Singh - und der FCN in Bochum: "Da geht noch mehr"

16.1.2021, 08:45 Uhr
Singh - und der FCN in Bochum:

© Foto: Wolfgang Zink

Es könnte zeitnah richtig hässlich werden beim 1. FC Nürnberg. Auch der Trainer kann schließlich nicht zum Friseur und trägt deshalb immer häufiger eine Cap oder Mütze; wenn seine Haare länger werden, sagt Robert Klauß, "bekomme ich dann so leichte Locken, mir graut’s davor."

Die Spieler schneiden sie sich mittlerweile schon gegenseitig oder lassen ihre Frauen ran. Not macht erfinderisch, das gilt natürlich auch für die sportliche Leitung. Weil Felix Lohkemper seit über drei Wochen nicht zur Verfügung steht und auch am Samstag in Bochum (Anstoß 13 Uhr/Sky) zuschauen muss, kann sich Sarpreet Singh auf seine vierte Startelf-Nominierung in Folge einstellen.

Lohkemper fällt wieder aus

Lohkempers Muskulatur im Adduktorenbereich zeigte nach der Mittwochs-Einheit eine Reaktion. "Wir hatten gedacht, dass es direkt klappt mit dem Spiel", meinte Klauß in der Pressekonferenz am späten Freitagvormittag, stattdessen ist der Topscorer wieder raus. Seinen Platz im Offensivblock wird wohl erneut der Neuseeländer Singh einnehmen, der nach anfänglichen Schwierigkeiten mittlerweile angekommen zu sein scheint bei seinem Club auf Zeit.

Singh ist ja nur geliehen vom FC Bayern, allerdings erst nach einem halben Jahr Anlaufzeit eine echte Option. Dass er so lange gebraucht hat, verwundert seinen Chef nicht. "Sicherlich musste er sich an das körperliche Niveau anpassen, er musste unsere Art von Fußball kennenlernen und verstehen, sich in der Mannschaft integrieren", sagt Klauß über seinen Mittelfeldspieler mit dem feinen linken Fuß, der ja aus der dritten Liga kam und nicht aus der ersten, aber unbedingt in die erste möchte.

Ein guter Plan

"Ich will im Sommer als ein besserer Spieler zum FC Bayern zurückkehren und um einen Stammplatz kämpfen", sagte er jetzt in einem Interview dem Portal Spox, "ich glaube daran, mich beim FC Bayern durchzusetzen. Das ist mein Plan."

Dass er sich zunächst beim Club durchsetzen sollte, ist ihm schon auch klar, weshalb man seine Entwicklung 100 Kilometer südlich ganz genau beobachtet. An Selbstbewusstsein scheint es Singh jedenfalls nicht zu mangeln, in die Zukunft schauen kann aber auch er nicht. "Im Fußball kann man nie seriöse Voraussagen treffen", sagt Singh, "wer weiß, vielleicht bleibe ich auch in Nürnberg."

Warten auf den Singh-Effekt

In Nürnberg hätten sie wenig dagegen, sollte er demnächst zur unumstrittenen Stammkraft aufsteigen. So weit ist Singh aber noch lange nicht. "Im Training hat er einen deutlichen Sprung nach vorn gemacht", sagt Klauß, "trotzdem geht da auch noch mehr bei ihm, das weiß er auch selber." In der Kategorie Torbeteiligungen etwa steht bei Sarpreet Singh nach wie vor die Null. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Vielleicht schon am Samstagnachmittag in Bochum.

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