Kommentar: Grusel-Masken sind kein Verrat am Vaterland

28.10.2014, 13:00 Uhr
Kommentar: Grusel-Masken sind kein Verrat am Vaterland

© Athina Tsimplostefanaki

Natürlich ist der historische Hintergrund dieses Feiertages den meisten Deutschen nicht geläufig, fest verankert in der deutschen Tradition ist er auch nicht. Warum also finden sich im Oktober Kürbis-Deko, gruselige Masken und Plastikspinnen in nahezu jedem Supermarkt auch hierzulande? Ganz einfach: Weil es Spaß macht, Halloween zu feiern!

Horror-Filme spielen Millionen ein und Grusel-Geschichten haben schon seit eh und je Kinder am Lagerfeuer in ihren Bann gezogen. Sich zu gruseln macht einfach Freude. Sich zu verkleiden und in eine andere Rolle zu schlüpfen sowieso!



Wenn an Fasching die halbe Stadt peinliche Clowns-Kostüme trägt oder sich als sexy Polizistin verkleidet und das Narrenvolk sich lallend durch die aktuellen Schlager-Hits krakeelt, wird das mit Tradition und Brauchtum erklärt. Schminkt man sich Ende Oktober als Zombie oder Hexe und feiert mit Freunden eine Halloween-Party, wird das von vielen direkt als Verrat am Vaterland verstanden, denn diese fremde Tradition zeige eindeutig die Amerikanisierung unserer Gesellschaft und den Verfall der deutschen Traditionen. Dabei befindet sich die Gesellschaft ständig im Wandel und das ist doch auch gut so. Holi-Feste, die an eine indische Tradition angelehnt sind, finden in Nürnberg und ganz Deutschland immer mehr Fans und auch am St. Patrick‘s Day werfen sich nicht nur Iren in grüne Kleidung und stoßen in Irish Pubs mit Guinness an.

Das Schöne ist doch, dass man die freie Wahl hat, sich an solchen Festen zu beteiligen oder eben zu Hause zu bleiben. Also bitte liebe Halloween-Muffel, lasst denen den Spaß, die sich daran erfreuen und spart Euch Eure Energie lieber für das nächste Club-Spiel oder die kommende Bundestagswahl.

Lesen Sie hierzu auch den Kommentar: "Halloween ist Fasching für Arme."

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