Beim Freiburg-Spiel

U21-Nominierung und Startelf beim Kleeblatt: Simon Astas fast perfekte Woche

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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21.3.2022, 06:00 Uhr
Rachid Azzouzi (links) würde Simon Asta nur zu gerne langfristig beim Kleeblatt sehen, der 21-Jährige hat sich aber "deswegen noch keine Gedanken gemacht".

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Rachid Azzouzi (links) würde Simon Asta nur zu gerne langfristig beim Kleeblatt sehen, der 21-Jährige hat sich aber "deswegen noch keine Gedanken gemacht".

Die neue Woche begann für Simon Asta genauso unangenehm wie für all seine Kollegen beim Kleeblatt. Das 1:6 gegen Leipzig am Sonntagabend vor einer Woche war am Montag natürlich ein großes Thema - in der schonungslosen und sicher wenig schönen Analyse, aber auch in einer Ansprache vom obersten Chef. Rachid Azzouzi redete seinen Angestellten nochmal eindrücklich ins Gewissen, dass es beim Fußball nicht nur um sie, sondern auch um das Bild der Spielvereinigung in ganz Deutschland geht.

Die restliche Woche war für Simon Asta dann allerdings eine sehr schöne. Als er nach dem Training daheim saß, klingelte sein Handy. Eine unbekannte Nummer auf dem Display. Wer könnte das sein? "Ich war sehr verwundert, weil ich die Nummer nicht hatte", erzählt der 21-Jährige. Als er abhob, hörte er eine unbekannte Stimme, es war die von U21-Nationaltrainer Antonio Di Salvo. Der wollte ihm mitteilen, dass er ihn gerne für die beiden anstehenden Länderspiele gegen Lettland und in Israel nominieren würde.

Die Verwunderung wich der Freude, die noch ein bisschen größer wurde, nachdem auch Astas Mannschaftskollegen Maximilian Bauer und Jamie Leweling einen Anruf von Di Salvo erhielten. Das junge Trio habe dadurch noch ein bisschen mehr Energie auf den Trainingsplatz gebracht, erzählte Fürths Trainer Stefan Leitl, "ich glaube schon, dass uns das einen Push gegeben hat", sagte Asta. "Ich habe mich in der Trainingswoche gut reingekämpft und habe mich natürlich gefreut, dass ich von Anfang an spielen durfte."

Dass er das am Samstag gegen den Sportclub Freiburg durfte, war eine der Überraschungen an einem an Überraschungen reichen Spieltag, an dem nicht nur der einzig fitte Linksverteidiger Jetro Willems auf die Ersatzbank mussten, sondern auch Paul Seguin. Willems' Position auf der linken Abwehrseite übernahm der eigentliche Rechtsverteidiger Marco Meyerhöfer, dessen Platz Simon Asta einnahm.

Seit seinem Wechsel nach Fürth im Oktober 2020 war Fußball für den gebürtigen Augsburger, der ab der U15 in jeder Nationalmannschaft gespielt hatte, vor allem ein Trainingssport gewesen. In der zweiten Liga durfte er nur zweimal von Beginn an spielen, auch zu Beginn der Bundesliga-Saison war er außen vor. Beim Hinspiel in Freiburg gab er dann sein Startelf-Debüt - und schoss beim 0:3 ein Eigentor. Bei den weiteren Einsätzen von Beginn an folgten ein 3:6 gegen Hoffenheim und ein 1:4 in Wolfsburg, umso größer war die Freude am Samstag.

"Hatten bissl was gutzumachen"

"Wir hatten bissl was gutzumachen", sagte Asta nach dem 0:0 gegen Freiburg. "Das haben wir ganz gut gemacht." Er und seine Kollegen hätten "den Kampf reingebracht, die Mentalität, die uns ein bisschen gefehlt hat gegen Leipzig", sich "mit allem was wir haben reingeworfen" und "alles verteidigt, was ging". Auf der rechten Seite der Fünferkette fühlte sich Asta wohl, es war die Position, in der er zuletzt auch immer die U20-Nationalmannschaft als Kapitän angeführt hatte. Ob Vierer- oder Fünferkette, wollte er öffentlich jedoch nicht überbewerten, "ich mache das, was der Trainer sagt", sagte Asta. "Dann passt alles."

Der Trainer und auch Sportdirektor Azzouzi hätten gerne, dass er bald auch noch einen langfristigen Vertrag in Fürth unterschreibt, weil der jetzige im Sommer ausläuft. Die Fürther können den Kontrakt zwar per Option um ein weiteres Jahr verlängern, würden ihren frischgebackenen U21-Nationalspieler aber gerne noch länger binden. Asta selbst hat sich damit "noch nicht so recht befasst, muss ich sagen, wir sollten erstmal die Saison gut beenden", erzählte er. "Deswegen habe ich mir noch keine Gedanken gemacht."

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