Erras will beim Club kein Kurzarbeiter mehr sein

19.2.2020, 10:52 Uhr
Beim 2:2 am Freitag in Heidenheim spielte Patrick Erras seit langem wieder von Anfang an. Hier klärt der rot-schwarze Raigeringer gegen Sebastian Griesbeck.

© Foto: Sportfoto Zink Beim 2:2 am Freitag in Heidenheim spielte Patrick Erras seit langem wieder von Anfang an. Hier klärt der rot-schwarze Raigeringer gegen Sebastian Griesbeck.

Er habe einige gute Angebote vorliegen und würde in der Winterpause den 1. FC Nürnberg verlassen, wurde gemunkelt. Die Realität: Patrick Erras (25) spielt weiter für den Verein, dem er seit der B-Jugend angehört und der von diesem gerne als das Produkt einer guten Nachwuchsarbeit dargestellt wird. Ob sein Wirken beim Club nach dieser Saison fortgesetzt wird, ist völlig offen.

Fest steht, dass der Vertrag im Juni endet. Sind beide Seiten derzeit im Austausch über die Bedingungen für eine weitere Zusammenarbeit? "Ich sage zu diesem Thema in der Öffentlichkeit nichts", meint der gebürtige Amberger nur.

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Funkturm beim FCN: Erras, England und die erste Elf 

So darf weiter gerätselt werden, ob die Offerten - angeblich auch aus der englischen Premiere League - so verlockend sind, dass Erras den Club verlassen wird. "Ich kann mir natürlich vorstellen, weiter zu bleiben", lässt er alles offen. Eine Rolle beim Ausgang von Gesprächen spielt natürlich seine Leistungskurve. Nachdem er zuletzt nur als "Kurzarbeiter" agiert hatte, stand er beim 2:2 in Heidenheim erstmals wieder in der Anfangsformation und erlebte auch den Abpfiff auf dem Rasen. "Es war ein tolles Gefühl", sagt er und hofft natürlich, dass das Erfolgserlebnis fortgesetzt wird. Im Training und auch in den Spielen will er sich durch überzeugende Leistungen empfehlen.

Lässt man seine Tätigkeit beim FCN Revue passieren, spielt das Verletzungspech eine wichtige Rolle. Vor allem ein 2016 im Training erlittener Kreuzbandriss warf Erras enorm zurück - er fiel 291 Tage aus. Der Weg zu seinem Status als großes Talent des Vereins wurde zusätzlich noch durch einen Innenbandriss mit einem mehrwöchigen Ausfall erschwert. Doch der Blick zurück ist kein Thema. Ehrgeizig ist der 1,97-Meter-Mann ("Die Größe ist kein Nachteil") und freut sich
darüber, dass er jetzt auf seiner Lieblingsposition als defensiver Mittelfeldspieler ran darf. Das liege ihm besser als die Innenverteidigung, sagt er.

Erras ist von seiner Leistungssteigerung zuletzt sehr angetan. Verantwortlich dafür macht er alle Mannschaftsteile: "Wir stehen jetzt hinten kompakter und sind zudem auch in der Offensive stärker." Am Sonntag daheim gegen Darmstadt (13.30 Uhr, Live-Ticker auf nordbayern.de) braucht er um seinen Platz als "Sechser" nicht zu bangen, da Partner Johannes Geis wegen der fünften Gelben Karte gesperrt ist.

Erras will ihn aber generell nicht mehr abtreten, sondern sich durch überzeugende Spiele behaupten. Stichwort Darmstadt. Beim 3:3 im Hinspiel gab es eine kuriose Situation, die "98" ein Tor bescherte. Die handelnden Personen beim FCN waren Torhüter Christian Mathenia und Erras, die bei einem Abwehrversuch zusammenprallten und dem Ex-Fürther Serdar Dursun ein glückliches Erfolgserlebnis bescherten.

Weniger Dialekt, mehr Selbstbewusstsein - und jetzt Darmstadt  

Der Amberger Erras, der den Dialekt seiner oberpfälzischen Heimat geschickt verbirgt, hat vor dem SV Darmstadt 98 großen Respekt. Die Mannschaft habe seit neun Wochen nicht verloren, hebt er warnend den Zeigefinger, sie stehe kompakt und sei eingespielt. Aber der Club hat schließlich auch, daran lässt er keinen Zweifel, deutlich an Selbstvertrauen gewonnen.

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