Variabel, schnell und fantasievoll: Der FCN trainiert wieder

6.8.2020, 18:13 Uhr
Variabel, schnell und fantasievoll: Der FCN trainiert wieder

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn

Als sie das letzte Mal gemeinsam auf einem Fußballplatz gestanden haben, da endete der Abend in einer großen Jubeltraube. 26 Tage nachdem Fabian Schleusener mit seinem Treffer in der sechsten Minute der Nachspielzeit des Relegationsspiels beim FC Ingolstadt dafür gesorgt hat, dass sich der 1. FC Nürnberg auch in der kommenden Saison Zweitligist nennen darf, traf man sich wieder.

Interviews und Neue neben dem Rasen

Der Donnerstag sah den Trainingsauftakt des 1. FC Nürnberg und eine nahezu unveränderte Mannschaft. Trotzdem war alles anders. In Ingolstadt mitgefreut hatten sich ja unter anderem die Trainer Marek Mintal und Michael Wiesinger oder der Sportvorstand Robert Palikuca. Mintal und Wiesinger widmen sich längst wieder ihren Aufgaben im Nachwuchsleistungszentrum, mit Palikuca hat man sich auf eine Trennung geeinigt.

Stattdessen gab am Rande des Trainingsplatzes zuerst der Trainer Robert Klauß dem vereinseigenen TV-Sender ein Interview und dann der Sportvorstand Dieter Hecking. Klauß hatte schon am Morgen in einer Journalistenrunde ein paar Dinge, die er zu verändern vor hat, skizziert, am Nachmittag sprach Hecking dann über weitere Neuzugänge.

Mit Spielern hielt er sich da nur kurz auf - weil mit Tom Krauß erst ein Neuzugang feststeht. Immerhin mit wem sie zusammen arbeiten würden, wissen seit dem Donnerstag potenzielle Neuzugänge. Da verkündete der Club, dass fortan Athletiktrainer Tobias Dippert, Torwarttrainer Dennis Naudahm und Co-Trainer Tobias Schweinsteiger an der Seite von Klauß arbeiten werden. "Es sind Typen, die jung sind und trotzdem viel Erfahrung haben", sagte Klauß über seine neuen Trainer-Kollegen. Atheltik - und Torwarttrainer hätte der Verein ausgesucht, ergänzte Hecking noch. Um Personal auch dann noch zu haben, wenn das mit Klauß vielleicht doch nicht funktioniert.

Gemeinsam wollen sie in den nächsten zehn Tagen der Mannschaft ihre Idee vom Spiel vorstellen, ehe es dann in der zweiten Phase an die intensive Arbeit an "Pressing und Umschaltspiel" geht.

"Ich finde das nicht schwierig, sondern spannend"

Dass es am Personal für die Idee fehlen könnte, weil er hauptsächlich mit den Spielern arbeiten muss, die zuletzt fast abgestiegen wären, befürchtet Klauß nicht. "Ich finde das nicht schwierig, sondern spannend", sagt Klauß, "wir werden sehen, welches Potenzial in den Spielern schlummert." Grundsätzlich geht es Klauß nicht darum, eine Idee vorzuschreiben, "sondern den Spielern etwas zu anzubieten, worauf sie Lust haben". Und wahrscheinlich liegt Klauß richtig, wenn er vermutet, dass kein Spieler etwas dagegen hat, nach der Balleroberung "so schnell wie möglich in Richtung Tor" zu kommen.

Eingeübt werden bis zum Pflichtspielstart im September auch "mehrere Grundordnungen", sagt Klauß. Das heißt der FCN will sich in Zukunft variabel geben, was in der Defensive bedeutet, dass sowohl Vierer- als auch Dreierkette zum Repertoire gehören sollen.

Geduld und Träume

Grundsätzlich glaubt Klauß, dass die Mannschaft besser ist als ihr Ruf: "Hätte ich das so schlecht gesehen, wäre ich gar nicht hier." Trotzdem sollen im langen Transferfenster noch Spieler abgegeben werden, um Platz für Neuverpflichtungen zu schaffen. Wenn dann endgültig alle da sind, dann braucht es nur noch Geduld, sagt Klauß. Vor allem intern, meint er, mit einem jungen Trainerteam. Und das Umfeld? Darf träumen. "Warum denn nicht", sagt Klauß. Das erste Tor der ersten Trainingseinheit unter Klauß erzielte übrigens: Fabian Schleusener.

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