Beim FCN kriselt es schon wieder

16.9.2013, 11:09 Uhr
Beim FCN kriselt es schon wieder

© Sportfoto Zink

Es sollte im fünften Saisonspiel der erste Sieg für den 1. FC Nürnberg werden. Am Ende wurde es beim 1:1-Unentschieden in Braunschweig wieder nur ein Zähler - ein glücklicher noch dazu. Glücklich deshalb, weil der Club ohne einen überragenden Raphael Schäfer wohl mit leeren Händen nach Hause gefahren wäre. Unterm Strich steht der FCN nach fünf Spieltagen mit nur drei Punkten auf Relegationsplatz 16 - ein ernüchterndes Zwischenergebnis.

Ernüchternd war auch das Fazit von Kapitän Schäfer nach dem Spiel bei Sky: "Wir müssen schauen, dass wir als Mannschaft auf Normalform kommen, das sind wir nicht. Wir haben zu viele Leute, die ihrer Form hinterher laufen, das tut uns als Mannschaft weh." In eine ähnliche Kerbe schlug auch Trainer Michael Wiesinger: "Vielleicht waren wir uns nach der Führung ein wenig zu sicher."

Dabei hatte die Bundesliga-Saison eigentlich gut angefangen für den 1. FC Nürnberg. Gegen starke Hoffenheimer und Berliner an den ersten beiden Spieltagen gab es nach Rückständen jeweils einen Punkt für den Club. Und die erwartete Abreibung im Derby bei Rekordmeister Bayern München blieb ebenfalls aus. Beim 0:2 in der Landeshauptstadt zeigte der FCN über weite Strecken der Partie eine engagierte Leistung, musste sich am Ende der individuellen Qualität der Münchner aber geschlagen geben.

Danach gastierte der FC Augsburg im Frankenstadion. Eigentlich wollte sich der Club den ersten Dreier der Saison abholen. Doch nach einer schwachen Vorstellung, sowohl in der Defensive als auch Offensive, gab es stattdessen mit dem 0:1 eine bittere Niederlage. Ähnlich sah es am Sonntag in Braunschweig aus: Zu häufig kam der Tabellenletzte zu Chancen und in der Spielanlage war Nürnberg erneut erschreckend uninspiriert.

Schon nach der Partie gegen den FCA beantwortete Schäfer die Frage nach den Gründen für die Pleite. Die Antwort: "Daran, woran es hier schon öfter gelegen hat." "Einigen Spielern" fehle "die Bereitschaft zum letzten Schritt", so der 34-Jährige. Hat der Club also ein Einstellungsproblem? Dafür würde neben den Aussagen von Schäfer auch die Tatsache sprechen, dass Robert Mak aus disziplinarischen Gründen mal wieder nicht im Kader stand. "Ich habe mich dafür entschieden, die Spieler mitzunehmen, die mit hundert Prozent bei der Sache sind und die eine absolut professionelle Einstellung mitbringen", so Wiesinger.

Martin Bader sieht indes keine Veranlassung, an seinem Trainer zu zweifeln. "Wir werden auch diesmal nicht in Hektik verfallen, sondern die Ruhe bewahren", so der Sportdirektor im kicker. Dennoch wird der Druck auf Michael Wiesinger bei weiteren schwachen Auftritten unweigerlich größer. Der Coach bleibt cool: "Im Fußball hat man immer Druck, egal wo man in der Tabelle steht."

In der kommenden Woche heißt es nun Ursachenforschung für das Trainerteam Wiesinger und Armin Reutershahn, um das Team wieder in die Spur zu bringen. Hilfreich könnte es dabei auch sein, dass Neuzugang Makoto Hasebe eine komplette Woche Zeit hat, um seine neuen Kollegen auf und neben dem Platz besser kennen zu lernen. Das würde dem Club bei der Jagd nach dem ersten Ligadreier der noch jungen Spielzeit an den kommenden Spieltagen weiterhelfen. Und dieser ist mit der richtigen Einstellung durchaus möglich. Abgesehen von Borussia Dortmund am kommenden Samstag warten die ebenfalls kriselnden Bremer und Hamburger auf den 1. FC Nürnberg.

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