Kapitän spricht über Anfragen

"Wir werden sehen, was passiert": Verlässt auch noch Hrgota das Kleeblatt?

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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8.6.2022, 19:30 Uhr
Sein letzter Applaus? Branimir Hrgota nach dem Spiel in Augsburg am 34. Spieltag.

© Sportfoto Zink / Melanie Zink, Sportfoto Zink / Melanie Zink Sein letzter Applaus? Branimir Hrgota nach dem Spiel in Augsburg am 34. Spieltag.

Fußballspielen darf Branimir Hrgota derzeit nicht. Der Kapitän der Spielvereinigung ist zwar mit der schwedischen Nationalmannschaft unterwegs, die Spiele in der Nations League in Slowenien (2:0) und gegen Norwegen (1:2) verbrachte Hrgota allerdings auf der Ersatzbank - genauso wie der andere Fürther Andreas Linde, der Robin Olsen das schwedische Tor überlassen muss.

Während die Kollegen daheim in Fürth vor einigen Tagen mit der Vorbereitung auf die neue Saison begonnen haben, sind Linde und Hrgota noch ein paar Tage in Europa unterwegs. Am Donnerstagabend geht es zuhause gegen Serbien, am Sonntag steht im Ullevaal Stadion von Oslo das Rückspiel gegen Norwegen um Erling Haaland an. Erst danach wird das Duo nach Fürth zurückkehren - und dann nicht nur trainieren, sondern auch viel reden. Über die Gegenwart und die Zukunft.

Denn vor allem die Zukunft von Hrgota ist auch einen Monat nach seinem emotionalen Worten nach dem letzten Bundesliga-Heimspiel offen. Damals, im Anschluss an das 1:3 gegen den BVB, ergriff der Kapitän vor der Nordtribüne das Wort, sprach davon, wieder gemeinsam anzugreifen - und davon, dass er das Kleeblatt liebt. Offenbar geht die Liebe aber nicht so weit, dass es für ihn kaum schönere Dinge gibt, als den Neuanfang in der zweiten Liga als Kapitän zu begleiten.

Schon direkt nach seiner Rede vor den Fans wollte sich der 29-Jährige nicht klar zum Kleeblatt bekennen - dass er seinen bis 2024 laufenden Vertrag erfüllt, erscheint inzwischen immer unwahrscheinlicher. In einer Medienrunde der schwedischen Nationalmannschaft wurde Hrgota auf seine Zukunft angesprochen und schwärmte dabei von einem Verein, der ihn gerne verpflichten würde. "Der 1. FC Köln ist ein großartiger Verein", sagte Hrgota dem "Sportbladet". "Es gibt Interesse. Ich spreche mit meinem Berater und unserem Manager."

Dieser Manager, Fürths Geschäftsführer Rachid Azzouzi, wird also nach Hrgotas Rückkehr einige Gespräche führen müssen - der Ausgang dieser erscheint offen. "Wir werden sehen, was passiert", sagte Hrgota in Schweden. Verlässt auch noch der Kapitän den Verein, wäre das ein schwerer Schlag für die Fürther. Die haben mit Jamie Leweling (für vier Millionen Euro zu Union Berlin), Jessic Ngankam (zurück zu Hertha BSC) und zuletzt Havard Nielsen (Wechsel zu Hannover 96) schon drei Viertel der letztjährigen Stürmer verloren - blieben nur noch Dickson Abiama und Afimico Pululu, die in der Bundesliga keine größere Rolle spielten.

Hrgota nach Köln? Dem Boulevard-Blatt "Express" nach ist das nicht sehr wahrscheinlich. Hrgota wolle demnach zwar in der Bundesliga bleiben und habe bereits eine Anfrage aus Italien abgelehnt, die kolportierte Ablöse von 1,5 Millionen Euro sei allerdings zu hoch für den Effzeh. In der Winterpause hatte Hrgota, wie er später bestätigte, schon ein sehr lukratives Angebot aus der US-amerikanischen MLS abgelehnt.

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