"A Royal Night": Eine fiktive Nacht im Leben der Queen

1.10.2015, 12:07 Uhr
Prinzessin Elizabeth (Sarah Gordon) mischt sich in "A Royal Night" mit ihrer Schwester zur Feier des Kriegsendes unters Volk.

Prinzessin Elizabeth (Sarah Gordon) mischt sich in "A Royal Night" mit ihrer Schwester zur Feier des Kriegsendes unters Volk.

"Das Leben, wie wir es leben, gehört nicht uns allein", lautet das Erziehungsmantra, mit dem Elizabeth (Sarah Gadon) und Margaret (Bel Powley) aufgewachsen sind. Aber jetzt wollen die zwei Teenager feiern. Denn ganz London verwandelt sich in dieser Nacht in eine riesige Party. Es ist der 8. Mai 1945. Die deutsche Wehrmacht hat die Kapitulation unterzeichnet. Um Zwölf tritt der Waffenstillstand in Kraft. Der Zweite Weltkrieg ist zu Ende.

Aufpasser bald abgeschüttelt

Doch die Schwestern sollen brav zu Hause bleiben. Schließlich sind sie Prinzessinnen, ihr Vater King George VI. (Rupert Everett) wird um Zwölf eine Radioansprache halten.

Am Ende dürfen sie doch raus — mit zwei uniformierten Bewachern und der Auflage, dem Vater über Volkes Stimmung zu berichten. "Inkognito" — das Zauberwort zergeht den jungen Frauen auf der Zunge, die Aufpasser haben sie bald abgeschüttelt. Während die 14-jährige Margaret mit einem Offizier im wilden Treiben verschwindet, verbringt die verantwortungsvolle 19-jährige Elizabeth die Nacht damit ihre Schwester in den Nachtclubs von Soho zu suchen.

Jarrolds "A Royal Night" ist eine grundharmlose Kostümfilm-Miniatur, in deren fiktiver Story sich die königliche Familie eine historische Nacht lang mit dem gemeinen Volk verbinden darf. Dem an sich reizvollen Gedanken, die Queen als junge Frau mal richtig auf den Putz hauen zu lassen, wird hier jedoch allzu respektvoll nachgegangen. Zwar gibt Bel Powley als Margaret ein überzeugend gut gelauntes Partygirl ab, aber die biografische Fiktionalisierung der amtierenden Königin fällt deutlich vorsichtiger aus. Das ist vor allem dank der beiden frisch aufspielenden Hauptdarstellerinnen nett anzusehen, aber auch bald wieder aus dem Gedächtnis verschwunden.(GB/97 Min; Cinecittà, Metropolis, Nbg.; Manhattan, Erl.)

 

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