Fürths Gegner: Der FCN tritt mit schweren Rucksäcken an

20.3.2021, 13:21 Uhr
Zu wenig Unterstützung der Mannschaftskollegen: Manuel Schäffler (hier im Hinspiel gegen Paul Jaeckel) ist Nürnbergs Topscorer, kann die Mannschaft aber nicht alleine auf seinen breiten Schultern tragen. 

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, ARC Zu wenig Unterstützung der Mannschaftskollegen: Manuel Schäffler (hier im Hinspiel gegen Paul Jaeckel) ist Nürnbergs Topscorer, kann die Mannschaft aber nicht alleine auf seinen breiten Schultern tragen. 


Auch diesmal muss das Frankenderby ohne Zuschauer im Stadion auskommen. Wenn die SpVgg Greuther Fürth am Sonntag (13.30 Uhr, Live-Ticker auf nordbayern.de) den 1. FC Nürnberg empfängt, dann ist es bereits der dritte Vergleich während der Pandemie.


Alles anders im April: Neue Termine fürs Kleeblatt


Beim Kleeblatt bitten sie ihre Fans darum, von Unterstützung rund um das Stadion abzusehen. "Sowohl aus hygiene- als auch aus sicherheitstechnischen Gründen helft und unterstützt Ihr uns und unsere Mannschaft am meisten, wenn Ihr das Derby zu Hause verfolgt", heißt es in einer Mitteilung. Im besten Fall findet das nächste Aufeinandertreffen endlich wieder mit Fans vor Ort statt. Wobei sich ja noch nicht abschätzen lässt, ob es kommende Saison überhaupt ein Derby geben wird...

Mit der Gesamtsituation...

...waren sie schon mal zufriedener in dieser Saison beim 1. FC Nürnberg. Zum Beispiel vor dem Hinspiel, als man gerade sehr überzeugend den bis dahin ungeschlagenen VfL Osnabrück mit 4:1 in seine Einzelteile zerlegt hatte. Oder nach dem 1:1 gegen den Hamburger SV, als mal wieder eine neue Mannschaft am Valzner Weiher geboren schien. Oder nach dem 1:0-Sieg in Karlsruhe Mitte Februar, als der Club tatsächlich einmal mit kämpfenkratzenbeißen überzeugte und sich am Ende "das Glück verdiente", wie man so sagt.


Kleeblatt oder Club: Wer ist die die Nummer 1 in Franken?


Davor, dazwischen, danach: die pure Tristesse. Nachdem der vergangene Jahrgang weniger als drei Schritte vom Abgrund entfernt war und sich gerade noch so in der zweiten Bundesliga halten konnte, hatten sie beim 1. FC Nürnberg auf einen echten Neustart gehofft, vielleicht sogar auf etwas Aufbruchstimmung.

Sofern es die gegeben hat, ist sie inzwischen längst verpufft. Auch der aktuelle Jahrgang unter dem neuen Trainer Robert Klauß kommt weder fußballerisch noch tabellarisch voran. Die 2:3-Niederlage im Hinrunden-Derby darf rückblickend sogar noch als einer der besseren Auftritte gelten. Was vielleicht auch daran liegt, dass sich abgesehen vom Trainer personell gar nicht viel verändert hat im Vergleich zur Vorsaison. Nach zwei komplizierten Jahren scheint der ein oder andere einen Rucksack voller Blei mit sich herumzuschleppen.

Der letzte Auftritt...

...war diesmal gegen Osnabrück alles andere als überzeugend. Im Gegensatz zur Hinrunde trat der VfL mit neun Niederlagen in Folge im Gepäck an, in Nürnberg fehlte trotz eines maximal biederen Auftritts nicht viel, um sogar als Sieger vom Platz zu gehen. Den Gastgebern mangelte es an Kreativität und Tempo, nach der etwas überraschenden Führung verfielen sie absurderweise in Schockstarre. Dass sich der Club mit einem Erfolg weit von den Abstiegsrängen hätten distanzieren können, wirkte sich offenbar nicht förderlich auf das Selbstvertrauen aus. Sie nähern sich schon wieder dem Abgrund.

Alle Augen auf...

...Manuel Schäffler. Wie schon beim Hinspiel. Was auch ein Beleg dafür ist, wie ausrechenbar der 1. FC Nürnberg in dieser Spielzeit ist. Einen dominanten Mittelstürmer aufbieten zu können, ist zwar auch im Jahr 2021 nicht grundsätzlich verkehrt, wie Simon Terodde beim Hamburger SV beweist, dennoch fehlt es Schäffler ohne die Verletzten Lohkemper und Hack an Unterstützung.


Vorbild Fürth? Was der FCN vom Kleeblatt lernen könnte


Während in Fürth gleich eine Reihe von Spielern ihren Marktwert gesteigert haben und immer noch auf einem guten Weg sind, die zweite Bundesliga nach oben zu verlassen, ist das beim nächsten Gegner kaum einem gelungen. Außer Schäffler vielleicht, wobei der Marktwert mit 32 Jahren erfahrungsgemäß nicht mehr allzu sehr steigt. Gegen Osnabrück traf er nach langer Durststrecke per Kopf, mit neun Toren und vier Vorlagen ist er Nürnbergs Topscorer.

Verwandte Themen


2 Kommentare