Aufstieg fast ohne Training? HCE-Handballerinnen hoffen noch

9.4.2021, 06:00 Uhr
Aufstieg fast ohne Training? HCE-Handballerinnen hoffen noch

Stand heute können die Damen des HC Erlangen noch auf den Aufstieg in die dritte Liga hoffen, die A-Juniorinnen auf die Qualifikation für die Jugend-Bundesliga sowie die B-Juniorinnen auf die Teilnahme an der deutschen Meisterschaft.

Bei den Damen hatte der DHB bereits vor geraumer Zeit beschlossen, dass es keine Absteiger, aber Aufsteiger geben wird. Die fünf Staffeln werden um zwölf Teams aufgestockt, je eines aus den Landesverbänden. Bei einer Online-Konferenz in Bayern hatten vor einigen Wochen vier Bayernligisten Interesse an einem Aufstieg in die dritte Liga bekundet, von denen laut Attila Kardos, Trainer der HCE-Damen, mit der TSV Forst United Ebersberg, der HSV Bergtheim und Erlangen melden wollen.


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Den Meldeschluss mit Vorlage der erforderlichen Unterlagen inklusive Bankbürgschaft hat der BHV vom 15. April auf den 15. Mai verlegt. Bis 30. Juni muss der Verband "seinen" Aufsteiger bekanntgeben. Wenig Zeit also, diesen Aufsteiger auszuspielen. Der Modus hierfür ist Kardos zufolge im Moment völlig offen. Zumal reguläres Training aufgrund der Corona-Beschränkungen aktuell nicht möglich ist, und "vier Wochen Vorbereitung waren ganz klar die Vorgabe des Verbands", sagt Kardos. Und zwar "normales Training ohne Einschränkungen".

Beim HCE trainiert allerdings dank einer Besonderheit ein Teil der Spielerinnen: Gehören zur Damenmannschaft doch viele Mädchen der A- und B-Jugend, wie auch diese beiden Nachwuchsteams weitgehend identisch sind. Vom Trainingsverbot ausgenommen sind laut Infektionsschutzgesetz Spielerinnen, die in der Jugend spielberechtigt sind und zugleich einem Landes- oder Bundeskader angehören. Was beim HCE auf ein Dutzend Aktive zutrifft. "Das ziehen wir auch seit Ende letzten Jahres durch – wir bieten derzeit fünfmal Hallentraining an, plus eine Krafteinheit am Samstag", sagt Ulrike Kardos, Ehefrau von Attila und Trainerin der A-Juniorinnen. Gemeinsam mit Thomas Fuchs, dem Coach der B-Jugend, betreut sie die Nachwuchstalente.

Seit eineinviertel Jahren ohne Pflichtspiel

Seit dieser Woche sind auch die Nicht-Kaderspielerinnen wieder mit an Bord: Sie trainieren unter freiem Himmel auf dem Tartanplatz neben der FIS-Halle in Zweiergruppen ohne Kontakt. "Sie sollen nach der ganzen Athletik- und Online-Zeit endlich auch wieder einen Ball in die Hand kriegen", sagt Ulrike Kardos. Koordinationsübungen, Pässe und Würfe, um die Schultern wieder in Form zu bringen stünden auf dem Programm: "Sie haben ja seit November keinen Ball aufs Tor geworfen!"

Das Ganze dient der Vorbereitung auf zwei Ziele: Qualifikation für die A-Jugend-Bundesliga und deutsche B-Jugend-Meisterschaft. Es könne durchaus passieren, dass die jungen Handballerinnen beides parallel bestreiten müssen, fürchtet Ulrike Kardos.

Bis Ende April müssen die beiden B-Jugendteams, die Bayern vertreten, feststehen. Noch ist völlig offen, ob die beiden Plätze ausgespielt oder am grünen Tisch vergeben werden. Muss die deutsche Meisterschaft doch im Mai abgeschlossen werden. Ähnliches gilt für die A-Juniorinnen.


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Bewunderung für ihre Spielerinnen, wie die seit Monaten das Programm durchzögen, äußert Ulrike Kardos, die seit eineinviertel Jahren beim HCE tätig ist, aber noch kein Pflichtspiel bestritten hat. "Die beiden Wettbewerbe sind das große Ziel der Mädels, ihre Motivation – ich möchte es mir nicht ausmalen, wenn das nicht stattfinden würde", setzt Kardos auf das Prinzip Hoffnung.

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