Trotz Mbappé: Canadi vertraut gegen PSG auf Dreierkette

18.7.2019, 05:56 Uhr
Baut auf eine Dreierkette: Club-Coach Damir Canadi.

© Sportfoto Zink / DaMa Baut auf eine Dreierkette: Club-Coach Damir Canadi.

Wer sie genau erfunden hat, die Abwehrformation namens Dreierkette, ist nicht ganz klar, Michael Köllner war es jedenfalls nicht. Dass der Fußballlehrer seine Fußballmannschaft in der vergangenen Saison trotzdem ein paar Mal mit einer leicht verkürzten Defensivreihe antreten ließ, spricht zumindest für seine taktische Variabilität.

Nachhaltig in Erinnerung geblieben ist vor allem der Testlauf in Dortmund; weil der 1. FC Nürnberg an diesem Abend im Schnitt etwa alle 13 Minuten einen Gegentor hinnehmen musste, galt das Experiment früh als gescheitert. Trotzdem ließ Köllner die Idee nicht los und die Variante im Wintertrainingslager fleißig üben.


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Als es ernst wurde, vertraute er dann doch lieber wieder vier hauptamtlichen Verteidigern, auch sein Nachnachfolger bevorzugt eigentlich die bewährte Strategie, möchte seinen Club aber ebenfalls flexibler sehen – und, wenn es die Situation bedingt, während einer Partie in unterschiedlichen Systemen.

 

Bereits in der Saalfeldener Arena verordnete Damir Canadi deshalb die Dreierkette, die nach Ballverlusten ja auch zügig zur Fünferkette werden kann, wenn sich die äußeren Mittelfeldspieler nach hinten fallen lassen. Während besagter Einheit in Österreich bildeten Margreitter, Mühl und Jäger den letzten Block, am Sonntag, beim 1:2 in Wien gegen den SK Rapid, betraute er zunächst Margreitter, Erras und Sörensen mit der ungewohnten Aufgabe.


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Für Canadi ist die Dreierkette letztlich nur Teil einer "Spielweise, die nach vorn ausgerichtet ist", weil somit etwas mehr Personal für das Gegenpressing und Umschaltspiel zur Verfügung steht. In Hütteldorf sah das besonders in der ersten Halbzeit schon recht ordentlich aus. "Wir haben ein neues System probiert, das hat im Spiel größtenteils sehr gut funktioniert", fand Margreitter im ORF, es sei die Prämisse gewesen, "dass wir uns da heute reinspielen und nicht aufs Ergebnis schauen."

Generalprobe gegen PSG

Eine Möglichkeit haben sie noch, sich da reinzuspielen, allerdings ist die Frage, ob sich der Club eine derart mutige Grundausrichtung auch am Samstagabend überhaupt zutraut. Zu Gast im Max-Morlock-Stadion ist dann um 18.30 Uhr (Spielbericht auf nordbayern.de) der Scheich-Club Paris Saint-Germain mit etlichen Superstars; nach Informationen der Nürnberger Nachrichten stehen unter anderem Kylian Mbappé und sogar Neymar auf der Zimmerliste für Nürnberg, gestern Abend, beim Test in Dresden fehlte der teuerste Fußballer auf diesem Planeten allerdings.

Somit ist es noch hypothetisch und bleibt es vielleicht auch, was Mbappe und Neymar mit der möglichen Dreierkette des 1. FC Nürnberg anstellen werden oder nicht. An einigen Stellen drückte das 3-4-3 in Wien noch etwas, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Vielleicht sogar bis zum Punktspielauftakt in zehn Tagen in Dresden.

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