spieltag der Saison 2013/14, nach einem 4:1-Erfolg ihrer Mannschaft gegen den 1. FC Nürnberg.

"Manchmal hasst man das, was man doch liebt", stand hinterher auf einem riesigen Plakat im traditionell ausverkauften Gäste-Block, über 6000 Menschen hatten sich die Hoffnung auf ein irgendwie gutes Ende selbst von zuvor sechs Niederlagen hintereinander nicht nehmen lassen.

Nach der siebten samt Abstieg sah man in der Nürnberger Kurve ein paar weiße Taschentücher und viele enttäuschte Gesichter. Hörte auf Videos wütende Kommentare. Aber nur ganz schwach. Weil ein Großteil der anderen 55.000 in der Arena auf Schalke plötzlich zu singen anfing. So laut und so ausdauernd, dass noch heute davon schwärmt, wer es damals live erlebt hat in Gelsenkirchen-Buer.

55000 trösten den Club

"Der FCN, der FCN, der FCN steigt wieder auf": Immer und immer wieder, die nächsten Gänsehaut-Momente in einem an Gänsehaut-Momenten gewiss nicht armen Bündnis zweier Vereine und deren Fans. Schon 2008 hatten die Schalker ihre Nürnberger Freunde am letzten Spieltag tränenreich nach unten verabschiedet. Was dem Wir-Gefühl aber ebenfalls nicht viel anhaben konnte.

Weil die Königsblauen im Frühjahr nachgekommen sind, sehen sie sich jetzt zum ersten Mal in der zweiten Liga wieder, nach über zweieinhalb Jahren Fernbeziehung. Auch das bis heute letzte Aufeinandertreffen geriet, natürlich, ausgesprochen emotional. Fünf Runden vor Schluss ging der akut vom Abstieg bedrohte Club in der 82. Minuten in Führung und kassierte in der 85. Minute noch den Ausgleich.

Ein Punkt, immerhin, aber doch viel zu wenig, um noch an den Klassenverbleib glauben zu können. "Außer Nübel könnt‘ ihr alle gehn", brüllten die Schalker ihrem Team hinterher – und applaudierten stattdessen den tapferen Nürnbergern.

"Schals, die zwei Farben haben"

So geht das jetzt schon seit etlichen Jahrzehnten. Schalke und der FCN. Häufig getrennt, aber trotzdem zusammen, irgendwie. Dass in Pandemie-Zeiten heute Abend (Anstoß 18.30 Uhr/Sky) lediglich 15.000 2G-Zuschauer dabei sein dürfen, darunter 750 Club-Fans, dass es auch keine Rundum-Choreographie wie im November 2018 zu bestaunen gibt, rückt vor allem den sportlichen Vergleich unten auf der Wiese mehr in den Blickpunkt. Auch wenn Nürnbergs Trainer Robert Klauß sagt: "Wir werden das Spiel jetzt nicht in seiner Bedeutung überhöhen."

Dass es dennoch ein besonderes ist, hat er schon unter der Woche gespürt. Je namhafter der nächste Gegner, desto größer offenbar die Aufmerksamkeit seiner Fußballer. "Schalke ist ein Riesenverein", sagt Klauß, "wir haben Lust, das Spiel zu gewinnen, wir freuen uns drauf." Auch er, der sich bereits vor seiner Nürnberger Zeit informiert hatte über die besonders Beziehung zwischen dem FC Schalke und dem 1. FC Nürnberg.

"Ich habe mich früher immer gewundert, warum da Leute sind mit Schals, die zwei Farben haben", so Klauß in der Pressekonferenz. Blau und Rot. Nach ein paar Minuten Recherche war er schlauer. Und auch ein bisschen fasziniert.

Nürnberg: Mathenia; Valentini, Schindler, Sörensen, Handwerker – Geis – Krauß, Möller Daehli, Nürnberger – Schäffler, Shuranov.


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