Siemens feiert in der Corona-Krise einen Milliardengewinn

12.11.2020, 13:02 Uhr
Joe Kaeser ist sichtlich zufrieden mit sich und seiner Leistung in den Jahren als Siemens-Vorstandsvorsitzender.

© Matthias Balk, dpa Joe Kaeser ist sichtlich zufrieden mit sich und seiner Leistung in den Jahren als Siemens-Vorstandsvorsitzender.

"Wir befinden uns mitten in einer interessanten Zeit", sagte Kaeser auf der Bilanz-Pressekonferenz des Unternehmens. Das meine er nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch und gesellschaftlich. "Und ich freue mich, dass wir als Unternehmen gerade noch rechtzeitig die wichtigsten Meilensteine unserer Strategie umsetzen konnten."

Joe Kaeser lobt sich zum Abschied selbst

Zum Hintergrund: 2013 war der Niederbayer als Vorstandsvorsitzender angetreten und hat seitdem den Konzern in drei eigenständige Teile zerschlagen - Siemens Healthineers, Siemens Energy und, wenn man so will, Siemens-Rest mit den Sparten Digital Industries, Smart Infrastructure und Mobility. Erst vor wenigen Wochen hatte Energy seinen Börsengang hingelegt.

"Der Übergang von einem unübersichtlichen Konglomerat zu einem Unternehmen mit klarer Struktur ist geschafft", lobte sich Kaeser selbst, der die operative Verantwortung für den Konzern bereits an seinen designierten Nachfolger Roland Busch übergeben hat. Und wie richtig das gewesen sei, dafür stehen für Kaeser auch die zahlen des letzten Geschäftsjahrs, das er allein verantwortete.


Siemens-Chef Joe Kaeser verteidigt den Konzernumbau.


Konkret sank der Umsatz von Siemens im abgelaufenen Geschäftsjahr um zwei Prozent auf 57,14 Milliarden Euro. Auch der Gewinn nach Steuern fiel von 5,65 Milliarden auf 4,2 Milliarden Euro. Im Vergleich zu anderen Konzernen hat sich Siemens damit aber in der Corona-Krise bisher auffallend gut geschlagen.

Entsprechend schlägt der Vorstand auch eine Dividende von 3,50 Euro je Aktie für die Aktionäre vor - und damit fast so viel wie die 3,90 Euro im Jahr zuvor.

Wie es in den kommenden Jahren weiter geht, das liegt nun wesentlich in den Händen von Roland Busch. Für das nächste Geschäftsjahr stellt Siemens die Rückkehr zu einem "moderaten" Umsatzplus in Aussicht. Busch selbst erklärte, der Fokus liege nun auf organischem Wachstum.

Roland Busch sieht Siemens gut aufgestellt

"Wir sehen, dass in all unseren Märkten eine unglaubliche Transformation stattfindet", so Busch. Sowohl Technologien als auch Geschäftsmodelle änderten sich. Für Siemens lägen darin gute Marktchancen. "Wir sind vielleicht noch nicht ideal, aber schon sehr, sehr gut aufgestellt."

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