Lust auf Erfolg

Bläst die SpVgg/DJK Wolframs-Eschenbach zum Angriff auf die Bezirksliga?

16.7.2021, 10:12 Uhr
Bläst die SpVgg/DJK Wolframs-Eschenbach zum Angriff auf die Bezirksliga?

© Foto: Mathias Hochreuther

Im 3000-Seelen-Ort an der Burgenstraße zeigte der Trend zuletzt klar nach oben. Der Kreisligist SpVgg/DJK Wolframs-Eschenbach hat eine ausgesprochen erfolgreiche Spielzeit hinter sich und landete in der Abbruch-Saison 19/21 mit 40 Punkten auf dem dritten Tabellenplatz. Seit dem verpassten Aufstieg 17/18 – damals scheiterten die Grün-Weißen in der Aufstiegsrelegation – war dies die erste Runde, in der man wieder über einen kompletten Saisonverlauf hinweg konstante Leistungen abliefern und sich im oberen Tabellendrittel festsetzen konnte.

Trainer Alexander Weiß überrascht dieser Aufwärtstrend keineswegs. "Mich wundert es nicht, dass wir so gut abgeschnitten haben. Im Vergleich zu Vorsaison hatten wir nahezu den gleichen Kader, weshalb die Abläufe und auch das Zusammenspiel einfach harmonischer war." Tatsächlich sieht Weiß sogar noch Luft nach oben bei seiner Mannschaft. "Natürlich haben wir eine gute Saison hinter uns. Ich traue meiner Mannschaft aber noch mehr zu", so Weiß.

Um genau zu sein möchte Weiß mit seiner Mannschaft den nächsten Schritt wagen. Über viele Jahre hinweg zählte Wolframs-Eschenbach zwar zu den stärkeren Mannschaften in der Kreisliga 1, für den Aufstieg reichte es allerdings nie. Das soll sich ändern.

Corona sorgt für Hüftspeck

"Die Mannschaft hat definitiv das Potenzial, um aufzusteigen. Freilich spielen da viele Faktoren, wie zum Beispiel Verletzungen und das gewisse Spielglück hinein, aber alleine von der Qualität her haben wir das Zeug dazu", lobt Weiß seine Schützlinge. Zwar möchte die SpVgg ihre Rolle des ewigen Nichtaufsteigers in der Kreisliga gerne abgeben, jedoch nicht um jeden Preis. "Mir persönlich ist es wichtiger, dass wir einen guten Fußball spielen", erklärt Weiß. Im Aufgebot der Grün-Weißen hat sich im Vergleich zum Vorsommer nicht allzu viel getan. Während Niklas Frank und Thorben Geiger nicht länger für die SpVgg auflaufen werden, fand David Kuznik den Weg vom 1. FC Altenmuhr nach Wolframs-Eschenbach.

Seit rund zwei Wochen befindet sich die SpVgg in der Vorbereitung. Vier Mal pro Woche bittet Weiß seine Mannschaft auf den Trainingsplatz. Obwohl der Ball beim Kreisligisten volle acht Monate nicht mehr gerollt war, machte die Gruppe aber einen guten Eindruck auf den Trainer und bezwang im ersten Testspiel sogar den Bezirksligisten FC Dombühl deutlich mit 3:0.

"Natürlich hat man nach so langer Zeit manchen Spieler das ein oder andere Kilo mehr auf der Hüfte angesehen. Nach dem ersten Training dachte ich, dass wir zwölf Wochen Vorbereitung benötigen würden, um alle Spieler fit zu bekommen. Der erste Test gegen Dombühl hat mich dann aber vom Gegenteil überzeugt. Spielerisch hat sich bei der Mannschaft über die lange Pause nichts verändert und wir haben über 70 Minuten ein sehr gutes Spiel gemacht", berichtet der Übungsleiter.

"Zuschauer sind überlebenswichtig"

Obwohl bei der SpVgg gerade im Ausdauerbereich noch Nachholbedarf zu sein scheint, möchte Weiß seine Mannschaft aber nicht mit langen Laufeinheiten plagen und setzt stattdessen auf intensive Einheiten mit dem Ball. Und damit ist nicht der Medizinball gemeint. "Ich bin kein Trainer, der besonders viel von Laufeinheiten abseits des Platzes hält. Was bringt uns die blanke Fitness, wenn wir keinen geraden Ball spielen können? Außerdem spielen wir nicht in der Champions-League. Wir können uns unsere Fitness auch mit Übungen am Ball holen", schildert Weiß. Das Trainingsprogramm scheint auch bei den Spielern anzukommen. "Die Stimmung ist gut und die Mannschaft hat richtig Bock."

Zum Auftakt der Kreisliga geht es für die SpVgg Wolframs-Eschenbach am 25. Juli zum SV Viktoria Weigenheim. Das erste Heimspiel erfolgt sechs Tage später gegen den VFB Franken Schillingsfürst. Aufgrund der niedrigen 7-Tage-Inzidenz sind dann sogar wieder Zuschauer bei den Spielen erlaubt.

Für Weiß ein wichtiger Schritt Richtung Normalität. "Vor Zuschauern zu spielen, ist natürlich ein ganz anderes Gefühl. Die Fans sind nicht nur für uns, sondern auch für den Verein überlebenswichtig. Amateurfußball funktioniert nur mit Fans, weil erst über sie Leben in den Sport gelangt. Gegen Dombühl konnten wir schon wieder vor Fans spielen und ich freue mich schon auf das erste Heimspiel." Ein Gefühl, dass er nicht nur mit den Anhängern in seinem Landkreis teilen dürfte.

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