Eltern wollen die Schule in Seligenporten retten

17.6.2017, 17:19 Uhr
Eltern wollen die Schule in Seligenporten retten

© Foto: Wolfgang Fellner

Bisher sind es rund ein Dutzend Eltern, die für den Schulstandort Seligenporten kämpfen wollen. Wie berichtet, wird es im kommenden Schuljahr dort keine erste Klasse mehr geben, weil es zu wenige ABC–Schützen aus Seligenporten, Rengersricht und Schwarzach gibt. Stattdessen sollen die Kinder in Pyrbaum unterrichtet werden in zwei ersten Klassen mit jeweils 25 Kindern.

Bei einer Elternversammlung im Mai und im Marktrat schlugen die Wogen hoch. Man befürchtet, dass der Standort nach und nach abgebaut werden soll und am Ende die endgültige Schließung der Grundschule steht. So wie im nahen Möning, wo im Schulhaus seit vergangenem Jahr die erste Klasse fehlt; die Kinder werden in Freystadt unterrichtet. Auch dort hatte es massiven Widerstand gegeben.

"Kleine Schulen haben einen Mehrwert für das ganze Dorf", sagt Stephanie Jaspers, eine der Sprecherinnen der Initiative. Die Homepage ja-schule-seligenporten.de mit einer ganzen Latte an Argumenten für den Erhalt des Schulstandorts haben sie bereits ins Netz gestellt. In der nächsten Zeit wollen die Mitglieder der Initiative so viele Mitstreiter wie möglich auf ihre Seite ziehen.

Das sind in erster Linie die Eltern der betroffenen Erstklässler. "Viele sind unzufrieden, haben aber resigniert", sagt Jaspers. "Wir wollen zeigen, dass es vielleicht doch noch einen Weg gibt."

Die Initiative strebt eine "Drei-Klassen-Lösung" an, also eine Aufteilung der 50 Schulanfänger auf zwei Klassen in Pyrbaum und eine in Seligenporten. "Das wäre optimal für alle Betroffenen", sagt Jaspers. Neben den Eltern will man auch die Markträte mit ins Boot holen und die Vereine und Institutionen davon überzeugen, dass die Schule im Dorf bleiben muss.

Im Staatlichen Schulamt Neumarkt sieht man dies anders. "Wir haben nicht die notwendigen Lehrerstunden", sagt Schulamtsdirektor Franz Hübl. Er rechnet vor: Pro Schüler erhält das Schulamt 1,2 Lehrerstunden aus München zugeteilt. "Mit 60 Stunden kann man keine drei Klassen unterrichten", sagt Hübl. Zwar gebe es noch die Möglichkeit, die Stunden anderswo zu besorgen. Doch ginge dies zu Lasten anderer Schulen.

Denn das Stundenkontingent ist kein Verschiebebahnhof an den einzelnen Schulen, sondern es gilt für den gesamten Amtsbereich, für alle 4700 Schüler an den Grund- und Mittelschulen im Landkreis Neumarkt zwischen Pyrbaum und Hohenfels, zwischen Lauterhofen und Dietfurt. "Wir müssen damit alle Klassen an allen Schulen versorgen, so, dass jeder gerecht behandelt wird", sagt Hübl.

Eine Schule pro Gemeinde erleichtert da die Planung ungemein. Und so ist Pyrbaum-Seligenporten neben Möning mit der letzte Doppel-Schulstandort. Die einzügigen Schulen in Sindlbach und Burggriesbach sind jeweils selbstständig mit eigener Leitung. Sindlbach wird wohl im nächsten Jahr einen Verbund mit der Schwarzachtalschule Berg eingehen, um sich in manchen Punkten zu ergänzen. "Doch die Schule ist lebensfähig und kann ohne Probleme weiterbestehen", sagt Hübl.

Das hofft Stephanie Jaspers auch für den Schulstandort Seligenporten. Durch die neuen Baugebiete würden auch die Schülerzahlen wieder steigen. "Ein Ort ohne seine Schule ist wieder ein Stück verlorene Lebensqualität und Lebendigkeit", sagt sie.

Infos und Kontakt:

ja-schule-seligenporten.de

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