Schäffler fehlt dem FCN zwei Spiele

Erlösung mit dicker Lippe: Dovedan rettet den Unbesiegbar-Club

13.9.2021, 17:04 Uhr
Herz-Bube: In Regensburg beendete Nikola Dovedan seine Torflaute und erlebte danach längst vergessen geglaubte Glücksgefühle.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Herz-Bube: In Regensburg beendete Nikola Dovedan seine Torflaute und erlebte danach längst vergessen geglaubte Glücksgefühle.

"Cheffe war ein bisschen übermotiviert, der Junge hat einfach zu viel Kraft“, kommentiert Dovedan die kuriose Jubelszene tags darauf mit einem Schmunzeln; bleibende Schäden hat er zumindest nicht davongetragen. Und dass Fußball gelegentlich mit Schmerzen verbunden sein kann, das bekam Dovedan bereits vergangenen Donnerstag bei einem Trainingscrash mit Lino Tempelmann zu spüren.

Die aufgeplatzte Oberlippe musste genäht werden, "acht Stiche außen, zehn innen", wie Dovedan mit Leidensmiene vorrechnet. "Ich hatte Glück, dass die Schwellung schnell zurückgegangen ist", sagt Dovedan, und bei einem Blick ins geschundene Gesicht möchte man gar nicht wissen, wie dick die Lippe denn eigentlich am Freitag war.

Ein Derbytor als Randnotiz

Es mag Menschen geben, die einen Ausfall Dovedans nicht unbedingt als ganz großes Malheur empfunden hätten. Zwar deutete der 27-
Jährige schon beim 2:1 gegen Karlsruhe aufsteigende Form an. Der Ruf, eines kapitalen Transferflops lässt sich nach zwei meist enttäuschenden Jahren aber eben nicht auf die Schnelle abstreifen. Sein letztes Zweitliga-Tor hatte Dovedan am 29. November 2020 erzielt, im Derby gegen Fürth. Der Anschlusstreffer zum 2:3 bedeutete damals aber nur noch Ergebniskosmetik und blieb eine Randnotiz.

Auch Dovedan fand deshalb, "dass es einfach mal wieder an der Zeit war, ein Tor zu schießen". In der 79. Minute folgte dann die Erlösung. Nach einem Patzer von Keeper Alexander Meyer fiel dem Ex-Heidenheimer der Ball vor die Füße, der Rest war Formsache. "Nicht viel nachgedacht" habe er in dieser Situation, sagt Dovedan, "ich hab’ nur gesehen, dass der Torwart nicht drin ist – also am besten hoch schießen".

Dovedan schoss hoch und durfte längst vergessen geglaubte Glücksmomente genießen, gab aber den braven Teamplayer: "Wichtig ist nur, dass wir als Mannschaft erfolgreich sind, dann geht’s uns allen gut." Dass sich der Club als einziger Zweitligist noch ungeschlagen nennen darf, ist für Dovedan kein Zufall. Das "richtig gute Gefühl", das ihn schon während der Saisonvorbereitung beschlich, sieht er bestätigt. "Wir wissen jetzt, was der Trainer will, und der Trainer weiß, welche Spieler er hat. Die Rädchen greifen immer besser ineinander", erklärt Dovedan, im 4-4-2-System als zweite Spitze inzwischen selbst eines dieser Rädchen: "Man sieht, dass ich meine Qualitäten eher im Zentrum habe." Zudem harmoniert er immer besser mit dem Norweger Mats Möller Daehli, einem ähnlich quirligen Spielertypen: "Dadurch sind wir für den Gegner schwer auszurechnen."

"Dann ist alles möglich"

Prognosen, was für den 1. FC Nürnberg drin ist in dieser bislang sehr ausgeglichenen 2. Liga, mag Dovedan noch nicht wagen, "aber wenn wir uns nach zehn, elf Spieltagen oben festgesetzt haben, ist alles möglich". Gegen Aufsteiger Rostock soll am Freitag der nächste Schritt folgen. Keine leichte Aufgaben, ahnt Dovedan, "aber wenn wir so spielen wie in Regensburg, ist auf jeden Fall ein Sieg drin." Und vielleicht sogar wieder ein Dovedan-Tor. Schmerzhaften Körperkontakt müsste er diesmal jedenfalls nicht befürchten: Kollege Schäffler ist nach seiner Roten Karte für die kommenden zwei Spiele gesperrt. Zudem erhielt der Sturmtank eine Geldstrafe in Höhe von 4000 Euro.


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