Ein Jahr her! Vielversprechender FCN bietet Paris Paroli

20.7.2020, 20:00 Uhr
Ein Jahr her! Vielversprechender FCN bietet Paris Paroli

© Sportfoto Zink / DaMa

Und dann sind sie wirklich da. Frankreichs Multi-Millionen-Ensemble, Kylian Mbappe und noch mehr Stars, am 20. Juli, in der Noris. Ein mehrfacher Klassenunterschied ist vor der Generalprobe einer, wie sich später herausstellen wird, grausamen Club-Saison zu erwarten. Eine Schlappe sondergleichen gegen die Teuer-Truppe von der Seine. Gegen ein Schwergewicht des internationalen Fußballs. Zumal der Club, dem Neu-Coach Damir Canadi eine aktive, nach vorne gerichtete Spielweise verordnet hat, auf eine recht unrunde Vorbereitung zurückblickt. In Bayreuth, in der Oldschdod etwa, hat der Altmeister ziemlich alt ausgesehen. Gegen einen Regionalligisten.

Der Plan steht: Nicht nur Palacios beeindruckt Paris 

Und trotzdem. Am 20. Juli ist er da, der Club, löst seine Hausaufgabe im letzten Spiel vor dem Zweitliga-Auftakt in Dresden erfolgreich. Beim finalen Test vor dem Sachsen-Stopp, dem ersten erfolgreichen Auftritt dieser recht unrunden Runde, imponiert nicht nur Federico Palacios - wenig später ein Regenburger. Damir Canadis Handschrift, im Pressing-Verbund hochstehend und nach Ballgewinn schnell nach vorne zu spielen? Sie ist sichtbar an diesem 20. Juli. Der Club zumindest an diesem Tag ein vielversprechender Zweitligist, der dem von Robert Palikuca formulierten Plan, binnen zwei Jahren in die Erstklassigkeit zurückzukehren, Nahrung gibt.

Bei einem flott vorgetragenen Konter tanzt Palacios mit Anlauf, Mut und erfreulicher Spielfreude in den Sechzehner. Und zwingt Abdou Diallo mit einem Chipball zum Handspiel. In dessen Folge gelingt Enrico Valentini mit Schuss- und Nervenstärke vom Punkt das 1:1, das so im Spielbericht stehen bleibt. Und mit einer Social-Media-Sympathiewelle für den kreuzbandrissgeschädigten Virgil Misidjan - Valentini hält nach seinem Torerfolg dessen Trikot hoch - einhergeht. 

Angesichts Nürnbergs famoser zweiten Hälfte ist das Ergebnis für die Mannschaft aus Frankreichs Capitale am Ende sogar schmeichelhaft. Und das Spitzenteam von der Seine vom Vortrag des FCN selbst ein Stück weit beeindruckt.

"Gut", lobte Weltmeister Julian Draxler, der als noch junger Schalker die Rot-Schwarzen einst aus dem Pokalwettbewerb geschossen hat, sei der Club gewesen. Richtig gut. Und - wie Draxler auf der zur Mixed-Zone umfunktionierten Laufbahn ergänzte, "schon weiter" als das Tuchel-Team. "Das positive Ergebnis", von dem FCN-Torwart Mathenia im Nachgang sprach, wollte dessen Trainer nach Abpiff trotzdem "nicht überbewerten“. Dass die “Mechanismen langsam greifen“, sagte Damir Canadi nach dem PSG-Coup gleichwohl. “Die Mannschaft entwickelt sich, jetzt müssen wir dranbleiben“, konstatierte Nürnbergs neuer Trainer damals.

Besser wird's für den FCN nicht wirklich

Chapeau, Club! Auch wenn der Liga-Start in Dresden danach ebenfalls gelingen sollte, sollte es für den FCN jedoch nicht besser werden in der danach beginnenden Saison. Schlechter vielmehr. Sogar merklich. Mit der Folge, dass Nürnbergs Aufstiegsaspirant schnell zum Abstiegskandidaten mutierte. Am 20. Juli in der Noris, als Kylian Mbappe und Frankreichs Multi-Millionen-Ensemble in der Noris zu Gast waren, war davon allerdings noch nichts zu spüren. 

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