Deutschlandweite Regel bringt nur wenig 

Rindertransporte: Ein EU-weites Verbot muss her

22.6.2021, 06:50 Uhr
Kühe auf einer Weide: Ein bayernweites Verbot alleine hilft wenig. 

© Boris Roessler, dpa Kühe auf einer Weide: Ein bayernweites Verbot alleine hilft wenig. 

Seit Jahren stehen die Rindertransporte in Drittländer in der Kritik – zu Recht. Doch auch ein bayernweites oder deutschlandweites Verbot wird den Tieren wenig helfen. Ein solches Verbot würde nur dazu beitragen, die Öffentlichkeit zu beruhigen. Solange keine schärferen EU-weiten Regeln gelten, wird es immer Schlupflöcher und damit Transporte über andere EU-Länder in Drittländer geben.

Auch wenn – wie es zum Beispiel bundesweit kommen könnte – die Tiere mindestens zwölf Wochen in anderen EU-Ländern bleiben müssen, bevor sie von dort weiter in Drittländer transportiert werden dürfen, wird dies die Verantwortlichen der Agrarindustrie und die Transporteure nicht abschrecken. Helfen könnte nur ein EU-weites Verbot. Lebende Tiere sollten nicht mehr in Drittländer, in denen Tierschutz kaum eine Rolle spielt, gebracht werden dürfen.

Doch dies wird wohl leider auf absehbare Zeit ein Wunsch bleiben. Denn die hohen Ausfuhrzahlen sind auch das Ergebnis einer Überproduktion. Um diese Überproduktion zu stoppen, müsste sich unsere Agrarpolitik grundlegend verändern. Und ein Systemumbau – falls er wirklich kommt – braucht Zeit. Außerdem sind die Transporte ein lukratives Geschäft – und dies werden sich die Verantwortlichen sicherlich nicht so einfach nehmen lassen.

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