Nachhaltig und umweltschonend

Ganz ohne Chemie: Mit diesem Pulver werden Sie Garten-Schädlinge los

Simone Madre

SEO-Redakteurin

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15.4.2024, 14:53 Uhr
Auch gegen Zecken kann Kieselgur helfen. 

© Patrick Pleul, dpa Auch gegen Zecken kann Kieselgur helfen. 

Schädlinge bereiten immer wieder Probleme im Haus und in den heimischen Gärten. Die Mittel zur Bekämpfung sind oft neurotoxisch und auch für Haustiere und Menschen gefährlich. Kieselgur ist ein natürliches Schädlingsbekämpfungsmittel und somit eine gute Alternative zu herkömmlichen Produkten.

Bei Kieselgur handelt es sich um ein weißes Pulver, das aus den Schalen abgestorbener Kieselalgen gewonnen wird. Kieselalgen sind Mikroorganismen, die im Meer leben. Sterben diese, sinken sie auf den Meeresboden und zersetzten sich dort. Ein Milliliter reine Kieselgur enthält etwa eine Milliarde versteinerter Schalen und deren Bruchstücke.

Wie wirkt das nachhaltige Bekämpfungsmittel?

Kieselgur ist nicht nur sehr porös und kann deshalb große Mengen an Wasser und Fett aufsaugen, die winzigen Teilchen haben auch scharfe Schnittkanten. Damit wird der Chitinpanzer eines Insekts beschädigt, wenn es über eine Schicht aus Kieselgur läuft. Wird sie in den Verdauungstrakt von Insekten und Milben aufgenommen, nehmen diese ebenfalls Schaden. Anschließend zieht sie die Flüssigkeit aus dem Insekt und dieses vertrocknet. Für Menschen sieht die Schicht lediglich aus wie Staub.

Das Mittel unterscheidet sich somit durch die Wirkung - sie ist mechanisch. Haustiere werden nicht beeinträchtigt. Tatsächlich wird Kieselgur sogar in der Tierfütterung verwendet. Gefährlich ist das Mittel für Läuse, Käfer, Ameisen, Zecken, Silberfische, Milben und Flöhe. Diese können keine Resistenz gegen Kieselgur aufbauen, somit kann das Mittel immer wieder angewendet werden. Es gibt unterschiedliche Kieselgur-Arten. In der Schädlingsbekämpfung kommt amorphes Kieselgur zum Einsatz. Wichtig ist es, das Pulver nah an den Versteckplätzen und auf den Laufwegen der Tiere auszubringen, denn sie müssen damit direkt in Kontakt kommen.

Das Mittel ist vielseitig einsetzbar. Beispielsweise kann man Kieselgur mit in das Sandbad von Ziervögeln mischen. Bei Kaninchen, die von Milben befallen sind, streicht man das Kieselgur ins Fell und lässt dabei den Kopf aus, damit Augen und Atemwege nicht mit Staub belastet werden.

Kieselgur ist auch ein geeignetes Pflanzenschutzmittel. Tragen Sie das Mittel alle zwei bis drei Wochen beispielsweise mithilfe eines Pinsels auf befallene Pflanzen auf. Sie sollten immer dann Kieselgur nachgeben, wenn die erste Schicht verbraucht ist. Wenn man größere Flächen behandeln will, kann man Kieselgur und Wasser im Verhältnis von 1:6 in eine Gartenspritze geben.

Wie ist Kieselgur anzuwenden?

Kieselgur ist unbedenklich für die Gesundheit. Deshalb führt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit Kieselgur auf der Liste für zugelassene Pflanzenschutzmittel. Nach der Einschätzung des Bundesamtes kann Kieselgur auch für den Schutz von Lebensmittelvorräten eingesetzt werden.

Bei der Anwendung des Mittels wird dennoch empfohlen, eine Schutzbrille und eine Maske zu tragen, um sich vor dem Einatmen von Staubpartikel zu schützen. Denn Staub kann die Lunge reizen, insbesondere wenn er sehr fein ist. Das gilt unabhängig davon, woraus er besteht.

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